WOHNUNGSPOLITISCHE INFORMATIONEN 12/2017 - page 2

BUNDESPOLITIK
zur immobilienwirtschaftlichen Umset-
zung kombiniert werden. Das setzt auch
eine breite Veränderungsbereitschaft auf
allen Seiten voraus, die weite gesellschaft-
liche, politische und wirtschaftliche Kreise
einbeziehen muss. „Nur unter Einhaltung
dieser Prämisse werden wir mit der gemein-
samen Arbeit weiter voran kommen“, so
der GdW-Präsident.
Bundesbauministerin
Barbara Hendricks
begrüße die Einigung: „Es ist eine gute
Nachricht, dass alle Bündnispartner wie-
der an Bord sind! Im Bündnis für bezahl-
bares Wohnen und Bauen arbeiten alle
am Wohnungsbau Beteiligten seit 2014
erfolgreich zusammen. Wir haben gemein-
sam die Wende auf dem Wohnungsmarkt
geschafft. Diese Erfolgsgeschichte können
wir nun fortschreiben – auch über die Bun-
destagswahl hinaus. In dieser Legislatur-
periode werden wir mehr als eine Million
Wohnungen fertigstellen. Die Zahl der Bau-
genehmigungen ist so hoch wie seit vielen
Jahren nicht. Auf den Baustellen brummt es
und die Zahl der Arbeitsplätze in der Bau-
wirtschaft steigt stetig an. Unsere Woh-
nungsbauoffensive hat wichtige und rich-
tige Impulse gegeben, um die dringend
benötigten Wohnungen auch im bezahlba-
ren Segment zu bauen. Obendrein haben
wir uns zur richtigen Zeit zusammenge-
tan, um auch die Integration der vielen
Flüchtlinge in unserem Land voranzubrin-
gen. Dass der Gebäudebestand bis 2050
nahezu klimaneutral sein muss, wird von
Niemandem angezweifelt. Den Weg dahin
beschreiten wir nun in einer Innovations-
partnerschaft wieder gemeinsam. Ich freue
mich sehr, dass wir uns darauf verständigt
haben, in den kommenden Monaten Maß-
nahmen zu entwickeln, mit denen wir den
Anforderungen an den Klimaschutz und
der Schaffung von bezahlbarem Wohn-
raum gleichermaßen gerecht werden."
Andreas Ibel
, Vorsitzender der Bundes-
arbeitsgemeinschaft Immobilienwirtschaft
Deutschland (BID) erklärte dazu: „Bezahl-
bares Wohnen und Bauen ist ein zentraler
Faktor für den sozialen Frieden und einen
attraktiven Wirtschaftsstandort Deutsch-
land. Im Bündnis für bezahlbares Wohnen
und Bauen hat die BID in intensiver, ver-
trauensvoller Zusammenarbeit mit dem
Bundesbauministerium Empfehlungen für
mehr bezahlbaren Neubau erarbeitet. Auf
dieser Vertrauensgrundlage wollen wir
auftretende Zielkonflikte zwischen der Kli-
maschutzpolitik und der Wohnungs- und
Immobilienpolitik auflösen. Wir haben das
Bündnis auf eine neue Arbeitsgrundlage
gestellt und den Weg für eine langfris-
tige gemeinsame Zusammenarbeit über
die Bundestagswahl hinaus abgesteckt.
Im Rahmen einer Innovationspartnerschaft
werden wir innovative, wirtschaftliche
Ansätze für eine technologieoffene Min-
derung von Treibhausgasen entwickeln.
Dabei wurde auch festgelegt, dass eine
sozialverträgliche Klimaschutzpolitik immer
eine aktive Förderpolitik und steuerliche
Anreize mitbedenken muss. Hierzu wer-
den geeignete Förderinstrumente geprüft
und bedarfsgerecht alternative Finanzie-
rungs- und Fördermodelle entwickelt. Dar-
über hinaus werden wir gemeinsame For-
schungs- und Innovationsprojekte auf den
Weg bringen.“
Kai Warnecke
, Präsident des Eigentümer-
verbandes Haus & Grund Deutschland:
„Haus & Grund strebt eine langfristige Part-
nerschaft mit der Bundesregierung an, um
Klimaschutz und bezahlbares Wohnen und
Bauen sinnvoll miteinander zu verbinden.
Uns ist es wichtig, dass die Politik auch die
Bedürfnisse der Eigentümer und Bewohner
der Gebäude im Blick behält. Daher freuen
wir uns, dass Haus & Grund und die übri-
gen immobilienwirtschaftlichen Verbände
gemeinsam mit dem BMUB in den kom-
menden Monaten Maßnahmen erarbeiten
werden, die beiden Zielen – Klimaschutz
und bezahlbares Wohnen – gerecht wer-
den.“
Das Bündnis für bezahlbares Wohnen und
Bauen führt Bund, Länder, Kommunen,
Wohnungs- und Bauwirtschaft, den Deut-
schen Mieterbund, Gewerkschaften sowie
weitere gesellschaftlich relevante Akteure
zusammen, um die Herausforderungen am
Wohnungsmarkt zu bewältigen. Ziel ist es,
gemeinsam die Voraussetzungen für den
Bau und die Modernisierung von Wohn-
raum in guter Qualität, vorzugsweise im
bezahlbaren Marktsegment, zu verbessern
und das Wohnungsangebot in den Bal-
lungsgebieten mit Wohnraummangel zu
erweitern.
(burk/schr)
Weitere Informationen
zum Bündnis und zur Wohnungsbauoffensive
finden Sie unter folgendem Link:
Fortsetzung von Seite 1
Wohnungswirtschaft unterstützt die Wirtschaftsinitiative Smart Living
Frankfurt – Mehrere Verbände und Unternehmen haben am 14. März 2017 auf der internationalen Leitmesse ISH für Sani-
tär, Heizung und Klima in Frankfurt die neue Wirtschaftsinitiative Smart Living gegründet. „Viele Wohnungsunternehmen
nutzen bereits technische Assistenzsysteme und Smart-Home-Anwendungen, um Mietern mehr Selbständigkeit und einen
besseren Wohnkomfort in ihrem Zuhause ermöglichen“, betonte in Frankfurt Ingeborg Esser, Hauptgeschäftsführerin des
Spitzenverbandes der Wohnungswirtschaft GdW. Der GdW zählt zu den Gründungsmitgliedern der Wirtschaftsinitiative.
Die Wirtschaftsinitiative will Deutschland
zu einem Leitmarkt für ein Vernetztes Woh-
nen bei Miete und Eigentum machen. Das
Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) wird
eine unabhängige Geschäftsstelle als zen-
tralen Ansprechpartner für alle Akteure
einrichten. Sie soll zur Verknüpfung der
verschiedenen Branchen beitragen und für
einen kurzen Draht zwischen Wirtschaft
und Politik sorgen. Staatssekretär Mach-
nig erklärte dazu: „Die Gründung der
Wirtschaftsinitiative Smart Living ist ein
wichtiger Schritt hin zu einer branchen-
übergreifenden Zusammenarbeit in diesem
Zukunftsmarkt. Wir müssen die Innovati-
onsdynamik bei Smart Living-Technolo-
gien steigern, wenn wir vorne mit dabei
sein wollen.“
Die Wohnungswirtschaft setzt darauf,
gemeinsam mit anderen Akteuren das
Thema zum Beispiel durch aktive Informati-
onsarbeit mehr in die Köpfe der Menschen
bringen. Denn noch immer fehlt Mietern,
aber auch vielen Wohnungsunterneh-
men, ein echter Marktüberblick bis hin zu
der Frage: Was ist Smart Living? „Für die
Immobilienbranche ist Smart Home oder
Smart Living ein wichtiger Baustein des
Gesamtthemas Digitalisierung. Wir wol-
len die Prozesse bei der Vermietung, der
Bestandsbewirtschaftung und der Mieter-
kommunikation durch Digitalisierung wei-
ter verbessern“, so Esser.
(burk)
Mehr Informationen zur
Smart Living Initiative gibt es hier:
Pressemitteilungen/2017/20170314-
machnig-begruesst-smart-living.html
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