WOHNUNGSPOLITISCHE INFORMATIONEN 9/2017 - page 3

PUBLIKATION
BUNDESPOLITIK
Housing Europe veröffentlicht Jahrbuch 2016
Brüssel – Die Ausgabe des Housing Europe Jahrbuchs für 2016 ist erschienen. Jedes Jahr veröffentlicht Housing Europe,
der europäische Dachverband der organisierten Wohnungswirtschaft, ein anschauliche Sammlung der Schlüsselmomente
des vergangenen Jahres.
Die nun erschienene
Ausgabe präsentiert
die neben den Heraus-
forderungen auch die
Highlights der Arbeit,
Sitzungen und Projekte
von Housing Europe.
Ein zentraler Aspekt
in 2016 war die Kampagne „Housing for
all“. Daneben werden die wichtigsten
politischen Entwicklungen für den Woh-
nungssektor auf europäischer Ebene auf-
geführt.
Der 31-seitige, auf Englisch gefasste Text,
gibt eine gelungene Übersicht über die
Aktivitäten und den allgemeinen Kontext
der europapolitischen Arbeit der Woh-
nungswirtschaft wieder, inklusive vieler
Bilder.
(büch/kön)
Das Jahrbuch ist kostenfrei erhältlich und
kann über diesen Link heruntergeladen werden:
Quelle: Housing Europe
CO
2
-neutral in Stadt und Quartier –
die europäische und internationale Perspektive
Berlin – In einer neuen Online-Publikation beleuchtet das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) in-
ternationale Vereinbarungen und Umsetzungsprogramme zur Begrenzung des Klimawandels. Diese werden der Bedeu-
tung von Städten in der CO
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-Minderung oftmals nicht gerecht, da Lösungsansätze dominieren, die primär auf die Ebene
der Staaten abzielen. Dennoch werden in einigen Ländern die nationalen Klimaschutzziele und Absichtserklärungen –
auf Englisch: Intended Nationally Determined Contributions (INDCs) – bereits konsequent auf Regionen und Städte her-
untergebrochen.
Eine zentrale Feststellung der Veröffentli-
chung ist, dass effektive und handlungs-
fähige Planungsinstrumentarien und Steu-
erungsprozesse auf städtischer Ebene im
Sinne einer „Good Urban Governance“ zur
Umsetzung von Dekarbonisierungsstrate-
gien im örtlichen Zusammenhang existie-
ren. Die Handlungsspielräume lokaler Ent-
scheidungsträger sind weltweit jedoch sehr
heterogen.
Interviews mit europäischen und internati-
onalen Partnern geben einen Einblick in die
praxisorientierten Strategien der Städte zur
Verringerung von Treibhausgasemissionen.
Die vorgestellten Modellbeispiele können
Entscheidungsträgern Anreiz bieten, wei-
tere konkrete Maßnahmen zu ergreifen,
um die auf den UN-Klimakonferenzen in
Paris und Marrakesch formulierten Ziele zu
erreichen.
(mül/schi)
Die Online-Publikation finden Sie unter
diesem Kurz-Link:
Bezahlbarer Wohnungsbau: Bundesanstalt für Immobilienaufgaben stellt
Konditionen für verbilligte Abgabe von Grundstücken klar
Berlin – Ein zentraler Baustein für die Bereitstellung von bezahlbarem Wohnraum ist die Verfügbarkeit von Bauland. In
der Arbeitsgruppe Aktive Liegenschaftspolitik des Bündnisses für bezahlbares Wohnen und Bauen erfolgte daher ein
zielgerichteter Erfahrungsaustausch über liegenschaftspolitische Instrumente, Strategien und gute Praxisbeispiele. Eine
zentrale Forderung lautete, dass die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) den Kommunen und kommunalen
Gesellschaften Grundstücke und Liegenschaften mit deutlichen Preisabschlägen von bis zu 80 Prozent unter anderem für
öffentliche Aufgaben, die Unterbringung von Flüchtlingen und für den sozialen Wohnungsbau zur Verfügung stellt.
In der Praxis scheint es aber Defizite zu
geben. So ist vielfach der Preisabschlag
für Projekte des sozialen Wohnungsbaus
zu niedrig, um die Projekte wirtschaftlich
umzusetzen. Der Spitzenverband der Woh-
nungswirtschaft GdW hatte sich daher an
das Bundesbauministerium (BMUB), das
Bundesfinanzministerium (BMF) und die
BImA gewandt, um eine Lösung des Pro-
blems herbeizuführen.
Im Detail geht es um den Ansatz einer
angemessenen Eigenkapitalrendite für
Wohnungsunternehmen. So wird der Sub-
ventionsbetrag eines Grundstücks zum Bei-
spiel in Baden-Württemberg (BW) durch die
BImA auf der Grundlage einer Eigenkapital-
rendite ermittelt, die den relevanten Swap-
Satz zuzüglich eines Aufschlags von 100
Basispunkten nicht übersteigt. In der Praxis
führt dies zu einer relativ niedrigen Eigen-
kapitalrendite von derzeit 1,5 Prozent. Das
Landeswohnraumförderungsprogramm
BW 2015/2016 sieht eine Eigenkapitalren-
dite im Bereich zwischen drei und vier Pro-
zent für die Wohnungsunternehmen als
erforderlich und angemessen an.
Das BMF, BMUB und die BImA haben nun
schriftlich mitgeteilt, dass die von der BImA
grundsätzlich als angemessen angesehene
Eigenkapitalrendite von einem Prozent
über dem Swap-Satz nicht allgemeiner
Christian Gebhardt
GdW-Referent für
Betriebswirtschaft
ANALYSE
Foto: Urban Ruths
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