WOHNUNGSPOLITISCHE INFORMATIONEN 39/2018 - page 4

BUNDESPOLITIK
Mehr Raum für Miteinander! –
Wohnungswirtschaft setzt sich für mehr Toleranz und Vielfalt ein
Berlin – „Deutschland wird nur ein lebenswertes und erfolgreiches Land bleiben, wenn wir uns alle gemeinsam und mit
voller Kraft für mehr Toleranz, Rechtsstaatlichkeit und Demokratie einsetzen. Wir, die Wohnungswirtschaft, leben und
fördern die Werte von Respekt und Vielfalt seit jeher in unseren Wohnquartieren und Nachbarschaften vor Ort. Deshalb
lautet unser Aufruf heute: Mehr Raum für Miteinander!“ Das erklärte Axel Gedaschko, Präsident des Spitzenverbandes
der Wohnungswirtschaft GdW, anlässlich eines bundesweiten Appells gemeinsam mit den Mitgliedsverbänden. Es gelte,
gemeinsam mit starker Stimme gegen Tendenzen und Auswüchse von Intoleranz, Respektlosigkeit, Schwarz-Weiß-Den­
ken, Extremismus und Hass in jeder Form anzusprechen und vorzugehen.
„Toleranz und Akzeptanz müssen die
stabile Basis eines guten Miteinanders in
unserer Gesellschaft sein. Für die Woh-
nungswirtschaft, die für viele Men-
schen sprichwörtlich die erste Adresse in
Deutschlands Wohnquartieren ist, haben
offene und vielfältige Nachbarschaften
eine herausragende Bedeutung“, so der
GdW-Chef weiter. Die Wohnungsunter-
nehmen in ganz Deutschland sind seit
jeher mit engagierten Quartiersmanagern
sowie unzähligen sozialen Initiativen, Ver-
einen und Projekten vor Ort in den Wohn-
vierteln aktiv. Dazu zählen beispielsweise
Nachbarschaftstreffs, Kinderbetreuung,
Jugendgruppen, Freizeitaktivitäten für
ältere als auch Unterstützung für sozial
benachteiligte Menschen – und vieles
mehr. Die Wohnungswirtschaft nimmt so
traditionell große gesellschaftliche Verant-
wortung wahr und sorgt für bunte und
lebendige Nachbarschaften. Herausra-
gende soziale Projekte von Wohnungs-
unternehmen gemeinsam mit vielen Part-
nern vor Ort stellt der Spitzenverband der
Wohnungswirtschaft regelmäßig im Rah-
men seines großen bundesweiten Integra-
tionspreises sowie des renommierten Preis
Soziale Stadt ins Rampenlicht. Damit wird
den vielen sehr aktiven Initiativen, die im
Quartiersalltag auch schnell mal übersehen
werden, besondere Aufmerksamkeit und
Anerkennung verliehen.
Die vielen Nachbarschaftsprojekte von
Wohnungsunternehmen gilt es ange-
sichts der großen Herausforderungen von
Zuwanderung und sozialem Zusammenhalt
noch stärker zu fördern und weiter auszu-
bauen. „Ohne das soziale Engagement in
den Wohnquartieren geht in unserem Land
nach und nach der gesellschaftliche Kitt
verloren. Dann wird Deutschland – lang-
fristig in jeder Hinsicht – ein armes Land“,
so der GdW-Chef.
(schi)
Mitmachen!
Der GdW ruft alle Wohnungsun-
ternehmen dazu auf, sich an dem
Appell „Mehr Raum für Miteinan-
der“ zu beteiligen. Den Aufruf-Text
sowie das dazugehörige Logo kön-
nen auf Internetseiten, per Pressemit-
teilung und in den sozialen Medien
verbreitet, in Mietermagazinen sowie
Broschüren gedruckt werden.
Den Aufruf-Text und das Logo zum
Download finden Sie hier:
Serielles und modulares Bauen: Reger Andrang beim Fachkongress
Berlin – Der Wohnungsmangel in vielen deutschen Städten erfordert zügiges Handeln in unterschiedlichen Bereichen.
Eines dieser Handlungsfelder ist das serielle und modulare Bauen im Wohnungsbau. Diese Bauweisen waren daher
Thema des Fachkongresses „Serielles und modulares Bauen“ mit mehr als 250 Teilnehmern, zu dem das Bundesministeri­
um des Innern, für Bau und Heimat (BMI) am 13. September 2018 eingeladen hatte.
„Als Bund sehen wir großes Potenzial in
seriellen Bauweisen, um den Wohnungs-
markt zu entspannen“, erklärte
Marco
Wanderwitz
, Parlamentarischer Staats-
sekretär im BMI. „Dabei ist uns bewusst,
dass die soziale Wohnraumförderung Län-
deraufgabe ist. Wir wollen dennoch die
Länder finanziell und ideell unterstützen.
Mit den verschiedensten Bausteinen – und
ein Baustein ist das serielle und modulare
Bauen.“ Serielles und modulares Bauen
bietet viele Möglichkeiten, insbesondere
schnelles, kostengünstiges und qualitativ
hochwertiges Bauen. Gleichzeitig kann nur
genügend neuer Wohnraum geschaffen
werden, wenn die nötigen Baugrundstü-
cke in den Kommunen verfügbar sind. In
einer Diskussionsrunde über die Erwartun-
gen an serielle und modulare Bauweisen
betonten
Axel Gedaschko
, Präsident des
Spitzenverbandes der Wohnungswirtschaft
GdW,
Barbara Ettinger-Brinckmann
,
Präsidentin der Bundesarchitektenkam-
mer, und
Marcus Becker
, Vizepräsident
des Hauptverbands der Deutschen Bau-
industrie, dass es innovativer Konzepte
bedarf, um den aktuellen Anforderungen
an den Wohnungsbau gerecht zu wer-
den. Eine Renaissance des seriellen Bau-
ens – weg vom Plattenbaustil und auf die
Anforderungen der heutigen Zeit übertra-
gen – wird einen wertvollen Beitrag leisten.
Der GdW hat kürzlich gemeinsam mit der
Bundesarchitektenkammer und der Bau-
industrie in einem erstmals durchgeführ-
ten europaweiten Ausschreibungsverfah-
ren neun zukunftsweisende Modelle des
seriellen und modularen Wohnungsbaus
ausgewählt, die Wohnungsunternehmen
nun bestellen können. Die Vorteile liegen
auf der Hand: eine hohe architektonische
Qualität der Gebäude, städtebauliche Vari-
abilität, günstige und über fünf Jahre sta-
bile Baukosten sowie eine deutliche Ent-
lastung der Wohnungsunternehmen durch
die Vorwegnahme eines großen Teils des
Ausschreibungsverfahrens. Was jetzt noch
von Seiten der Politik fehlt, sind bundes-
weit gültige Typengenehmigungen, damit
die zukunftsweisenden Gebäudetypen in
unterschiedlicher Ausführung auch bundes-
weit realisiert werden können.
(ney/schi)
Umfassende Infos hier:
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