WOHNUNGSPOLITISCHE INFORMATIONEN 13/2017 - page 4

Neben dem Konsortialführer Chemnitzer
Siedlungsgemeinschaft eG (CSg) und dem
Verband Sächsischer Wohnungsgenossen-
schaften (VSWG) arbeiten an dem Projekt
die Friedrich-Schiller-Universität Jena, die
GEMAG Gebäudemanagement AG, die
HEOS Energy GmbH, die NSC GmbH und
die Mobility Center GmbH mit dem Car-
sharing-Angebot „teilAuto“. Der Projekt-
name „WINNER“ steht für „Wohnungs-
wirtschaftlich Integrierte Netzneutrale
Elektromobilität in Quartier und Region“.
„Das Ziel ist es, Geschäftsmodelle zu ent-
wickeln, die Mieterstrom und Elektromo-
bilität miteinander verbinden“, fasst
Denis
Keil
, Vorstand der CSg, zusammen. Kon-
kret sollen Mehrfamilienhäuser mit tech-
nischen Anlagen ausgerüstet werden, die
aus erneuerbaren Energien Strom pro-
duzieren – beispielsweise aus Sonnener-
gie. Der so erzeugte „grüne“ Strom soll
zum einen als „Mieterstrom“ an die Mie-
ter abgegeben werden und zum anderen
genutzt werden, um Elektrofahrzeuge
vor der eigenen Haustür aufzuladen. Der
Strom wird anhand von Überkapazitäten,
Auslastungsschwankungen und Netzstatus
intelligent gesteuert.
BUNDESPOLITIK
VERANSTALTUNG
AUS DEN VERBÄNDEN
Quelle: Berliner Energietage
IG BAU fordert den Bau von mehr altersgerechten Wohnungen
Frankfurt am Main – Die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) fordert den Bau von deutlich mehr bezahlba-
ren und altengerechten Wohnungen. „Wir hinken dem Bedarf an Wohnraum für Normalverdiener immer noch stark hin-
terher. Für Haushalte mit niedrigem Einkommen sieht es auf dem Wohnungsmarkt schlecht aus. Dazu gehören schon jetzt
viele Rentner – und bei der geplanten Rentenentwicklung werden es künftig noch mehr werden“, sagte der IG BAU-Bun-
desvorsitzende Robert Feiger anlässlich des am 16. März 2017 von der Bundesregierung veranstalteten Demografiegipfels.
„Der Anstieg der Baugenehmigungen zeigt
zwar, dass das Problem erkannt ist. Jedoch
reichen die Maßnahmen bei weitem noch
nicht aus, um den Wohnungsengpass zu
beseitigen. Vor allem muss berücksichtigt
werden, dass nicht jede genehmigte Woh-
nung auch am Ende tatsächlich gebaut
wird.“ Nach den am 16. März 2017 vom
Statistischen Bundesamt veröffentlichten
Zahlen für das Jahr 2016 stieg die Zahl
der Baugenehmigungen auf 375.400. Bei
Mehrfamilienhäusern gab es im Vergleich
zu 2015 mit fast 27 Prozent den stärks-
ten Zuwachs. Für dieses Jahr gehen Schät-
zungen dennoch nur von kaum mehr als
300.000 neuen Wohnungen aus. „Der
demografische Wandel wird zu einem ver-
stärkten Zuzug in Städte und Ballungsräume
führen. Gerade ältere Menschen sind auf
kurze Wege angewiesen. Die Nachfrage in
Metropolen ist aber ohnehin schon riesig.
Wir brauchen deshalb mindestens 400.000
neue Wohnungen pro Jahr“, sagte Fei-
ger. „Damit der Anreiz zum Bau von mehr
bezahlbaremWohnraum entsteht, muss die
steuerliche Abschreibung von zwei auf drei
Prozent angehoben werden. Gleichzeitig
brauchen wir endlich verbindliche Entschei-
dungen, die sicherstellen, dass mehr Sozial-
wohnungen gebaut werden.“
(ham/burk)
„Quo vadis Energiewende?“:
Wohnungswirtschaftliche Themen auf den Energietagen 2017
Berlin – Die Berliner Energietage finden in diesem Jahr vom 3. bis 5. Mai statt. Auch dieses Mal gibt es thematische
Schwerpunkte von wohnungswirtschaftlichem Interesse. So findet beispielsweise die „Wärmewende“ mit acht Veranstal-
tungen Berücksichtigung.
Der Spitzenverband der Wohnungswirt-
schaft GdW und der Verband Berlin-Bran-
denburgischer Wohnungsunternehmen
(BBU) stellen in ihrer gemeinsamen Ver-
anstaltung die Frage „Quo vadis Ener-
giewende?“ und thematisieren aktuelle
Geschäfts- und Kooperationsmodelle der
Energieversorgung von Wohngebäuden.
Spätestens seit dem vor kurzem verabschie-
deten Klimaschutzplan 2050 der Bundes-
regierung und der äußerst kritischen Reak-
tionen der immobilienwirtschaftlichen
Spitzenverbände ist klar, dass Anspruch
und Realität bei der Umsetzung der Ener-
giewende in Deutschland weit auseinan-
derklaffen. Doch wie muss eine sozial und
wirtschaftlich vertretbare, aber gleichzeitig
auch wirksame Energiewende aussehen?
Diese Fragen greift die Veranstaltung aus
wohnungswirtschaftlicher Perspektive auf
und sucht Antworten.
Der Besuch von Veranstaltungen der ENER-
GIETAGE 2017 ist durchgehend kostenfrei.
Da bereits mehrere tausend Anmeldungen
vorliegen, wird eine zeitnahe Anmeldung
empfohlen.
(vog/schi)
Weitere Informationen finden Sie auf der
Internetseite der Berliner Energietage unter
Mieterstrom und Elektromobilität: Projekt „WINNER“ in Sachsen vorgestellt
Chemnitz – Das Konsortium, unter Leitung der Chemnitzer Siedlungsgemeinschaft eG (CSg), stellt erstmals öffentlich das
Projekt „WINNER“ vor. Es ist Teil des Technologieprogramms „IKT für Elektromobilität III: Einbindung von gewerblichen
Elektrofahrzeugen in Logistik-, Energie- und Mobilitätsinfrastrukturen“ und wird vom Bundesministerium für Wirtschaft
und Energie (BMWi) über einen Zeitraum von drei Jahren mit einem Projektvolumen von 3,8 Millionen Euro und einer
Fördersumme von 2,5 Millionen Euro gefördert.
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