74 MEIN LIEBSTER URLAUBSORT
05
°
38
‘
N, 73
°
31
‘
W
Villa de Leyva
(Kolumbien)
Stephan Mau
Mein liebster Urlaubsort ist
eine Finca am Rande von Villa de Leyva. Der
kleine Ort liegt in Kolumbien, etwa 160 Kilometer nördlich von Bogotá.
Wann
waren Sie dort?
Leider ist der letzte unserer insgesamt sechs Besuche nun auch
schon wieder fünf Jahre her.
Wie sind Sie auf diesen Ort gestoßen?
Meine
Frau ist gebürtig aus Kolumbien. Sie hat mir im Laufe der Jahre viele schöne
Gegenden des Landes gezeigt. Villa de Leyva hatte mir auf Anhieb so gut gefal-
len, dass dieses schöne Fleckchen Erde immer wieder mit auf dem Programm
stand.
Wie lange waren Sie dort?
Eine Woche.
Was hat Sie angezogen?
Die
komplett erhaltene Architektur der Kolonialzeit. Der Marktplatz dient abends
mit seiner Kirche als Treffpunkt für die Einwohner. Die Straßen sind kopfstein-
gepflastert, die Holzbalkone blumenbehangen.
Mit wem waren Sie dort?
Stets mit der Familie. Auch Freunde haben uns dorthin schon begleitet.
Was
waren Ihre Aktivitäten dort?
Vor allem habe ich das Leben mit meiner Familie
genossen. Gelegentlich las ich auch ein gutes Buch in der Hängematte. Wir
besuchten zudem zahlreiche regionale Sehenswürdigkeiten und wunderbare
Nationalparks. Übrigens zieht es auch viele Großstadtbewohner Kolumbiens
am Wochenende in die bergige Natur. Je nach Höhe haben sie dann dort quasi
das ganze Jahr eine Garantie ihrer Wohlfühltemperatur.
Was hat Ihnen am
meisten Freude bereitet?
Die Gastfreundschaft. Das gesunde Essen. Die vielen
exotischen Früchte. Den Saft der Lulo etwa gibt es ja bei uns nur sehr selten zu
kaufen.
Welches Erlebnis ist Ihnen am stärksten im Gedächtnis geblieben?
Die Einladung einer 90-jährigen Dame. Sie lud nachmittags regelmäßig ihre
ebenfalls betagten Freundinnen zu einem Glas Whiskey in die Finca. Auch mein
Schwager und ich durften hinzukommen – was den Altersdurchschnitt dieser
humorvollen und illustren Runde stark gesenkt hat.
Warum würden Sie ande-
ren Branchenkollegen empfehlen, dort hinzufahren?
Unser Leben wird stets
dynamischer. Wer heute Ruhe sucht, dabei aber nicht auf die Annehmlichkeiten
kleiner Hotels verzichten möchte, wird hier fündig. Villa de Leyva überrascht
nebenbei noch mit vielen neuen kulturellen Aspekten.
Würden Sie selbst die-
sen Ort noch einmal besuchen?
Ja, unbedingt. Im nächsten Jahr.
„Generell wird Kolum-
bien meist mit nega-
tiven Schlagzeilen in
Verbindung gebracht.
Die Vielseitigkeit des
Landes aber sucht
ihresgleichen.“
„Der Ort ist noch wie vor
200 Jahren. Er ist perfekt
zum Entschleunigen. Es gibt
keine modernen Gebäude
oder Leuchtreklame. Er war
daher prädestiniert für Film-
produktionen wie Zorro.“
Stephan Mau
ist Diplom-Betriebswirt/
MBA. Der gebürtige Hanseat ist
Geschäftsführer der Planon GmbH in
Deutschland und Österreich, der Planon
Conject GmbH sowie General Manager
Planon Central and Eastern Europe.
STECKBRIEF
Foto: Mikiko/shutterstock.com
