WI 30/2016 - page 1

Aktuelle Zahlen des GdW unterstreichen
diesen Trend. Die Unternehmen im GdW
bewirtschaften knapp 61 Prozent der Sozi-
alwohnungen in Deutschland. Im Jahr
2015 gab es bei den GdW-Unternehmen
insgesamt nur noch 840.873 Wohnungen
mit Mietpreis- oder Belegungsbindung.
Das sind über 14.000 Wohnungen weni-
ger als noch in 2014. „Diesem Minus ste-
hen nur 3.670 Wohnungen gegenüber,
die im Jahr 2015 mit Mietpreis- oder Bele-
gungsbindung, also als ‚Sozialwohnun-
gen‘, neu errichtet wurden“, kommen-
tierte GdW-Präsident Axel Gedaschko die
Entwicklung. „Wir sehen hier dringenden
Handlungsbedarf. Wir brauchen am Woh-
nungsmarkt einen Mix aus Sozialwohnun-
gen und bezahlbaren Wohnungen für die
Mittelschicht. Besonders in den Ballungs-
regionen wird es derzeit immer schwe-
rer, den Bedarf an bezahlbaren Wohnun-
gen dauerhaft zu sichern.“ Gedaschko
begrüßte in diesem Zusammenhang die
Aufstockung der sozialen Wohnraumför-
derung. Nach der Verdoppelung der Mit-
tel auf eine Milliarde Euro in 2016 hat
das Bundeskabinett zudem kürzlich eine
weitere Erhöhung auf 1,5 Milliarden Euro
jährlich bis 2020 beschlossen. „Dies ist ein
wichtiger Schritt in die richtige Richtung“,
so der GdW-Chef. Allerdings müssten die
Länder diese Mittel nun zweckgebunden
einsetzen.
Inhalt
3 Klimaschutz:
Die Europäische
Kommission hat für alle EU-Staaten
verbindliche Ziele zur Reduzierung
der Treibhausgasemissionen von
2021 bis 2030 vorgelegt.
3 Städtebau:
Das Bundesbau­
ministerium fördert in diesem Jahr
„Nationale Projekte des Städtebaus“
mit 41 Millionen Euro, 2017 sollen
50 Millionen Euro bereit stehen.
4 Zahlenspiegel:
Mietpreisindex,
Wohnungsbaugenehmigungen
und mehr – die wichtigsten
Rahmendaten zur Wohnungswirt-
schaft für den Monat Juli.
Weiter auf Seite 2
Aktuelle Meldungen
Hohe Immobilienpreise machen
Umland attraktiv
Je höher die Immobilienpreise in den
attraktiven Lagen einer Großstadt sind,
desto mehr Einwohner weichen in den
„Speckgürtel“ aus. Das Umland werde
dadurch attraktiver, berichtete die
Frankfurter Allgemeine Zeitung
am 27.
Juli 2016 auf Grundlage der Postbank-
Studie „Wohnatlas 2016“. Die absolute
Pendlerhochburg ist danach Frankfurt
am Main.
(wi)
Mehr Bauaufträge
Der saison-, arbeitstäglich- und preisbe-
reinigte Auftragseingang im Bauhaupt-
gewerbe war nach Angaben des Statis-
tischen Bundesamtes im Mai 2016 um
3,5 Prozent höher als im April 2016. Im
Vorjahresvergleich war der Auftragsein-
gang im Mai 2016 um 17 Prozent höher.
In den ersten fünf Monaten 2016 stieg
er um 15,5 Prozent gegenüber dem ent-
sprechenden Vorjahreszeitraum.
(wi)
Niedriger Börsenstrompreis treibt
Ökostromumlage
Weil der Strom an der Börse immer
weniger kostet, wird die Umlage zur
Finanzierung des Ökostroms im nächs-
ten Jahr ein neues Rekordniveau erklim-
men, wie die
Frankfurter Allgemeine
Zeitung
am 26. Juli 2016 berichtete.
Die Umlage werde nach Berechnungen
der Klimaschutzorganisation Agora
Energiewende nächstes Jahr auf 7,1 bis
7,3 Cent je Kilowattstunde steigen. Das
wäre ein Plus von acht bis 15 Prozent
gegenüber dem heutigen Niveau von
6,35 Cent je Kilowattstunde.
(wi)
Ausgabe 28. Juli 2016
30
Immer weniger Sozialwohnungen in Deutschland –
Zuwanderung verschärft Herausforderungen
Berlin – Bundesweit gibt es immer weniger Sozialwohnungen. Waren es im
Jahr 2002 noch rund 2,6 Millionen Wohnungen mit Preisbindung, verringerte
sich die Zahl bis zum Jahr 2015 auf nur noch rund 1,4 Millionen Wohnungen.
Das gab GdW-Präsident Axel Gedaschko bei der Präsentation der Jahresbilanz
seines Verbandes Anfang Juli 2016 bekannt.
Die Zahl der Sozialwohnungen hat sich seit 2002 nahezu halbiert – und das, obwohl die gesell-
schaftlichen Herausforderungen eher gewachsen als geschrumpft sind.
Quelle: GdW Jahresstatistik
30/2016 1
9 7 8 3 6 4 8 0 1 4 9 7 4
1 6 0 3 0
C 7410
WOHNUNGSPOLITISCHE
INFORMATIONEN
1 2,3,4,5,6
Powered by FlippingBook