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zu seiner Buchvorstellung „Das agile Unternehmen“ hatte Unterneh-
mensberater Kai Anderson in den feinen Frankfurter Hof geladen, um
in einer Talkrunde mit CEOs über Agilität zu reden. Dabei stellte sich
schnell heraus, dass jeder unter „Agilität“ etwas anderes verstand:
Der Chef der Steigenberger Hotelkette verband damit die schnelle
Reaktionsfähigkeit auf Kundenwünsche, der Flughafenchef die Inno-
vationskraft des Unternehmens und der IT-Dienstleister die Entwick-
lungsmethode Scrum. Bei
aller Begriffsverwirrung
waren sie sich aber einig:
Agilität ist etwas Positives,
gar ein Leitbild für die Un-
ternehmensentwicklung.
Die mangelnde Klarheit
des Begriffs zeigt sich
auch in der bislang größ-
ten Studie zur „Agilität in
Unternehmen“, die wir in
diesem Heft vorstellen. Die
befragten Mitarbeiter ver-
binden mit Agilität die Wahlmöglichkeit von Arbeitszeit und Arbeits-
ort, die befragten Führungskräfte die Einbindung der Mitarbeiter bei
Unternehmensentscheidungen. Fast die Hälfte der Mitarbeiter hat
allerdings keinerlei Vorstellung von Agilität, sodass man feststellen
muss, dass die Agilitätsdebatte bislang nur kleine Zirkel erreicht.
Zu den Vordenkern einer neuen Unternehmensführung gehört zwei-
fellos Managementguru John Kotter. Sein weiterentwickeltes Modell
heißt „duales Betriebssystem“, mit dem Stabilität und Agilität von
Unternehmen zugleich gesteuert werden können. Er greift damit die
Debatte um Agilität auf und integriert das in sein Managementmodell.
Wie er sich das vorstellt, erfahren Sie in dem Interview, das mein
Herausgeberkollege Randolf Jessl mit ihm geführt hat. Lesenswert!
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EDITORIAL
07/16 personalmagazin
Liebe Leserinnen und Leser,
„Agilität
finden viele
cool und
erstrebens-
wert, weil
bislang jeder etwas ande-
res darunter versteht.“
Reiner Straub, Herausgeber
1,2 4,5,6,7,8,9,10,11,12,13,...92
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