WOHNUNGSPOLITISCHE INFORMATIONEN 34/2017 - page 1

„Die abflauende Dynamik bei den Woh­
nungsbaugenehmigungen setzt das
bezahlbare Wohnen in Deutschland wei­
ter aufs Spiel. Spätestens mit Beginn der
nächsten Legislaturperiode muss das Motto
der neuen Bundesregierung lauten: Volle
Kraft voraus für den Wohnungsbau.“
Angesichts eines aufgestauten Mangels
von einer Million Wohnungen gelte es,
keine Zeit mehr zu verlieren.
Der einzige positive Trend bei den heute
veröffentlichten Halbjahreszahlen: Bei den
genehmigten Wohnungen in Mehrfamili­
enhäusern gab es einen kleinen Zuwachs.
Doch auch hier reichen die Zahlen an
geplanten Wohnungen insbesondere im
preisgünstigen Segment nicht aus, um den
hohen Nachholbedarf gerade in Ballungs­
regionen zu decken.
7,3 Prozent weniger Wohnungen
Nach Angaben des Statistischen Bundes­
amtes wurde von Januar bis Juni 2017
in Deutschland der Bau von insgesamt
Inhalt
2 Zukunft Bau:
Das Bundesbau­
ministerium und das Bundesinstitut
für Bau-, Stadt- und Raumforschung
starten eine neue Förderrunde in
Höhe von 11 Millionen Euro.
4 Bundestagswahl 2017:
Die wi
hat die Bundestagsfraktionen zu
den brennendsten Themen der
Wohnungspolitik befragt – Teil 10
von 11 der Sonderserie zur Wahl.
8 #WohWiTalk:
Am 7. September
2017 findet die große Abschluss­
runde des neuen Gesprächsformats
statt. Gesendet wird wie immer live
und mit Chatfunktion.
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Aktuelle Meldungen
Mehr Grund- und Gewerbe­
steuereinnahmen
Die Gemeinden in Deutschland haben
im Jahr 2016 mit rund 63,8 Milliarden
Euro die bisher höchsten Einnahmen
aus der Grundsteuer A und B sowie
der Gewerbesteuer erzielt. Laut Statis­
tischem Bundesamt ist das gegenüber
2015 eine Steigerung um 4,8 Milliarden
Euro oder 8,2 Prozent.
(wi)
Neuvertragsmieten steigen laut
Angebotsauswertung
Die Neuvertragsmieten für Wohnungen
sind im ersten Halbjahr 2017 im Vergleich
zum Vorjahreszeitraum um 4,4 Prozent
gestiegen – auf 7,90 Euro pro Quadrat­
meter (nettokalt). Den größten Anstieg
verzeichneten Großstädte über 500.000
Einwohner. Das geht aus einer Auswer­
tung des Bundesinstituts für Bau-, Stadt-
und Raumforschung von Angebotsmieten
auf Basis von Inseraten aus Immobilien­
plattformen und Internet-Angeboten von
Tageszeitungen hervor.
(wi)
Neues Urteil zu Hartz IV
Das Bundesverfassungsgericht hat
die Rechte von Hartz-IV-Empfängern
gestärkt. Wie die
Süddeutsche Zeitung
am 23. August 2017 berichtete, müs­
sen Sozialgerichte in Eilverfahren zur
Übernahme von Wohn- und Heizkosten
prüfen, welche negativen Folgen den
Betroffenen im konkreten Einzelfall dro­
hen, entschieden die Richter. Demnach
darf die Eilbedürftigkeit nicht „schema­
tisch“ beurteilt und die Anforderungen
an ihre Glaubhaftmachung nicht „über­
spannt“ werden.
(wi)
Ausgabe 24. August 2017
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Trend bei Baugenehmigungen zeigt nach unten –
Deutschland braucht mehr Wohnungsbau
Berlin – „Wohnungsneubau ist das einzig wirksame Mittel gegen die ange-
spannte Lage auf den Wohnungsmärkten in einigen Großstädten. Doch statt
Aufschwung stehen die Zeichen bei den Baugenehmigungen auf Sinkflug“,
erklärte Axel Gedaschko, Präsident des Spitzenverbandes der Wohnungswirt-
schaft GdW, zu den am 17. August 2017 veröffentlichten Baugenehmigungs-
zahlen des Statistischen Bundesamtes.
Geplant und genehmigt bedeutet noch nicht gebaut. Die steigende Auflagenflut sowie Engpässe
bei Betrieben führen zu einem wachsenden Bauüberhang.
Foto: TRgreizer / pixelio.de
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