WOHNUNGSPOLITISCHE INFORMATIONEN 2/2019 - page 1

Gerade im Bereich des Wohnungsbaus
werde dies sehr deutlich. Bauen wird durch
immer neue und höhere Standards teurer
und komplizierter. „Die Zahl der Bauvor-
schriften hat sich in den letzten Jahren
vervierfacht. Das zeigt, dass wir bereit
sein müssen neue Wege zu gehen, um
die Verfahren wieder zu vereinfachen und
mehr Wohnraum zu schaffen“, so Brandl
und Landsberg. Im Jahr 2017 wurden nur
284.000 Wohnungen gebaut, nötig sind
mindestens 350.000 bis 400.000 Woh-
nungen pro Jahr. „Das Gebot heißt daher:
Bauen, bauen, bauen!“
Teilweise Abhilfe schaffen kann aus Sicht
des DStGB die Digitalisierung der Verfahren.
Inhalt
2 Europa:
Das Gericht der Europäischen
Union hat ein finales Urteil zum sozi-
alen Wohnungsbau in den Nieder-
landen gefällt, die Kommission die
De-minimis-Verordnung verlängert.
3 Wintertour:
Im Erzgebirge besuchte
GdW-Präsident Axel Gedaschko
Wohnungsunternehmen, die sich für
attraktive Lebensbedingungen im
ländlichen Raum einsetzen.
4 EBZ Business School:
Ina Scharren-
bach, Ministerin für Heimat, Bau und
Gleichstellung in NRW, hat die Schirm-
herrschaft des Frauen-Mentoring-Pro-
gramms der EBZ übernommen.
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Aktuelle Meldungen
Bauwirtschaft bleibt wichtige
Stütze der Konjunktur
Die Bauwirtschaft bleibt eine wichtige
Stütze der Konjunktur. Laut einer Stu-
die des Deutschen Instituts für Wirt-
schaftsforschung (DIW Berlin) können
die Unternehmen der Bauwirtschaft –
also Wohnungs-, Tief- und Gewerbebau
– zusammen mit einer Steigerung des
nominalen Bauvolumens von rund 7,5
Prozent im laufenden Jahr und rund 6,5
Prozent im nächsten Jahr rechnen.
(wi)
Kohle- und Ökostromproduktion
gleichauf
Unterschiedliche Berechnungen für den
Anteil des in Deutschland produzierten
Stroms aus erneuerbaren Energien erge-
ben einen Anteil zwischen 35 und 40
Prozent für das vergangene Jahr. Erst-
mals gleicht sich damit der produzierte
Anteil von Ökostrom dem aus Kohlekraft
gewonnenen an. Für die Beurteilung der
Versorgungssicherheit sind diese Zahlen
jedoch nicht aussagekräftig, da die Pro-
duktion von Ökostrom wetterbedingten
Schwankungen unterliegt.
(wi)
Zahl der Hartz-IV-Empfänger
gesunken
Erstmals seit der Einführung der Hartz-
IV-Regelung vor 14 Jahren leben weni-
ger als drei Millionen Haushalte von
der Grundsicherung, berichtete die
Frankfurter Allgemeine Zeitung
am 3.
Januar 2019. Seit 2008 ist damit die
Zahl der Leistungsempfänger um 17
Prozent gesunken. Bundesarbeitsminis-
ter Hubertus Heil strebt eine Hartz-IV-
Reform in diesem Jahr an.
(wi)
Ausgabe 10. Januar 2019
2
Städte und Gemeinden fordern Bürokratieabbau
beim Wohnungsbau und mehr Digitalisierung
Berlin – Der Deutsche Städte- und Gemeindebund (DStGB) hat kritisiert, dass
zu hohe administrative und bürokratische Hürden der Zukunft Deutschlands
im Weg stehen, insbesondere auch beim Wohnungsbau. „Wir müssen schnel-
ler, besser und unbürokratischer werden. Investitionen in die kommunale In­
frastruktur werden durch überbordende Standards und Regelungen verteuert,
verlangsamt und mitunter ganz verhindert“, so der Präsident des kommuna-
len Spitzenverbandes, Erster Bürgermeister Dr. Uwe Brandl und der Hauptge-
schäftsführer Dr. Gerd Landsberg am 3. Januar 2019 in Berlin. „Gesetzgeberi-
sche Vorgaben, Vergabebestimmungen, Beihilferecht und Standards werden
zum Flaschenhals der öffentlichen Investitionsfähigkeit.“
Die Zahl der Bauvorschriften hat sich in den letzten Jahren vervierfacht, dadurch wird Bauen immer
teurer und komplizierter.
Foto: Bernd Kasper / pixelio.de
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