WOHNUNGSPOLITISCHE INFORMATIONEN 16/2016 - page 1

„Die Länderbauminister machen klar, dass
die Bundesministerien mit ihren Bestre-
bungen, die Energieeinsparverordnung
im Neubau umfassend zu verschärfen,
auf dem Holzweg sind“, erklärte
Axel
Gedaschko
, Präsident des Spitzenverban-
des der Wohnungswirtschaft GdW. „Wir
brauchen einen Neuaufschlag bei der Ener-
gieeinsparung, sonst ist die Energiewende
im Gebäudebereich zum Scheitern verur-
teilt“, so der GdW-Chef. Die EnEV müsse
sich stärker an einer Senkung des Endener-
giebedarfs ausrichten und am Ziel der CO
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Senkung orientieren. Darüber hinaus müs-
sen Wohnquartiere einbezogen werden.
„Die Wohnungswirtschaft bekennt sich
zu den Klimazielen der Bundesregierung.
Diese können aber nur erreicht werden,
wenn alle drei Dimensionen der Nachhal-
tigkeit berücksichtigt werden. Neben der
Ökonomie und der Ökologie sind das auch
die sozialen Aspekte. „Wer eine dieser
drei Säulen außer Acht lässt, handelt nicht
Inhalt
3 Integrationsgesetz:
Die Wohnungs-
wirtschaft begrüßt die Entschei-
dung über die Wiedereinführung der
Wohnsitzauflage für anerkannte Asyl-
suchende in Deutschland.
4 Wettbewerb:
Wie können in
Deutschland die in großem Umfang
benötigten neuen Wohnungen
bezahlbar gebaut werden? Praxis­
taugliche Modelle werden gesucht.
6 Netzwerk:
Der GdW hat acht bran-
chenverwandte Spezialisten als neue
Fördermitglieder aufgenommen und
somit das Spektrum seines Experten-
kreises weiter vergrößert.
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Aktuelle Meldungen
Kommunen fordern Unterstüt-
zung bei Integration
Die Kommunen unterstützen die Eck-
punkte des von der Bundesregierung aus-
gearbeiteten Integrationsgesetzes. Laut
Gerd Landsberg, Hauptgeschäftsführer
des Deuten Städte- und Gemeindebun-
des, benötigen sie dazu aber Finanzhil-
fen in Milliardenhöhe. Der
Tagesspiegel
berichtete in seiner Ausgabe vom 20.
April 2016 von über 100.000 neuen
Wohnungen in ländlichen Regionen,
15.000 Erziehern und 22.000 Lehrern,
die zusätzlich gebraucht werden.
(wi)
Weniger Unternehmensinsolven-
zen
Im Januar 2016 meldeten die deutschen
Amtsgerichte 1.692 Unternehmensin-
solvenzen, das waren 2,7 Prozent weni-
ger als im Januar 2015. Dies teilte das
Statistische Bundesamt nach vorläufigen
Ergebnissen mit. Im Wirtschaftsbereich
gab es die meisten Unternehmensinsol-
venzen, gefolgt von Unternehmen des
Baugewerbes. Die voraussichtlichen For-
derungen der Gläubiger aus beantrag-
ten Unternehmensinsolvenzen belaufen
sich auf rund 1,1 Milliarden Euro.
(wi)
Mehr Zeit für unbezahlte Arbeit
als für Erwerbsarbeit
Im Jahr 2013 hat die in Deutschland
lebende Bevölkerung 35 Prozent mehr
Zeit für unbezahlte Arbeit aufgewen-
det als für bezahlte Erwerbsarbeit. Dazu
zählen unbezahlt geleistete Arbeiten im
Haushalt, bei der Betreuung und Pflege
von Angehörigen sowie in Ehrenämter
und bei der Nachbarschaftshilfe.
(wi)
Ausgabe 21. April 2016
16
Sonderbauministerkonferenz: Wohnungswirtschaft
fordert Expertengruppe für EnEV-Neukonzeption
Berlin – Die Bauminister der Länder haben auf der Sonderbauministerkonferenz
am 13. April 2016 in Berlin ein klares Zeichen gesetzt: So geht es nicht. Die Mi-
nister fordern erneut eine strukturelle Neukonzeption der Energieeinsparver-
ordnung (EnEV) und unterstreichen deutlich, dass die Anforderungen hinsicht-
lich der Wirtschaftlichkeit, Technologieoffenheit und Vereinfachung mit dem
vorgelegten Gutachten von Bundeswirtschafts- und Bundesbauministerium zur
EnEV 2017 nicht erfüllt sind.
Familienfoto: Bundesbauminiserin Dr. Barbara Hendricks (1. Reihe, Mitte) und Staatssekretär Gun-
ther Adler (2. Reihe ganz rechts) mit ihren Länderkollegen aus den jeweiligen Bauressorts.
Foto: Ministerium für Landesentwicklung und Verkehr des Landes Sachsen-Anhalt
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