WOHNUNGSPOLITISCHE INFORMATIONEN 16/2016 - page 4

BUNDESPOLITIK
AUS DEN VERBÄNDEN
„Wohnraum schaffen“: Offener Architektenwettbewerb in Niedersachsen und
Bremen mit 40.000 Euro dotiert
Hannover/Bremen – Die Niedersächsische Landesregierung, die Architektenkammern Niedersachsen und Bremen und der
Verband der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft (vdw) haben erstmals gemeinsam einen offenen Architektenwettbe-
werb auf den Weg gebracht. Ziel ist es, neue Ideen für bezahlbares Wohnen zu entwickeln und schnellstens umzusetzen.
Die Präsidenten der Architektenkammern, Wolfgang Schneider (Niedersachsen) und Michael Frenz (Bremen), sowie vdw-
Verbandsdirektor Heiner Pott kündigten am 13. April 2016 an, dass die Ergebnisse des Wettbewerbs schon im August
präsentiert werden sollen. Es werden sechs Preise und vier Anerkennungen vergeben. Insgesamt ist der Wettbewerb mit
40.000 Euro dotiert.
Die Ausgangslage für den Wettbewerb
ist einleuchtend: In Deutschland müssen
in großem Umfang neue und vor allem
bezahlbare Wohnungen gebaut werden.
Vor allem in den Ballungsgebieten besteht
ein erheblicher Nachholbedarf. Zahlrei-
che Haushalte mit geringem Einkommen
haben zunehmend Schwierigkeiten, sich
am dortigen Wohnungsmarkt adäquat zu
versorgen. Der Zuzug von Flüchtlingen hat
die Lage zusätzlich verschärft. Die Bemü-
hungen, kurzfristig Wohnraum zu schaf-
fen, meist mit Container- oder Systembau-
ten, haben nur teilweise zu befriedigenden
Ergebnissen geführt.
In dem Wettbewerb sollen praxistaugliche
Konzepte entwickelt werden, um schnel-
ler und dennoch in angemessener Qua-
lität Wohnungen zu bezahlbaren Kosten
errichten zu können. An der Auslobung
haben sich acht Wohnungsunternehmen
aus Göttingen, Hameln, Laatzen, Melle,
Braunschweig, Hildesheim, Hannover und
Bremen beteiligt. Sie werden die prämier-
ten Projekte auf ausgewählten Grundstü-
cken beispielhaft errichten. Langfristig
können die Pläne auch an anderen Orten
in Niedersachsen und Bremen umgesetzt
werden.
„Wir brauchen bezahlbaren Wohnraum
für alle, ohne dass die Qualität leidet“, so
Niedersachsens Sozialministerin
Corne-
lia Rundt
(SPD). „Und wir brauchen ihn
schnell. Dank der beispielhaften Zusam-
menarbeit von Architektenkammer und
Wohnungswirtschaft wird dieser Wettbe-
werb nicht nur neue Ideen schaffen, son-
dern diese Ideen werden auch in die Tat
umgesetzt. Das ist vorbildlich.“
„Wir werden ganz neue Impulse bekom-
men, wie wir auch langfristig die Situation
am Wohnungsmarkt entschärfen können.
Dabei muss es neben wirtschaftlichen
Aspekten aber immer auch um Gestal-
tungsqualität und solide, seriöse Bauwei-
sen gehen“, betonte vdw-Verbandsdirektor
Heiner Pott
. „Wir benötigen grundsätzlich
einen neuen sozialen Wohnungsbau für
verschiedene Gruppen“, ergänzte
Wolf-
gang Schneider
, Präsident der nieder-
sächsischen Architektenschaft. „Ein neuer
Geschosswohnungsbau muss innerhalb der
Städte mit einer angemessenen Dichte rea-
lisiert werden, nicht auf der grünen Wiese.
Integration, Durchmischung, kurze Wege
sind hier die Stichworte.“
„Die Kooperation der Wohnungswirt-
schaft und Architektenschaft ist in die-
ser Form bisher einmalig und genau der
richtige Schritt. Sie bietet die Chance, die
unterschiedlichen Kompetenzen aus Pla-
nung und Realisierung zusammenzufüh-
ren“, unterstrich
Michael Frenz
, Präsident
der Bremer Architektenkammer. „Ich sehe
den Wettbewerb als wichtigen Beitrag zur
Lösung einer Aufgabe, die gesamtgesell-
schaftlichen Charakter hat.“
(ens/kön/schi)
Forschungsinitiative Zukunft Bau:
Schwerpunkt auf bezahlbarem und klimafreundlichem Bauen
Berlin – Das Bundesbauministerium startet eine neue Förderrunde für die „Forschungsinitiative Zukunft Bau“. Anträge
für innovative Projekte im Bauwesen können bis zum 30. Juni 2016 eingereicht werden. Die Schwerpunkte liegen dieses
Mal unter anderem auf dem kostengünstigen Wohnungsbau, der Energieeffizienz und den erneuerbaren Energien im
Gebäude- und Quartiersbereich.
Seit der Gründung der Forschungsinitiative
Zukunft Bau im Jahr 2006 wurden bereits
über 1.000 Forschungsprojekte mit fast
115 Millionen Euro Bundesmitteln geför-
dert. Diese Erfolgsgeschichte setzt das Bun-
desbauministerium in Zusammenarbeit mit
dem Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und
Raumforschung (BBSR) fort und baut das
Engagement im Rahmen der Antragsfor-
schung weiter aus. Hierfür veröffentlicht
das BMUB die neue Richtlinie über die Ver-
gabe von Zuwendungen für Forschungs-
vorhaben im Rahmen der Forschungsiniti-
ative Zukunft Bau 2016 und wirbt für eine
erneut zahlreiche Beteiligung. Insgesamt
stehen für die Antragsforschungsrunde
2016 Fördermittel in Höhe von 18,7 Milli-
onen Euro zur Verfügung, mit denen rund
50 Projekte gefördert werden.
Im Fokus stehen dabei folgende Themen:
kostengünstiger Wohnungsbau, Energie-
effizienz und erneuerbare Energien im
Gebäude- und Quartiersbereich, Innova-
tionen für den Gebäudebestand, Nach-
haltiges Bauen und Bauqualität, demo-
grafischer Wandel, neue Materialien und
Techniken, die Verbesserung der Bau- und
Planungsprozesse sowie allgemein Innova-
tionen für das Bauen und Wohnen.
Bewerben können sich alle Institutionen
und Unternehmen, die sich mit innovati-
ven Projekten auf dem Gebiet des Bauwe-
sens befassen. Mit der Forschungsinitiative
Zukunft Bau unterstützen das Bundesbau-
ministerium und das BBSR die Zukunfts-
und Innovationsfähigkeit der Bauwirt-
schaft. Ziel ist es, die Wettbewerbsfähigkeit
des deutschen Bauwesens zu stärken und
insbesondere den Wissenszuwachs und die
Erkenntnisse im Bereich technischer, bau-
kultureller und organisatorischer Innovati-
onen auszubauen.
(schr/kön/schi)
Für Fragen zur neuen Antragsrunde 2016
hat das BBSR eine Hotline eingerichtet:
0228/994011616.
Weitere Infos und Antragsunterlagen
finden Sie unter
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