WI Expo 2015 Dienstag - page 4

BUNDESPOLITIK
Die Zukunft der nachhaltigen und energieeffizienten Gesellschaft
München – Nachhaltigkeit mag ein inflationär genutztes Wort sein. Für die Immobilien- und Wohnungswirtschaft ist es
jedoch weit mehr als eine Phrase, da Investitionen in Immobilien auf Langfristigkeit ausgerichtet sind. Die Lebenszyklus­
kosten sind somit schon immer eine entscheidende betriebswirtschaftliche Größe. Das wird auch auf der Expo Real in
einer Diskussionsrunde am 6. Oktober 2015 am Stand der Bundesarbeitsgemeinschaft Immobilienwirtschaft Deutschland
(BID) Thema sein. Die Teilnehmer haben der wi vorab ihre Sicht der Dinge dargelegt.
„Unternehmen sollten Nachhaltigkeit
als Thema strategisch wahrnehmen und
umzusetzen“, empfiehlt
Werner Knips
,
Managing Partner von Heidrick & Strugg-
les und Mitglied im ZIA-Nachhaltigkeitsrat.
„So können Unternehmen Wettbewerbs-
vorteile sichern und die Lizenz zum Han-
deln behalten.“ Hierfür gelte es, in die rich-
tigen Köpfe, Prozesse und Strukturen zu
investieren, da sich die Branche weiter pro-
fessionalisieren und Verantwortung für die
Gesellschaft übernehmen müsse.
Auch
Maren Kern
, Vorstand des Verbandes
Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunter-
nehmen (BBU), betont: „Nachhaltig ist, was
langfristig bezahlbar ist. Das gilt vor allem
auch für das Wohnen. Die immer höheren
energetischen Standards führen aber auch
zu immer höheren Bau- und damit Wohn-
kosten.“ Der Schlüssel zum nachhaltigen
Wohnen, so Kern, liege deshalb mehr denn
je in einer effizienten, ressourcenschonen-
den und günstigen Energieerzeugung statt
in einer immer dickeren Dämmung.
Gerdjan Hoefman
, Geschäftsführer der
Vattenfall Real Estate Energy Sales GmbH,
sieht hier vor allem die nachhaltige Ver-
knüpfung von erneuerbaren und konven-
tionellen Energien als zentral an: „Einen
unverzichtbaren Beitrag leistet dazu die
umweltfreundliche Kraft-Wärme-Kopp-
lung als volkswirtschaftlich effizienteste,
ökologischste und für Verbraucher güns-
tigste Lösung in Ballungsräumen“. Damit
sei sie das zentrale Bindeglied zwischen
Klimaschutz und Versorgungssicherheit in
einem zunehmend erneuerbaren Energie-
system.
Wie gelebte Nachhaltigkeit im Wohnungs-
bau dokumentiert und sichtbar gemacht
werden kann, beschreibt die Hauptge-
schäftsführerin des GdW Bundesverband
deutscher Wohnungs- und Immobilienun-
ternehmen und Vorstandsvorsitzende des
Vereins zur Förderung der Nachhaltigkeit
im Wohnungsbau (NaWoh),
Ingeborg
Esser
: „Das Thema Nachhaltigkeit zeigt
sich in der öffentlichen Kommunikation
der Wohnungsunternehmen gegenüber
ihren Stakeholdern in zwei Ausprägungen:
Einmal bei der Zertifizierung neuer Wohn-
gebäude und zum anderen bei der Nach-
haltigkeitsberichterstattung.“ Für beide
Bereiche hat der GdW Instrumente ent-
wickelt, das NaWoh-Siegel und die woh-
nungswirtschaftliche Branchenergänzung
des Deutschen Nachhaltigkeitskodex, die
den Wohnungsunternehmen zur Verfü-
gung stehen.“
(hop/schi)
Weitere Infos zum Thema Nachhaltigkeit
in der Immobilienwirtschaft finden Sie auf der
Internetseite des
Vereins zur Förderung
der Nachhaltigkeit
im Wohnungsbau
(NaWoh) unter
er
unter diesem QR-Code:
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