DIE WOHNUNGSWIRTSCHAFT 10/2016 - page 8

STÄDTEBAU UND STADTENTWICKLUNG
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10|2016
Stadtentwicklung in Hessen
Vor 45 Jahren wurde das Städtebauförde-
rungsgesetz verabschiedet. In Hessen gehen
35 Projekte darauf zurück, die die Nassaui-
sche Heimstätte und die Wohnstadt in Hessen
realisiert und teilweise über Jahrzehnte betreut
wurden. Die Unternehmensgruppe Nassauische
Heimstätte/Wohnstadt hat diese Projekte in ei-
nem reich bebilderten Buch zusammengetragen.
Auch wirtschaftlich war und ist die Städte-
bauförderung ein Erfolgsmodell. Das Land
Hessen und der Bund haben seit Ende der 1960er Jahren u. a. mit den
Programmen „Städtebauliche Sanierung“ und „Einfache Stadterneuerung“
rund 300 Gebiete mit Zuschüssen von insgesamt rund 1,3 Mrd. € gefördert.
Die Nassauische Heimstätte-Wohnstadt waren von Anfang an Partner des
Landes Hessen, ihres Haupteigentümers. Heute ist die Unternehmensgrup-
pe Hessens größter Stadtentwickler, der in einem Drittel aller hessischen
Kommunen fast 200 Projekte steuert, auch in angrenzenden Bundesländern
operiert und über Niederlassungen in Weimar und in Heidelberg verfügt.
Mit dem Resümee in Buchform zieht sie nun eine Zwischenbilanz.
BIWAQ 2007-2013
Das Bundesministerium für Umwelt, Natur-
schutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB)
führt mit Mitteln des Europäischen Sozial-
fonds (ESF) und Ressortmitteln das seit 2008
bestehende ESF-Bundesprogramm „Bildung,
Wirtschaft, Arbeit im Quartier – BIWAQ“ durch.
Es ergänzt als arbeitsmarktpolitisches Inst-
rument das Städtebauförderungsprogramm
Soziale Stadt.
Eine Abschlussdokumentation stellt den Pro-
grammhintergrund vor, fasst zentrale Ergebnisse der ESF-Förderperiode
2007 bis 2013 zusammen und illustriert die Programmziele mit vielen
interessanten Projektbeispielen. Die Broschüre kann beim BMUB bestellt
oder heruntergeladen werden.
LITERATURTIPP
ABSCHLUSSDOKUMENTATION
Quelle: NaHeimst
Umnutzung
150 geförderte Wohnungen auf
ehemaliger Gewerbefläche
Die GWW Wiesbadener Wohnbaugesellschaft mbH (GWW) hat mit der
Firma Dietmar Bücher Schlüsselfertiges Bauen, Idstein, einen Kaufvertrag
über ein Teilgrundstück im neu geplanten Linde-Quartier in Wiesbaden-
Kostheim abgeschlossen. „Wir freuen uns über den Ankauf dieser Teilflä-
che, weil wir damit zügig geförderten Wohnraum schaffen können, der
in Wiesbaden so dringend benötigt wird“, kommentiert GWW-Geschäfts-
führer Hermann Kremer die Transaktion. Sobald seitens der Stadt die
planungsrechtlichen Voraussetzungen geschaffen wurden, will die GWW
mit dem Bau der 150 geförderten Wohnungen beginnen und damit die Ini-
tialzündung für die nächsten Bauabschnitte liefern. Insgesamt entstehen
auf dem vormals gewerblich genutzten Areal 80.000 m
2
Wohnfläche, die
sich auf mehrere Mehrfamilienhäuser verteilen. Vorgesehen ist, dass die
Wohnhäuser so gruppiert werden, dass jeweils kleine in sich stimmige
und funktionierende Teilquartiere entstehen können. Die GWW schafft im
Zuge ihres Teilprojektes in dem Linde-Quartier über 10.000 m
2
Wohnflä-
che im preisgünstigen Segment. In die Realisierung dieser Baumaßnahme,
die den Auftakt für die gesamte Entwicklung des Linde-Quartiers bilden
wird, investiert das städtische Wohnungsunternehmen rund 30 Mio. €.
Weitere Informationen:
Neubau und Sanierung
Energie und Technik
Rechtssprechung
Haufe Gruppe
Markt undManagement
Stadtbauund Stadtentwicklung
Weitere Informationen:
Neubau und Sanierung
Energie und Technik
Rechtssprechung
Haufe Gruppe
Markt undManagement
Stadtbauund Stadtentwicklung
Schrumpfende Städte und Regionen
Zehn-Punkte-Plan zur Rettung
von Schrumpfungsregionen
Der GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunterneh-
men e. V. hat einen Zehn-Punkte-Plan zur Rettung von Schrumpfungs-
regionen zur Diskussion gestellt. Anlass gaben die Ergebnisse der Studie
„Schwarmstädte in Deutschland“. Diese kommt zu dem Fazit, dass die
ländlichen Regionen die „Verlierer“ der aktuell starken Wanderungsbe-
wegungen innerhalb Deutschlands sind. In 30 kreisfreien Großstädten hat
sich dagegen die Zahl der jungen Einwohner aus den Geburtenjahrgängen
1973-1993 innerhalb von nur fünf Jahren (2008-2013) mehr als verdop-
pelt. Dort wird Wohnraum immer knapper und teurer.
Die folgenden zehn Forderungen sollen laut GdW Abhilfe schaffen: Die
politische Agenda müsse stärker auf die Förderung gleichwertiger Lebens-
bedingungen ausgerichtet werden. Zudem müsse man dazu beitragen,
dass preiswerter Wohnraum als Standortvorteil in außerstädtischen
Regionen erkannt wird. Maßnahmen der Städtebau- und Regionalförde-
rung müssen laut GdW auf Abwanderungsregionen konzentriert werden.
Örtliche Infrastrukturen seien zu erhalten, der öffentliche Personen-
nahverkehr müsse verbessert werden. Darüber hinaus sei es notwendig,
den Breitbandausbau in schrumpfenden Regionen voranzutreiben. Der
öffentliche Raum müsse durch bauliche Maßnahmen aufgewertet werden.
Weiterhin sei es erforderlich, dass Unternehmen den Bau von Mitarbeiter-
wohnungen als Standortfaktor begreifen. Die Urbanität und Lebendigkeit
kleinerer Städte müsse angestoßen und das Nachbarschafts- und ehren-
amtliche Engagement lokaler Akteure gefördert werden.
Weitere Informationen:
Neubau und Sanierung
Energie und Technik
Rechtssprechung
Haufe Gruppe
Markt undManagement
Stadtbauund Stadtentwicklung
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Energie und Technik
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