WOHNUNGSPOLITISCHE INFORMATIONEN 9/2017 - page 1

Zwei Faktoren werden die Entwicklung der
Privathaushalte in den kommenden zwei
Jahrzehnten entscheidend prägen: Verän-
derungen in der Altersstruktur und Größe
der Bevölkerung einerseits sowie der Trend
zu kleineren Haushalten andererseits. Allein
aufgrund der angenommenen Bevölke-
rungsentwicklung würde die Haushalts-
zahl im Jahr 2035 mit 41,5 Millionen um
rund 760.000 höher sein als im Jahr 2015.
Der Trend zu mehr Ein- oder Zweipersonen-
haushalten würde zusätzlich für weitere 1,6
Millionen Haushalte sorgen. Die Zahl der
Menschen, die in Ein- oder Zweipersonen-
haushalten leben, dürfte dabei von rund 45
Millionen im Jahr 2015 auf etwa 50 Milli-
onen im Jahr 2035 zunehmen. Knapp 26
Millionen von ihnen würden dann 60 Jahre
oder älter sein. Das wären 5,5 Millionen
mehr als im Jahr 2015, damals waren es
20,5 Millionen 60-Jährige und Ältere.
Immer weniger „große“ Haushalte
Die Zahl der Haushalte mit drei oder mehr
Mitgliedern, die vor allem aus Familien mit
Kindern bestehen, wird dagegen von 2015
bis 2035 von 9,9 auf 8,8 Millionen zurück-
gehen. Der Trend zur Abnahme der Zahl der
Haushalte mit mehr als zwei Personen hat
Inhalt
2 Energieunion:
Am 1. Februar 2017
hat die Europäische Kommission in
Brüssel ihren zweiten Bericht über den
Stand der Energieunion vorgestellt.
Größtenteils ist die EU auf Kurs.
3 Bauland:
Die Bundesanstalt für
Immobilienaufgaben stellt Konditio-
nen für verbilligte Abgabe von Grund-
stücken für den sozialen Wohnungs-
bau klar.
4 Nachhaltigkeit:
Das „NaWoh“-
Siegel gibt Bauherren die Mög-
lichkeit, gelebte Nachhaltigkeit an
ihrem Wohnungsneubau sichtbar
zu machen.
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Aktuelle Meldungen
Wirtschaftsministerium arbeitet
an Mieterstrom
Auch Mieter sollen künftig von Photo-
voltaik-Anlagen oder Blockheizkraftwer-
ken der Häuser profitieren, in denen sie
wohnen. Nutzen sie den dort produ-
zierten Strom, sollen sie eine Vergü-
tung dafür bekommen. Das geht aus
einem Eckpunktepapier hervor, das das
Bundeswirtschaftsministerium vorgelegt
hat, um noch vor den Bundestagswah-
len ein Gesetz zu verabschieden, wie
Spiegel Online
am 25. Februar 2017
berichtete.
(wi)
Wohnsitzauflage wirkt offenbar
Mit der Wohnsitzauflage kann offen-
bar wirksam die Entstehung von sozi-
alen Brennpunkten verhindert werden,
wie die
Frankfurter Allgemeine Zei-
tung
in ihrer Ausgabe am 28. Februar
2017 berichtete. In Wuppertal sank der
Anteil der Flüchtlinge, die von Sozial-
leistungen leben, nach Einführung der
Auflage von achtzig auf zwanzig Pro-
zent.
(wi)
Neue Zahlen für Bevölkerungs-
prognose bis 2040 vorgelegt
Das europäische Amt für Statistik
Euro-
stat
hat am 27. Februar 2017 in seinem
Onlineportal Zahlen eingestellt, aus
denen hervorgeht, dass in Deutschland
über den Zeitraum von 2022 bis 2041
mehr als 84 Millionen Menschen leben
werden. Für die 2020er-Jahre wird eine
Nettozuwanderung von durchschnitt-
lich 287.000 Personen jährlich voraus-
gesagt, für die 2030er-Jahre dann noch
240.000 jährlich.
(wi)
Ausgabe 2. März 2017
9
Zahl der Haushalte in Deutschland steigt bis 2035
auf 43 Millionen
Wiesbaden – Die Zahl der Privathaushalte wird bis 2035 weiter steigen. Das
zeigt die neue Haushaltsvorausberechnung des Statistischen Bundesamtes,
die am 28. Februar 2017 veröffentlicht wurde. Bereits im Jahr 2015 hatte es in
Deutschland 40,8 Millionen Haushalte gegeben. Ihre Zahl dürfte bis 2035 auf
43,2 Millionen anwachsen.
Veränderungen in der Altersstruktur und die Größe der Bevölkerung sowie kleinere Haushaltsgrö-
ßen lassen die Zahl der Privathaushalte anwachsen.
Foto: pixelio.de / Rainer Sturm
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