WOHNUNGSPOLITISCHE_INFORMATIONEN 46/2016 - page 5

BUNDESPOLITIK
AUS DEN VERBÄNDEN
Zukunft des preisgünstigen Wohnungsbaus im Saarland gesichert
Saarbrücken – Seit langem fordert der Verband der saarländischen Wohnungs- und Immobilienwirtschaft (VdW saar)
Änderungen der Förderkulisse im Wohnungsbau als Voraussetzung für die Sicherung des preisgünstigen Wohnungsbaus
im Saarland. Jetzt hat auch die Politik diese Dringlichkeit erkannt. Einstimmig beschloss der saarländische Landtag am
9. November 2016 unter anderem die Umgestaltung des Fördersystems, um den Bau preiswerten Wohnraums zu stärken.
Ein riesen Fortschritt. Nun müssen die neuen Richtlinien schnell umgesetzt werden.
„Die Mitgliedsunternehmen des VdW
saar sehen in der Umstellung der Förder-
kulisse von zinsvergünstigten Darlehen
auf ein Zuschussmodell eine Sicherung
der Zukunft für den Bau preisgünstiger
Wohnungen im Saarland“, erklärte
Volker
Leers
, Präsident des VdW saar. Es komme
jetzt darauf an, dass das Ministerium für
Finanzen und Europa die Änderungen
schnell umsetzt. Erfreulich sei daher, dass
laut Finanzminister Stephan Toscani die
Neufassung der Förderrichtlinien kurz vor
dem Abschluss stehe. „Der VdW saar steht
für die Beratung und Begleitung gern zur
Verfügung“, betonte
Reinhold Jäger
,
Vorstand des VdW saar. „Der Verband hat
durch seine Mitgliedsunternehmen das
Ohr direkt am Antragsteller. Diese Pra-
xiserfahrung wollen wir einbringen“, so
Jäger weiter.
Je genauer die neuen Förderrichtlinien
auf die Gegebenheiten und Erfordernisse
abgestellt werden, wie zum Beispiel zuläs-
sige Miethöhe und Konditionierung von
Tilgungszuschüssen, desto umfassender
wird der Wirkungsrad sein. „Dies zu errei-
chen ist eine Aufgabe, die es jetzt gemein-
sam im Schulterschluss zwischen Land und
Wohnungswirtschaft zu erreichen gilt“, so
Leers.
(fra/kön)
Übers Wohnen zur Integration: Wo bleibt die Wohnsitzauflage?
Kiel – Der Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW) nahm die Flüchtlingskonferenz am 9. November 2016
in Lübeck zum Anlass, erneut eine Wohnsitzauflage für anerkannte Flüchtlinge mit Transferleistungsbezug zu fordern.
Bisher hat sich die schleswig-holsteinische Landesregierung nicht dafür ausgesprochen – ein Fehler, so der VNW.
„Die Wohnsitzauflage wäre ein wirksames
Instrument für eine gerechte Verteilung
geflüchteter Menschen. Da bleiben wir
aus guten Gründen hartnäckig und lassen
nicht locker. Alle Akteure hätten ein wich-
tiges Stück mehr Planungssicherheit. Das
würde auch die Chancen für eine möglichst
schnelle Integration erhöhen“, erklärte
VNW-Verbandsdirektor
Andreas Breit-
ner
. „Wir sollten die Konferenz dafür nut-
zen, die Vorurteile gegenüber der Wohn-
sitzauflage abzubauen und die Vorteile zu
erkennen. Wer gleich weiterzieht, wird sich
kaum integrieren.“
Die im VNW organisierten Genossenschaf-
ten und kommunalen Wohnungsunterneh-
Tradition des Engagements der Auszubil-
denden des Unternehmens. Außerdem
würdigte die sechsköpfige Jury, dass sich
mit den Azubis besonders junge Men-
schen so initiativ um die Aufarbeitung
der schlimmsten Schuld in der deutschen
Geschichte kümmern. Der Preis wird ab
sofort alle zwei Jahre verliehen.
Hohe Spenden für DESWOS
Insgesamt kamen 29.700 Euro auf dem Tag
der Wohnungswirtschaft 2016 für die Ent-
wicklungszusammenarbeit der DESWOS
zusammen. Vodafone Kabel Deutschland
spendete 20.000 Euro und die Deutsche
Kautionskasse überreichte einen Scheck
in Höhe von 1.500 Euro. 3.500 Euro wur-
den durch Teilnehmergebühren der Ver-
anstaltung „hotspot / 1. Forum der Woh-
nungswirtschaft“ gesammelt, die am 15.
September 2016 in Frankfurt am Main
stattfand. Weitere 8.200 Euro kamen im
Rahmen einer großen Tombola hinzu.
NaWoh-Auszeichnungen – und Aner-
kennung durch das Bauministerium
Jeweils ein Mehrfamilienhaus der wbg
Nürnberg GmbH und der Joseph-Stiftung
wurde im Rahmen des Tages der Woh-
nungswirtschaft mit dem Qualitätssiegel
des Vereins zur Förderung der Nachhaltig-
keit imWohnungsbau (NaWoh) zertifiziert.
Drei weitere Mitgliedsunternehmen des
GdW haben das NaWoh-Siegel bereits frü-
her in diesem Jahr für ihre Neubauprojekte
erhalten: ein Wohn- und Geschäftshaus der
Wohnungsgenossenschaft UNITAS eG, ein
Mehrfamilienhaus der Wohnungsgenos-
senschaft Johannstadt eG und ein Mehr-
familienhaus der HANSA Baugenossen-
schaft eG.
Außerdem gab es weitere gute Nachrich-
ten: Das Bundesministerium für Umwelt,
Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit
(BMUB) hat das Qualitätssiegel offiziell
anerkannt und empfiehlt es für die Pla-
nungs- und Baupraxis. Das Siegel ist damit
ab sofort ein „vom BMUB geprüftes und
anerkannten System“.
„Mit der Entwicklung von Systemregeln
für den Neubau von Mehrfamilienhäu-
sern leistet die Wohnungswirtschaft einen
wichtigen Beitrag für die Zukunftsfähigkeit
unserer Städte“, erklärte Baudirektor
Peter
Junne
, stellvertretender Leiter des Refe-
rates „Bauingenieurwesen, Nachhaltiges
Bauen, Bauforschung“ im BMUB. „Es ist
uns deshalb ein besonderes Anliegen, die
Bemühungen der Wohnungswirtschaft bei
der Entwicklung von Systemregeln für den
Wohnungsbau weiterhin aktiv zu unter-
stützen.“
„Wir freuen uns sehr über die Anerkennung
unseres NaWoh-Qualitätssiegels von höchs-
ter staatlicher Ebene“, erklärte
Ingeborg
Esser
, Vorstandsvorsitzende des Vereins
NaWoh. „Beim Bauen und Wohnen von
heute geht es insbesondere um drei Dinge:
hohe Qualität, Umweltschutz und Bezahl-
barkeit. Der Wohnungsbau in Deutschland
befindet sich zunehmend im Spannungsfeld
von immer weiter wachsenden Ansprüchen
und betriebswirtschaftlicher Rentabilität.
Gerade angesichts dieser großen Heraus-
forderungen handeln die ausgezeichneten
Wohnungsunternehmen nachhaltig. Mit
ihren Neubauten werden sie konsequent
dem Dreiklang aus Ökologie, Ökonomie
und Sozialem gerecht.“
(kön)
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