WOHNUNGSPOLITISCHE INFORMATIONEN 45/2017 - page 6

AUS DEN VERBÄNDEN
Nachdem Rainer Seifert, Verbandsdirek-
tor des vdw Sachsen, den Startschuss zum
Azubi-Tag gegeben hatte, ging es gemein-
sam in einen interessanten Tag. Pia Engel,
Vorsitzende des Fachausschusses Berufliche
Bildung des VdW Sachsen sowie Geschäfts-
führerin der WBV und WVS GmbH Coswig,
unterstrich die Bedeutung der Nachwuchs-
förderung in der Wohnungswirtschaft. Im
Anschluss stellte Dr. Thomas Hesse, Refe-
rent Marketing, Kommunikation und Bil-
dung, den Verband mit seinen Tätigkeits-
schwerpunkten vor. Die Auszubildenden
ließen es sich nicht nehmen zahlreiche Fra-
gen zu stellen.
Dass der Beruf des Immobilienkaufmanns
und der Immobilienkauffrau einen hohen
Stellenwert unter den Ausbildungsberufen
in Deutschland hat und die Wohnungs-
wirtschaft im Allgemeinen ein attraktiver
Arbeitgeber ist, wurde durch die zahlrei-
chen Schilderungen von Experten der Bran-
che deutlich.
Mit Robert Burdy, Moderator und Nachrich-
tensprecher beim MDR, begrüßte der vdw
Sachsen einen hochkarätigen Gast. Seine
interessanten Ausführungen zum Thema
Kommunikation waren ein weiterer span-
nender Programmpunkt.
Kathrin Schwarz, stellvertretende Schullei-
terin der Akademie für berufliche Bildung
gGmbH Dresden und Daniela Raschpichler,
Geschäftsführerin der Wohnungsbaugesell-
schaft Reichenbach mbH ergänzten das Pro-
gramm und präsentierten spannende Einbli-
cke in den Ausbildungs- und Karriereweg in
der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft.
Abgerundet wurde der ereignisreiche Tag
durch den abschließenden Besuch und die
Besichtigung des sächsischen Landtages.
Nach einem Impulsvortrag zu den „Grund-
lagen der Sächsischen Politik“ begrüßte
Oliver Fritzsche, Landtagsabgeordneter der
CDU, die Teilnehmer und diskutierte mit
ihnen über aktuelle politische Fragestellun-
gen wie beispielsweise bezahlbarer Wohn-
raum, Lehrermangel oder die Entwicklung
der ländlichen Räume.
(hes/koch)
Azubi-Tag 2017: Wohnungswirtschaft Sachsen ermöglicht Nachwuchs
interessante Einblicke in die Branche
Dresden – Mehr als 70 Auszubildende und Ausbilder seiner Mitgliedsunternehmen konnte der Verband der Wohnungs-
und Immobilienwirtschaft Sachsen (vdw) am 25. Oktober 2017 in Dresden zum „Azubi-Tag 2017 des vdw Sachsen“ begrü­
ßen. Viele Highlights warteten an diesem Tag auf den Nachwuchs der Branche.
Foto: VdW Sachsen
Masterplan Wohnen in Hessen ist Schritt in die richtige Richtung
Frankfurt – Der von Staatsministerin Priska Hinz vorgestellte „Masterplan Wohnen in Hessen“ ist aus Sicht des Verbandes
der Südwestdeutschen Wohnungswirtschaft (VdW südwest) ein Schritt in die richtige Richtung. „Wir haben vor knapp
einem Jahr erstmals die Erarbeitung eines Masterplans Wohnen vorgeschlagen und freuen uns, dass diese Forderung
nun von der Hessischen Landesregierung aufgegriffen wurde“, so Dr. Axel Tausendpfund, Verbandsdirektor des VdW
südwest. Nun sei eine rasche Umsetzung notwendig.
Mit den im Masterplan angekündigten Vor-
haben ist die Landesregierung aus Sicht des
VdW südwest auf dem richtigen Kurs. „Die
geplanten Maßnahmen werden aber noch
nicht genügen, um für ausreichend bezahl-
baren Wohnraum in Hessen zu sorgen“,
warnte Tausendpfund. Denn der Bedarf
sei riesig: „Allein bis zum Jahr 2020 brau-
chen wir 37.000 Wohnungen pro Jahr, fer-
tiggestellt werden aber nur rund 20.000.
Bis 2040 werden in Hessen sogar mehr als
500.000 Wohnungen zusätzlich benötigt.“
Positiv zu bewerten ist nach Einschätzung
des VdW südwest die Fortführung des
Kommunalen Investitionsprogramms (KIP)
sowie die Erhöhung der Tilgungszuschüsse
von zehn auf bis zu 25 Prozent im Bereich
der sozialen Wohnraumförderung. Es
bleibe jedoch abzuwarten, ob das Gesamt-
paket der in Überarbeitung befindlichen
Förderbedingungen tatsächlich zu signifi-
kanten Verbesserungen und attraktiveren
Konditionen führen wird. Die geplante ver-
billigte Abgabe von Landesgrundstücken
für den sozialen Wohnungsbau sei ein
Fortschritt. Gleiches gelte für die Zusage
der Hessischen Landesregierung, den sozi-
alen Wohnungsbau auch nach 2019 min-
destens im bisherigen Umfang zu fördern.
Dann laufen die Kompensationsmittel des
Bundes aus. Der VdW südwest begrüßte
darüber hinaus die angekündigte Förde-
rung von Gründungsgutachten für neue
Genossenschaften und die Förderung zum
Ankauf von Genossenschaftsanteilen.
Zwei der wichtigsten Gründe für fehlenden
Wohnraum seien der Baulandmangel und
die fehlende Akzeptanz in der Bevölkerung
für Bauvorhaben. In diesen Problemfeldern
biete der Masterplan kaum neue Lösungs-
ansätze. „Die im Frühjahr aufgelegte ‚Bau-
landoffensive‘ und die neue verbilligte
Abgabe von Landesgrundstücken ist rich-
tig und wichtig. Ohne konkrete Vereinba-
rungen zwischen Land und Kommunen
zum Wohnungsbau wird es in Hessen aber
nicht gelingen, den hohen Bedarf an neuen
Wohnungen zu befriedigen“, mahnte Tau-
sendpfund. Den Kommunen komme hier
eine Schlüsselfunktion zu.
„Mit dem vorgelegten Masterplan ist ein
erster Schritt getan, dem nun weitere fol-
gen müssen, um dem Wohnungsbau in
Hessen Vorfahrt einzuräumen. Die ange-
kündigten Verbesserungen müssen schnell
umgesetzt werden und in einigen Berei-
chen ist eine Nachjustierung erforder-
lich“, so Tausendpfunds Fazit. Insbeson-
dere fehlten im Masterplan Maßnahmen,
um Genehmigungs- und Bauprozesse zu
verschlanken und überflüssige Auflagen
zu vermeiden. „Hier besteht nach wie vor
erheblicher Verbesserungsbedarf, um das
Bauen in Hessen leichter und schneller zu
machen“, so Tausendpfund abschließend.
(fra/koch)
Interessierte Zuhörer beim Azubi-Tag in Sachsen. Experten gaben interessante Einblicke in die
Wohnungswirtschaft.
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