INTERNATIONAL
Deutsche Wohnungswirtschaft unterstützt Kasachstan beim Aufbau einer
professionellen Wohnungsverwaltung
Astana – Bei einem Arbeitstreffen mit Vertretern aus der Politik und Wohnungswirtschaft in Kasachstan – darunter
dem Oberbürgermeister (Akim) von Astana, Asset Issekeshev, und dem Vorsitzenden des Komitees für Bauwesen und
Wohnungswirtschaft, Zhaiymbetov Marhabat – haben Axel Gedaschko, Präsident des Spitzenverbandes der Wohnungs
wirtschaft Deuschland GdW, und Knut Höller, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der Initiative Wohnungswirtschaft
Osteuropa (IWO), sowie Nursultan Jiyenbayev, CEO von KasZentr, am 3. November 2017 in Astana eine gemeinsame
Absichtserklärung unterzeichnet.
Das Kazakhstan Center for Modernisation
and Development of Housing and Commu-
nal Services JSC (KasZentr) ist insbesondere
an der Expertise und vielfältigen Erfahrung
Deutschlands und der Europäischen Union
(EU) im Bereich der kommunalen und pri-
vatwirtschaftlich organisierten Verwaltung
von Wohngebäuden und der energieeffizi-
enten Gebäudesanierung interessiert.
In der Zusammenarbeit von KazZentr, GdW
und IWO ist die Beratung Kasachstans in
verschiedenen Bereichen vorgesehen, unter
anderem bei der Ausarbeitung einer über-
geordneten Strategie für die Entwicklung
des Wohnungsverwaltungsmarkts sowie
des betreffenden kommunalen Dienst-
leistungssektors. Des Weiteren wird eine
Zusammenarbeit und Beratung in Hinblick
auf die rechtliche Reformierung und Trans-
parenzsteigerung in der Wohngebäudever-
waltung und bei der Hebung der Potenziale
für mehr Energieeffizienz und Energieein-
sparungen erfolgen. Zudem soll Kasach-
stan im Rahmen von
Weiterbildungen und
Informationskampag-
nen für Verwaltungs-
personal,
politische
Akteure, Bewohner und
andere Stakeholder und
unterstützt werden.
Wohnungswesen und
-wirtschaft in Kasach-
stan und seinen zen-
tralasiatischen Nach-
barn unterscheiden sich
stark von den meisten
westeuropäischen Län-
dern. Der Anteil des
Wohnungseigentums
ist ausgesprochen hoch
– in Kasachstan liegt
er bei mehr als 90 Pro-
zent – und das Ergeb-
nis umfassender Priva-
tisierungsmaßnahmen
nach Ende der Sowjet-
union. Die Öffnung des
Wohnungsverwaltungs-
markts ist eines der zen-
tralen politischen Ziele
des Landes. Ein wei-
teres ist die deutliche
Steigerung der Ener-
gieeffizienz, sowohl in der sehr energiein-
tensiven Industrie des Landes als auch im
Wohnungssektor, der an zweiter Stelle in
Sachen Energieverbrauch steht: Sein Anteil
beträgt knapp ein Drittel des landeswei-
ten Verbrauchs, wovon wiederum 40 Pro-
zent auf Wärmeenergie und 22 Prozent auf
Strom entfallen.
In beiden Zielbereichen hat die Republik
Kasachstan bereits wichtige Schritte unter-
nommen. Die Reformierung der kasachi-
schen Wohnungswirtschaft ist integra-
ler Bestandteil des Programms „Der Plan
der Nation – 100 Schritte zur Umsetzung
der institutionellen Reformen“ von Prä-
sident Nursultan Nasarbajew. Er umfasst
unter anderem das Vorhaben, strategische
Investitionen im Energiedienstleitungsbe-
reich anzuziehen und die Entwicklung pri-
vater Energiedienstleistungsunternehmen
im Wohn-/Gebäudebereich zu fördern.
Für die Modernisierung der Wohnungs-
wirtschaft wurden durch das „Regionale
Entwicklungsprogramm 2020“, das Pro-
gramm zur „Modernisierung der Woh-
nungswirtschaft 2011-2020“ und der
übergeordneten Entwicklungsstrategie
„Kasachstan 2050“ weitere politische
Weichen gestellt.
Die Vermittlung und der Transfer von
Erfahrungen aus Deutschland im Bereich
struktureller und technischer Lösungen,
kann einen entscheidenden Beitrag zum
nachhaltigen Aufbau betreffender Kapa-
zitäten und Expertise in Kasachstan leis-
ten.
Die IWO arbeitet bereits seit 2010 erfolg-
reich mit KasZentr in verschiedenen
Projektaktivitäten zusammen, darun-
ter bei der Einführung einer Qualifizie-
rung zum Gebäudesanierungsmanager
mit Schwerpunkt Energieeffizienz, bei
Informationsmaßnahmen im Bereich der
Wohnungswirtschaft sowie bei Gebäude
sanierungsvorhaben und im Rahmen von
Fachkonferenzen.
Mit dem EU-geförderten Projekt Pro House
engagiert sich die IWO gemeinsam mit
einem internationalen Konsortium seit
2016 im Bereich der effizienten und pro-
fessionellen Wohnungsverwaltung und
für die Vorbereitung marktwirtschaftlicher
Strukturen. Synergien aus dem Projekt wer-
den auch für die geplante Kooperation mit
KasZentr von großem Nutzen sein.
(lüh/koch)
Mehr Informationen zu den verschiedenen
Projekten in Zusammenarbeit mit der IWO
finden Sie unter
Nursultan Jiyenbayev, Axel Gedaschko und Knut Höller (v. l.) bei der
Unterzeichnung der gemeinsamen Absichtserklärung.
Künftig wollen die Initiative Wohnungswirtschaft Osteuropa und der
GdW das KasZentr durch fachliche Beratung und Erfahrungsaus-
tausch unterstützen.
Fotos: Karibzhanova Altynai
Die Vertreter der kasachischen Wohnungswirt-
schaft Mursakina Madina, Abteilungsleiterin
Wohnungswirtschaft KasZentr, Nursultan Jiyen-
bayev, CEO KasZentr, und Umerbayev Adilk-
han, erster stellvertretende CEO KasZentr (v. l.)
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