WOHNUNGSPOLITISCHE INFORMATIONEN 50/2016 - page 1

Die Wohnungswirtschaft und der Gebäu-
desektor haben beim Klimaschutz in den
vergangenen Jahren bei der Einsparung
von CO
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so viel erreicht wie keine andere
Branche. Bereits mehr als zwei Drittel ihrer
Bestände sind bei den Wohnungsunter-
nehmen seit 1990 energetisch moderni-
siert. Der Gebäudesektor insgesamt hat
seit 1990 um 43 Prozent gemindert. Zum
Vergleich: Die Energiewirtschaft hat den
Ausstoß von Treibhausgasen bislang um
23 Prozent gemindert, die Industrie um 36
Prozent und der Verkehr um zwei Prozent.
Und trotz ihrer Vorreiterrolle beim Klima-
schutz werden Vermieter und Mieter von
der Bundesregierung doppelt bestraft.
Quasi über Nacht wurden dem Gebäu-
debereich im Zuge des Klimaschutzplans
2050 zusätzliche acht Millionen Tonnen
Kohlendioxid-Einsparung aufgebrummt.
„Immer mehr Menschen brauchen bezahl-
bare Wohnungen. Aber anstatt jetzt schnell
alle Hürden abzuräumen, werden weitere
Auflagen obendrauf gesattelt, vor allem im
Inhalt
2 Zukunftsfähige Gemeinschaften:
Der im November veröffentlichte
7. Altenbericht der Bundesregierung
stützt wesentliche Forderungen der
Wohnungswirtschaft.
4 Sachsen:
Traditionell fand zum
Abschluss des Jahres das Geschäfts-
führerseminar des vdw Sachsen statt.
Getagt wurde dieses Jahr in Ober­
wiesenthal.
6 CDU-Bundesparteitag:
Der
GdW vertrat die Branche Anfang
Dezember in der Essener Grugahalle
und kam mit Spitzenpolitikern ins
Gespräch.
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Aktuelle Meldungen
Keine Einigung bei Entsorgung
von Polystyrol-Dämmplatten
Der Versuchs Sachsens, Dämmstoffplat-
ten mit dem Flammschutzmittel HBCD
wieder als normalen Baumischabfall
zu deklarieren, ist während der in Ber-
lin tagenden Umweltministerkonferenz
gescheitert. Das berichtete der
Tagesspie-
gel
in seiner Ausgabe vom 10. Dezember
2016. Sachsens Ziel war es, den Entsor-
gungsnotstand, der auf vielen Baustel-
len herrscht, zu beheben. Die betroffe-
nen Platten gelten seit 1. Oktober 2016
als gefährlicher Abfall und müssen teuer
und gesondert entsorgt werden.
(wi)
Weniger Wohngeldempfänger
Am Jahresende 2015 bezogen in
Deutschland rund 460.000 Haushalte
Wohngeld. Wie das Statistische Bun-
desamt weiter mitteilte, waren das 1,1
Prozent aller privaten Haushalte. Im Ver-
gleich zu 2014 ging die Zahl der Emp-
fängerhaushalte um rund 19 Prozent
zurück. Damals hatten rund 565.000
Haushalte Wohngeld erhalten, was
einem Anteil von 1,4 Prozent aller Pri-
vathaushalte entsprach.
(wi)
Umsatz im Ausbaugewerbe ge-
stiegen
Im dritten Quartal 2016 stiegen die
Umsätze im Ausbaugewerbe um 2,6
Prozent gegenüber dem dritten Quartal
2015. Wie das Statistische Bundesamt
nach vorläufigen Ergebnissen weiter
mitteilte, waren im dritten Quartal 2016
zugleich ein Prozent mehr Beschäftigte
tätig als im entsprechenden Vorjahres-
zeitraum.
(wi)
Ausgabe 15. Dezember 2016
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Klimaziele: Verbände kritisieren Auflagenmenge
und Anforderungen
Berlin – Um 80 bis 95 Prozent soll der Ausstoß von Klimagasen bis 2050 gesenkt
werden. Den Weg dahin umreißt die Bundesregierung im Klimaschutzplan 2050.
Konkretisiert wird vor allem das Klimaziel für 2030. Bis dahin soll der Treibhaus-
gasausstoß im Vergleich zu 1990 um mindestens 55 Prozent reduziert werden.
Der Klimaschutzplan sieht konkrete Minderungsziele bis 2030 vor: Demnach soll
der Gebäudebereich 66 bis 67 Prozent gegenüber 1990 einsparen.
Bei der Bezahlbarkeit der notwendigen Energieeffizienz-Maßnahmen und deren sozialen Auswir-
kungen bringt der Klimaschutzplan 2050 die Wohnungswirtschaft endgültig an ihre Grenzen.
Foto: Thorben Wengert / pixelio.de
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