STÄDTEBAU UND STADTENTWICKLUNG
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10|2016
Beispielhafter Stadtumbau
Grüner Wohnen in Lübbenau
Nach der Wiedervereinigung verlor Lübbenau im Spreewald aufgrund
wegbrechender Arbeitsplätze im Kohle- und Energiebereich bis Mitte
der 1990er Jahre fast ein Viertel der Bevölkerung. Jede fünfte Wohnung
stand dauerhaft leer. 1999 initiierten die Wohnungsbaugesellschaft im
Spreewald mbH (WIS) und die Gemeinschaftliche Wohnungsbaugenossen-
schaft der Spreewaldstadt Lübbenau e. V. (GWG) sowie die Stadtverwal-
tung das Kooperationsprojekt Lübbenaubrücke. Die Zielsetzung war, dem
Verfall der Stadt entgegenzuwirken und die Stadt- und Wohnungsmarkt-
entwicklung zukünftig gemeinschaftlich anzugehen. Bis 2002 wurden
Stadtumbau-, Stadtentwicklungs- sowie wohnungswirtschaftliche
Konzepte als Handlungsgrundlage erarbeitet. Um eine hohe Akzeptanz zu
erreichen, wurde auf eine intensive Kommunikation mit der Bevölkerung
gesetzt. In einer Ausstellung unter dem Titel „Lübbenau/Spreewald – loh-
nenswert – lebenswert – liebenswert“ blicken die Akteure nun zurück und
zeigen sowohl die Anfänge des Stadtumbaus als auch die Ergebnisse aus
15 Jahren erfolgreicher Stadtentwicklung: Mithilfe der Förderprogramme
„Soziale Stadt“ und „Stadtumbau Ost“ wurden einige leerstehende Häuser
in der von Plattenbauten dominierten Neustadt abgerissen. Entstehende
Brachflächen erhielten einen parkähnlichen Charakter. Auch die histori-
sche Altstadt erfuhr eine denkmalgerechte Aufwertung. Bestimmende
Themen der Projekte waren Energiewende, Klimaschutz, Aufenthalts-
qualität, Barrierefreiheit sowie altersgerechtes Wohnen. Kontinuierlich
steigende Übernachtungszahlen, hohe Zufriedenheit bei den Bürgern und
überregionaler Zuzug bestätigen den Erfolg des Projekts Lübbenaubrücke.
Weitere Informationen:
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Neubau und Sanierung
Energie und Technik
Rechtssprechung
Haufe Gruppe
Markt undManagement
Stadtbauund Stadtentwicklung
Statt grau in grau präsentiert sich Lübbenau heute farbenfroh
Quelle: WIS
„Der kleine Rosengarten“
Begehbares Kunstobjekt der Gewobag-Stiftung
Die Stiftung Berliner Leben hat in der letzten Sommerferienwoche das
Kinderkunstprojekt „Der kleine Rosengarten“ im Park am Gleisdreieck
ausgerichtet. Kinder und Jugendliche zwischen drei und 13 Jahren
haben gelötet, gestanzt, genietet, geklebt, geflochten, gebohrt
oder gesägt, um rund 1 m große Blumen zu gestalten und das Areal in
einen temporären Garten zu verwandeln. „Der kleine Rosengarten“
ist ein Pilotprojekt des Museums „Construction in Process“ in Berlin,
das in Zusammenarbeit mit dem Verein Kinderkunstmagistrale entwi-
ckelt wurde.
Ziel des Förderprojektes ist, das Interesse an Partizipation zu wecken
und die Lust am aktiven Gestalten zu fördern. „‚Der kleine Rosengar-
ten’ macht Kindern und Jugendlichen Lust, sich dem Ungewohnten
auszusetzen und sich auf Neues einzulassen. Beides ist notwendig, um
Vertrauen zu gewinnen in das Leben mit allen seinen Möglichkeiten
und Herausforderungen“, erklärt Kerstin Kirsch, Stiftungsmanagerin
der Berliner Leben und Geschäftsführerin der Gewobag MB Mieterbera-
tungsgesellschaft. Die Gewobag hat die Stiftung Berliner Leben 2013
gegründet, um Verantwortung für die kontinuierliche und nachhaltige
Quartiersentwicklung in Berliner Bezirken zu übernehmen.
Weitere Informationen:
Neubau und Sanierung
Energie und Technik
Rechtssprechung
Haufe Gruppe
Markt undManagement
Stadtbauund Stadtentwicklung
Kinder haben den Park am Gleisdreieck mitgestaltet (Montage)
Quelle: Susanne Wolkenhauer