WOHNUNGSPOLITISCHE INFORMATIONEN 51/2015 - page 1

Bis neue Wohnungen, die heute geplant
werden, tatsächlich auf den Markt kom-
men, dauert es in aller Regel zwei bis drei
Jahre. Daher sind jetzt alle Vermietergrup-
pen gefragt, möglichst viele Bestandswoh-
nungen zur Verfügung zu stellen. Deutsch-
land braucht mehr bezahlbaren Wohnraum
für alle. Bis 2020 müssen jährlich insgesamt
rund 400.000 Wohnungen und damit rund
140.000 Mietwohnungen mehr als in die-
sem Jahr gebaut werden – davon 80.000
Sozialwohnungen und 60.000 Einheiten im
bezahlbaren Wohnungssegment.
Diese Wohnungen fehlen insbesondere in
Großstädten, Ballungszentren und Univer-
sitätsstädten. Die hohen Zuwanderungs-
raten verstärken dabei den Druck auf die
Wohnungsmärkte. Die derzeit häufig in der
Öffentlichkeit diskutierte Zahl von 1,7 Milli-
onen leerstehenden Wohnungen, die man
für den Wohnungsmarkt nutzen könnte,
basiert auf dem Zensus 2011 und ist ver-
altet und unrealistisch. Zum einen ist die
Leerstandsquote seitdem gesunken, zum
anderen beinhaltet die Zahl sowohl Woh-
Inhalt
3 Digitale Vernetzung:
Die Woh-
nungswirtschaft fordert Nachbesse-
rungen am Telemediengesetz –
es darf keine neuen Hürden für
öffentliches WLAN geben.
3 Flüchtlinge:
Die norddeutsche
Wohnungswirtschaft fordert für die
Flüchtlingsunterbringung in Meck-
lenburg-Vorpommern Flexibilität und
Ideenreichtum.
6 Wettbewerb:
Die Gebäudewirt-
schaft Eisenhüttenstadt ist eines
von fünf mit dem Bauherrenpreis
Modernisierung 2015 ausgezeich­
neten GdW-Unternehmen.
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Aktuelle Meldungen
Erstes globales Klimaschutz­
abkommen beschlossen
Die Weltgemeinschaft hat sich am 12.
Dezember 2015 auf dem Pariser Welt-
klimagipfel völkerrechtlich verbindlich
dazu bekannt, die Erderwärmung auf
unter zwei Grad zu begrenzen. Das
Abkommen legt auch fest, dass die
Welt in der zweiten Hälfte des Jahrhun-
derts treibhausgasneutral werden muss.
Außerdem gibt es feste Versprechen, die
Entwicklungsländer beim Klimaschutz
und der Anpassung an den Klimawan-
del zu unterstützen.
(wi)
Kommunen planen Grundsteuer-
Erhöhungen
Aufgrund ihrer Finanznöte planen einige
Städte und Gemeinden, im kommenden
Jahr an der Hebesatz-Schraube bei der
Grundsteuer zu drehen, wie der
Tages-
spiegel
am 12. Dezember 2015 berich-
tete. So plane Wilhelmshaven eine Stei-
gerung um 25 Prozent, Bochum um
24 Prozent und Mönchengladbach um
23 Prozent. Bochum werde mit einem
Hebesatz von 800 Prozent künftig
neben Duisburg und Berlin zu den Spit-
zenreitern gehören.
(wi)
Weniger Insolvenzen
Von Januar bis September 2015 melde-
ten die deutschen Amtsgerichte 17.393
Unternehmensinsolvenzen. Wie das Sta-
tistische Bundesamt mitteilte, waren das
4,4 Prozent weniger als im Vorjahres-
zeitraum. Die Zahl der Verbraucherin-
solvenzen war im gleichen Zeitraum um
8,2 Prozent niedriger als in den ersten
neun Monaten 2014.
(wi)
Ausgabe 17. Dezember 2015
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Treffen mit Bundeskanzlerin: GdW fordert bessere
Bedingungen für bezahlbaren Wohnungsneubau
Berlin – „Wir brauchen einen Zweiklang aus Bauen und Betreuen“, erklärte
Axel Gedaschko, Präsident des Spitzenverbandes der Wohnungswirtschaft
GdW, am 10. Dezember 2015 anlässlich eines Austausches im Bundeskanzler­
amt über die Flüchtlingsaufnahme in Deutschland. Es seien zügig praktikable
Lösungen gefragt, um nicht nur die Erstunterbringung der Flüchtlinge,
sondern auch die längerfristige Integration zu sichern.
Im Bundeskanzleramt haben sich Vertreter von Verbänden, Stiftungen und Kirchen mit Kanzlerin
Angela Merkel über die Flüchtlingsaufnahme in Deutschland ausgetauscht.
Foto: Bernd Kühler/Bundesregierung
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