Wohnungspolitische Informationen 51/52 2017 - page 1

Die Bevölkerungszahl in Deutschland
nimmt seit sieben Jahren kontinuierlich zu.
Die Wachstumsschwäche in den Jahren
2003 bis 2010 ist seitdem überwunden.
Ausschlaggebend für den Trendwechsel
war eine deutliche Zunahme der Zuwan­
derung aus dem Ausland. Auch für die
kommenden Jahre wird mit einer hohen
Zuwanderung gerechnet. Die Trendumkehr
bei der Bevölkerungsentwicklung treibt die
Wohnungsnachfrage insbesondere in den
Großstädten Deutschlands nach oben. Im
Jahr 2016 ist die Einwohnerzahl in Deutsch­
land insgesamt nach ersten Schätzungen
um 625.000 Personen auf 82,8 Millionen
Einwohner angewachsen. Dies entspricht
einer Zunahme um 0,8 Prozent. Im Jahr
2015 war die Bevölkerung vor dem Hinter­
grund der unerwartet hohen fluchtbeding­
ten Migration sogar um 1,2 Prozent gestie­
gen. Heute leben in Deutschland rund 2,5
Millionen Menschen mehr als noch 2010
– ein Plus von 3,2 Prozent. Im davorliegen­
den Zeitraum von 2003 bis 2010 war die
Einwohnerzahl Deutschlands kontinuierlich
gesunken. Insgesamt ging die Bevölkerung
in jener Periode um ein Prozent zurück.
Inhalt
3 Europa:
Ein detaillierter Bericht über
die Lage der Wohnungswirtschaft in
der EU zeichnet ein teilweise beun­
ruhigendes Bild der europäischen
Wohnungsmärkte.
3 Geförderter Wohnungsbau:
Die
Wohnungswirtschaft und das Bau­
ministerium in Schleswig-Holstein
unterstützen Kommunen bei der
Schaffung bezahlbaren Wohnraums.
4 Zahlenspiegel:
Mietpreisindex,
Wohnungsbaugenehmigungen
und mehr – die wichtigsten
Rahmendaten zur Wohnungswirt­
schaft für den Monat Dezember.
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Aktuelle Meldungen
Wohnkosten in Deutschland
konstant
In den vergangenen 10 Jahren hat sich
der Anteil am Einkommen, der bundes­
weit ins Wohnen gesteckt wird, kaum
verändert. Trotz steigender Mieten geben
Haushalte in Deutschland im Schnitt 35
Prozent, also ein Drittel ihres Budgets,
für Wohnen aus. Darunter fallen nach
Definition des Statistischen Bundesamtes
auch die Kosten für die Instandhaltung
sowie die Energiekosten.
(wi)
EU-Staaten beschließen Klimaziele
Bis zum Jahr 2030 wollen die Staaten
der Europäischen Union (EU) den Anteil
erneuerbarer Energien aus Sonnen-
und Windkraft und aus Biomasse auf
27 Prozent des Gesamtverbrauchs stei­
gern. Das haben die EU-Energieminister
in der Nacht zum 18. Dezember 2017
beschlossen, wie die
Frankfurter Allge-
meine Zeitung
berichtete. Damit sollen
die erneuerbaren Energien einen Beitrag
zu dem übergeordneten, bei der Klima­
schutzkonferenz in Paris zugesagten Ziel
leisten, die Treibhausgasemissionen um
40 Prozent zu senken.
(wi)
Weniger Baugenehmigungen
erteilt
Von Januar bis Oktober 2017 wurden
in Deutschland 7,3 Prozent oder 22.400
weniger Baugenehmigungen von Woh­
nungen insgesamt erteilt als in den ers­
ten 10 Monaten 2016. Wie das Statisti­
sche Bundesamt weiter mitteilte, wurde
von Januar bis Oktober 2017 der Bau
von insgesamt 286.300 Wohnungen
genehmigt.
(wi)
Bevölkerung in Deutschland wächst weiterhin
kräftig – aber geringer als 2015
Berlin – Die Bevölkerung in Deutschland ist in den vergangenen sechs Jahren um
2,5 Millionen Menschen gewachsen. Die mittlere durchschnittliche Nettozuwan-
derung der Jahre 2010 bis 2016 lag bei 520.000 Personen. Neben der hohen Zahl
von Schutzsuchenden, die 2015 nach Deutschland gelangten, spielt vor allem die
Zuwanderung aus den EU-Ländern Ost- und Südosteuropas eine entscheidende
Rolle. 2016 lag der Nettozuwanderungsgewinn bei 750.000 Personen.
Wanderungsbewegungen nach Deutschland: Zuzüge, Fortzüge und Nettozuwanderung seit 1950
Ausgabe
21. Dezember 2017
51/52
51-52/2017 1
C 7410
WOHNUNGSPOLITISCHE
INFORMATIONEN
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