Immobilienwirtschaft 3/2015 - page 9

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3.2015
Die konstante
Führungscrew
(o.r.) und die
erlesenen
Referenten
(links) sind
die Garanten
für zufriedene
Besucher (o.l.)
und erfolgreiche
25 Jahre.
„Keine Preisblase trotz angespannter Lage in Top-Regionen“
Das teilte der Zentrale Immobilien Ausschuss ZIA in seinem Frühjahrsgutachten mit. Der Mietanstieg habe sich 2014 im Vergleich zum Vorjahr in West-
deutschland von 3,3 auf 2,7 Prozent verlangsamt, im Osten von 2,5 auf 1,9 Prozent. Die Kaufpreise stiegen im Westen um 5,5 Prozent, im Osten um 1,4
Prozent. Mehr Inhalte im Pressebereich des ZIA
s Gutachten können Sie im Shop der Immobilienzeitung erwerben.
Bezahlbarer Wohnraum war das Schlüsselthe-
ma von Sigmar Gabriel beim Immobilienkon-
gress Quo Vadis. Auch aufgrund des sinkenden
Rentenniveaus befürchtet er sozialen Sprengstoff.
Damit müsse sich auch die Immobilienbranche
beschäftigen und nicht nur das eigene Ergebnis
optimieren, so wichtig dies auch sei. Das Pro-
blem hat der Bundeswirtschaftsminister und
SPD-Chef richtig erkannt, doch die Adressaten
im Saal haben hier im Zweifel nur beschränkten
Spielraum. Eigentum verpflichtet, heißt es zwar
– richtigerweise – im Grundgesetz, doch selbst
der Vorstand einer Baugenossenschaft muss alle
Mieter beziehungsweise Genossen gleich behan-
deln. Er kann zwar das Mietniveau insgesamt
erträglich halten, wenn die Vertreterversammlung
das auch so sieht – aber keinen Einzelnen durch
eine niedrigere Miete bevorzugen. Der Vorstand
einer AG hat den Börsenkurs und die Vorgaben
der Hauptversammlung im Auge zu haben. Sonst
macht er sich schadensersatzpflichtig. Dem armen
Sozialrentner die Miete nicht erhöhen, das kann
also am ehesten noch der private Vermieter. Der
Ball ist daher an Gabriel zurückzuspielen. Denn
Hilfe brauchen nicht die Mieter an sich, sondern
einzelne Personen. Das ist aber Aufgabe des
Staates, dafür kassiert er Steuern und Gebühren,
um beispielsweise Wohngeld bezahlen zu können.
Etwas anderes wäre ein Engagement der Bürger-
schaft insgesamt. Es gibt in Deutschland nur sehr
vereinzelt Bürgerstiftungen oder -fonds, die Geld-
er einsammeln und dafür preiswerten Wohnraum
für bedürftige Menschen errichten. Dabei müssten
die doch gerade in Zeiten extrem niedriger Zinsen
florieren. Und wer weiß, vielleicht würde sogar
der SPD-Chef einen Teil seines Ministergehalts
dafür verzinslich bereitstellen. Bei den mageren
Erträgen für Spar- und Festgelder könnte das auch
für ihn eine Win-Situation sein. Und gewinnen
tun nicht nur Politiker am liebsten.
kolumne
Dem Einzelnen
kann der Staat
am besten helfen
Inzwischen ist sie – muss man
sagen – konkurrenzlos als Ver-
anstaltung. Sie ist ein halbes
Perpetuum mobile, ein sich
ständig Bewegendes, das seine
Energie aus sich selber erhält,
wenn auch nur zum Teil. Die
anderen Energieversorger sind
die Teilnehmer. Quo Vadis ist
ein Geben und Nehmen, ein
win-win. Klar, das war nicht
immer so. Es gab Teilnehmer-
rückgänge, Missverständnisse.
Aber das ist Geschichte.
Wesentliches Merkmal der
Veranstaltung ist der elitäre
Rahmen. Als man einmal
nicht im Adlon tagte, gab es
viel Kritik. Die Quo Vadis lebt
vom sich immer wieder hin-
terfragenden Format, dem ex-
quisiten Vorabend-Event, der
konstanten Führungscrew mit
Gitta Rometsch und Angela
Rüter, dem stockkonservativ-
schnodderig-provozierenden
Moderator Gerhard Trompet-
ter, der dem Ganzen seinen
Stempel aufdrückt, sowie dem
Spiritus Rector, Bernd Heuer.
Quo Vadis will keine Patent-
rezepte geben, sondern zum
Denken anregen. Das gelingt
immer wieder. Vertrauen er-
hält man, so Heuer, nur durch
konsequente Vernetzung der
Branche. Deshalb ist ihm auch
vor der Konkurrenz nicht ban-
ge. Ein gutes Veranstaltungs-
konzept reiche alleine für eine
erfolgreiche Veranstaltung
nicht aus. Bernd Heuer nimmt
für sich in Anspruch, Quo
Vadis von der rein immobili-
enwirtschaftlichen auf andere
wichtige Zielgruppen erwei-
tert zu haben, wie Stadtplaner
und Banker. 25 Jahre sind ein
Anlass, herzlich zu gratulieren,
aber auch festzustellen, Kon-
kurrenzlosigkeit ist schlecht.
Wer macht sich auf? (La)
Jubiläum
25 Jahre Quo Vadis
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