WOHNUNGSPOLITISCHE INFORMATIONEN 24/2015 - page 3

AUS DEN VERBÄNDEN
Für die europäische Idee der Stadt – 25 Jahre Vereinigung
baden-württembergischer kommunaler Wohnungsunternehmen
Stuttgart – Kommunale Wohnungsunternehmen setzen sich seit teils über 100 Jahren für bezahlbares Wohnen in
der Stadt ein. Seit 25 Jahren vertritt die Vereinigung baden-württembergischer kommunaler Wohnungsunternehmen
(KoWo) ihre Interessen. Sie feierte im Mai 2015 in Stuttgart ihr Jubiläum mit ihren Mitgliedern sowie Vertretern aus
Politik, Wirtschaft und Verwaltung.
Die KoWo wurde 1990 in Stuttgart
gegründet, um die speziellen Interessen
der kommunalen Wohnungsunternehmen
landesweit zu vertreten sowie Erfahrungs-
austausch untereinander und mit der Politik
zu betreiben. Besonders aktiv bringt sich die
Vereinigung in die Ausgestaltung von För-
dermaßnahmen wie das Landeswohnraum-
förderungsprogramm ein. Außerdem enga-
giert sie sich in Gesetzesberatungen, die die
Wohnungswirtschaft betreffen. „Wir sind
im intensiven Kontakt mit der KoWo und
dem Verband baden-württembergischer
Wohnungs- und Immobilienunternehmen
(vbw) über die thematischen Schwerpunkte
unserer Wohnungspolitik“, so
Guido Reb-
stock
, Ministerialdirektor im Ministerium
für Finanzen und Wirtschaft des Landes
Baden-Württemberg, beim Festakt.
Soziale und gesellschaftliche
Verantwortung
Die staatliche Wohnraumförderung steht
in Konkurrenz zur freien Wirtschaft und
erfährt gerade in der aktuellen Niedrigzins-
periode viel Kritik der Verbände und Unter-
nehmen. Guido Rebstock betonte jedoch,
dass die kommunalen Wohnungsunter-
nehmen ihre soziale und gesellschaftliche
Verantwortung mit Nachdruck wahrneh-
men. „Die Schaffung neuer Wohnungen
für Haushalte, die sich ohne Hilfe nicht mit
Wohnraum versorgen können, wäre ohne
diese Unternehmen nicht vorstellbar. Sie
sind maßgebliche Antragssteller in unseren
Förderprogrammen.“
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Peter Bresinski (KoWo/GGH Heidelberg), Guido Rebstock (Finanz- und Wirtschaftsministerium BW)
und Robert an der Brügge (vbw/Stadtsiedlung Heilbronn) (v. l.)
Foto: KoWo
der Baukostensen-
kungskommission.
Aber auch Land und
Kommunen müssten
dringend handeln,
wenn sich der Woh-
nungsmarkt lang-
fristig positiv entwi-
ckeln soll. „Unsere
Unternehmen wol-
len bauen. Man darf
ihnen nicht immer
mehr Steine in den Weg legen“, sagte
Thorsten Schmitt
vom Verband der Süd-
westdeutschen Wohnungswirtschaft. Die
gestiegenen Bauinvestitionen zeigten, dass
die Bereitschaft der Wohnungswirtschaft
vorhanden sei.
Bislang noch keine übermäßige
Steigerung bei den Mieten
Trotz der ständig steigenden Kosten hät-
ten sich die Mieten bislang moderat ent-
wickelt. Die Steigerung der Bruttomieten
habe 2014 fast gleichauf mit der Inflations-
rate gelegen. Gleichzeitig würden auch die
Angebotsmieten in den Zentren kaum noch
steigen, weil sie ein Limit erreicht haben.
„Immer höhere Baupreise und Kosten für
Grundstücke, weil nicht genug Bauland
ausgewiesen wird, können nicht mehr
über höhere Mieten refinanziert werden.
Der Wohnungsbau rechnet sich dann nicht
mehr“, so
Werner Merkel
vom Verband
der Immobilienverwalter Hessen.
Dies treffe laut Thorsten Schmitt vor allem
den preisgünstigen Wohnungsbau. Gerade
in diesem dringend benötigten Segment sei
Neubau nicht mehr wirtschaftlich darstell-
bar. „Hier muss die Politik endlich gegen-
steuern“, so Schmitt abschließend.
(dep/kön)
Fortsetzung von
Seite 2
Quelle: AWI Hessen
Die Zahl der Baugenehmigungen für neue Wohnungen in Hessen stagniert seit 2014 wieder.
Entwicklung von Inflationsrate, Baupreisen und Nettomieten in Hessen
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