IMMOBILIENWIRTSCHAFT 6/2017 - page 3

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6.2017
EDITORIAL
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
„Rote Zelte baut die SPD auf Marktplätzen nur noch auf, weil man es
von ihr erwartet“, sagt SPD-Politiker Schneider auf welt.de, die Zeit
dafür sei aber längst vorbei. Kommt es mir nur so vor, oder hinterfragt
gerade jeder alles und jedes? Das Hinterfragen von Gewohnheiten,
Traditionen, Geschäftsmodellen ist neuer Volkssport geworden. Im
Grunde berechtigt, aber ein bisschen viel des Guten. „Makler braucht
kein Mensch mehr!“ „Verwalten macht die Maschine.“ „Banken nein.
Plattformen ja.“ Plattformbetreiber sagen das. Leser, treibt Volkssport,
hinterfragt jedes Hinterfragen! Ist es altruistisch? Ernst gemeint? Ste-
cken Interessen dahinter? Stimmt die Frage vielleicht trotzdem? Dann
wird herauskommen, dass die Lage nicht überall gleich ernst ist. Eines
jedoch ist sie: spannend!
Jedenfalls bringt diese neue Lage „die Lage“ in Bewegung. Berlin-Mitte
oder Kreuzberg etwa waren nicht von jeher berühmt dafür, etwas mit
dem Dorado zu tun zu haben, nach dem sich Investoren so sehnen.
Das hat sich mit der Ansammlung von Start-ups gerade dort geändert.
Auch der Prenzlauer Berg erneuert sich wieder. Die armen jungen
Kreativen – eben noch vertrieben – kehren zurück. Wenn auch als
Gründer von Start-ups jetzt oft mit Investorengeldern ausgestattet.
Mai und Juni ist die Zeit der Immobilienkongresse. Eine Zeit, in der
besonders viel geredet wird. Die Branche wird fordern, die Politik
wird den Forderungen entgegnen, und sie wird auch Versprechungen
machen. Die Wahlen jedoch werden nicht mit immobilienpolitischen
Themen entschieden werden. Diese Zeit zeigt der Immobilienbranche,
trotz der immer größeren Rolle, die sie spielt, deutlich, wo sie noch
nicht zuhause ist: in der 1A-Lage der Bedeutung.
Ihr
„Die Lage ist mög-
licherweise ernst.
Möglicherweise nicht.
Jedenfalls verändert sie
‚Lage, Lage, Lage‘.“
Dirk Labusch
, Chefredakteur
Lage, Lage, Lage
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