WOHNUNGSPOLITISCHE INFORMATIONEN 24/2015 - page 1

Die von der Bundesregierung geplante
Anpassung des Wohngeldes und Erhö-
hung der Tabellenwerte um durchschnitt-
lich 39 Prozent sei zwar zu begrüßen.
„Es ist aber vollkommen unverständlich,
warum die Bundesregierung die ursprüng-
lich vorgesehene Regelung herausgestri-
chen hat, das Wohngeld wenigstens alle
vier Jahre zu überprüfen“, so der GdW-
Chef. „Was wir brauchen, ist eine rechts-
verbindliche Regelung, die eine jährliche
Überprüfung wie bei der Mindestsicherung
festschreibt."
Aktuell werden nur die Kosten der Unter-
kunft an die jährliche Preis- und Lohnent-
wicklung angepasst, nicht aber das Wohn-
geld. Das führt zwangsläufig dazu, dass
immer weniger Haushalte Wohngeld bezie-
hen und immer mehr Haushalte Leistun-
gen nach dem Sozialgesetzbuch (SGB II).
„Ohne Unterstützung sind diese Menschen
am freien Mietmarkt verloren. Die Bundes-
regierung muss hier dringend handeln“,
mahnte Gedaschko. Zusätzlich verschlim-
mert sich die finanzielle Lage der Kommu-
Inhalt
2 Energieausweis:
Die in der Energie-
einsparverordnung geregelte Pflicht
ist nach Einschätzung der Bundesre-
gierung in der Branche auf Anbieter-
und Interessentenseite gut bekannt.
3 Stuttgart:
Die Vereinigung baden-
württembergischer kommunaler
Wohnungsunternehmen hat mit
Vertretern aus Politik, Wirtschaft und
Verwaltung ihr 25. Jubiläum gefeiert.
4 Sachsen:
Wohnungsgenossen-
schaften übernehmen durch die
Förderung der Stromerzeugung aus
erneuerbaren Energien eine aktive
Rolle beim Umweltschutz.
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Aktuelle Meldungen
G7-Chefs einigen sich auf
Klimaversprechen
Die Staats- und Regierungschefs der sie-
ben größten Industrienationen haben in
Elmau entscheidende Schritte bei den
zwei schwierigsten Themen der Klima-
verhandlungen – der Eindämmung des
Ausstoßes von Treibhausgasen und der
Bereitstellung von Klimaschutzzahlun-
gen an arme Länder – angekündigt. Die
G7-Länder wollen in diesem Jahrhun-
dert den weltweiten Ausstoß von Treib-
hausgasen auf null senken, wie
SPIEGEL
ONLINE
am 8. Juni 2015 berichtete. Auf
der Agenda steht damit eine vollstän-
dige Abkehr von Kohle, Öl und Erdgas.
(wi)
Aufstocker häufiger überschuldet
Im Jahr 2014 waren 6,7 Prozent der
überschuldeten Personen, die eine
Schuldnerberatung in Anspruch nah-
men, sogenannte Aufstocker. Wie das
Statistische Bundesamt weiter mitteilte,
war ihr Anteil damit etwa doppelt so
hoch wie ihr Anteil an der Gesamtheit
der Erwerbstätigen, der bei rund drei
Prozent lag. Sie sind also überproporti-
onal häufig überschuldet.
(wi)
Weniger Unternehmens-
insolvenzen
Im ersten Quartal 2015 meldeten die
deutschen Amtsgerichte 5.715 Unter-
nehmensinsolvenzen. Das waren nach
Angaben des Statistischen Bundesam-
tes 7,2 Prozent weniger als im ersten
Quartal 2014. Somit setzt sich der Trend
abnehmender Unternehmensinsolven-
zen fort.
(wi)
Ausgabe 11. Juni 2015
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Wohngeld: Dynamische Anpassung und Energie-
kostenkomponente notwendig
Berlin – „Das Wohngeld muss künftig dynamisch an die Preis- und Lohnent-
wicklung angepasst werden. Ansonsten steigt die finanzielle Belastung der
Kommunen weiter enorm an und der soziale Zusammenhalt der Quartiere steht
auf dem Spiel“, erklärte Axel Gedaschko, Präsident des Spitzenverbandes der
Wohnungswirtschaft GdW, anlässlich einer öffentlichen Anhörung im Umwelt-
und Bauausschuss des Deutschen Bundestages am 10. Juni 2015.
Das Wohngeld muss als sozialpolitisches Instrument gestärkt werden. Dazu gehört auch die Ein-
führung einer Heiz- und Energiekostenkomponente.
Foto: Margot Kessler / pixelio.de
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