DIE WOHNUNGSWIRTSCHAFT 10/2016 - page 3

Ulrike Silberberg
Chefredakteurin
EDITORIAL
Wohnungsbau braucht Forschung
Wir brauchen bezahlbaren Neubau. Klar! Wir brauchen kostengünstigen
Neubau – d‘accord. Die Frage ist aber: Wo, für wen, wie viel und wie
finanzierbar? Für diesen Fragenkatalog und den Versuch von Antworten
benötigt man mehr als nur einen Spezialisten. Daher haben sich Experten
unterschiedlicher Disziplinen für das 22. Brandenburger-Hof-Gespräch zu
diesen Themen zusammengefunden (Seite 22).
Ein Fazit aus dem Gespräch: Politik braucht Zahlen. Und Politik denkt
in Legislaturperioden. An dem Zeithorizont von Wahlrhythmen lässt
sich nichts verändern, aber um die Zahlen können wir uns kümmern.
Das bewerkstelligen zwar schon die Verbände. Doch wir brauchen mehr
Forschung im Immobilien- und Baubereich – auch, um an unabhängiges
Zahlenmaterial zu kommen und die Verbandserhebungen aus dem Duktus
der Lobbyarbeit zu befreien.
Daher widmet sich die DW in dieser Oktober-Ausgabe genau dieser Brücke
– es geht um Wissenstransfer und Forschung in der Wohnungswirtschaft.
Prof. Radermacher, seit diesem Sommer neuer Jurypräsident des
DW-Zukunftspreises der Immobilienwirtschaft, fordert als Pate dieses
Themas, die Herausforderung anzunehmen, den gestiegenen Anforderun-
gen und neuen Lösungen mit IT-Methoden gerecht zu werden. Das bezieht
er auf Finanzierungspartner, Aufsichtsgremien und die Öffentlichkeit –
aber auch auf den Einsatz neuer Baumaterialien (Seite 68).
Wieviele Forschungsgelder des Bundes jedoch an der Branche ungenutzt
vorbeirauschen, beleuchtet Klaus Leuchtmann in einem Kommentar (Seite
76). Seine knappe Stichwortsuche im Förderkatalog zu „Immobilien“,
„Wohnen“ und „Wohnungswirtschaft“ ergab, dass nur ca. 0,02% des
gesamten Fördervolumens auf entsprechende Vorhaben entfällt – und das
bei einem Gesamtvolumen von gut 12 Mrd. €. In Relation zur volkswirt-
schaftlichen Bedeutung unserer Branche ein Witz!
Zum Abschluss noch eine Einladung auf der Expo Real: Sollten Sie
zwischen dem
4. und 6. Oktober 2016
in München auf der Messe sein
– kommen Sie gerne am Stand des BID vorbei. Neben dem umfangrei-
chen Standprogramm der Verbände, interessiert Sie vielleicht auch ein
druckfrisches Exemplar des neuen DW-Krimis: Hausmeister Hofers vierter
Fall (Seite 96).
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