DIE WOHNUNGSWIRTSCHAFT 6/2015 - page 29

27
6|2015
vor Kurzem hat die kommunale WGR ein weiteres
Rückbauprojekt beendet. Bei zwei Wohnblöcken
des Typs WBS 70 setzte sie neue Akzente: Eines
der Gebäude wurde von sechs auf drei Etagen, ein
weiteres von sechs auf vier Etagen zurückgebaut.
Die vorhandenen Loggien wurden dabei verbrei-
tert undmit Glasbalustraden ausgestattet, erklärt
Heike Felgner, technische Mitarbeiterin der WGR,
die Besonderheiten des Baus. „Ferner haben wir
speziell angefertigte Schiebelemente aus Alumini-
umvorgelagert, die imSommer einen praktischen
Sonnenschutz gewährleisten und der Fassade eine
außergewöhnliche Optik verleihen“, sagt sie.
Insgesamt 54 Wohnungen sind auf diese Weise in
den nunmehr drei und vier Etagen umfassenden
Häusern entstanden. In der Summe wurden dabei
54 Einheiten rückgebaut. Beide Gebäude sind Teil
eines ganzen aus 6- und 10-geschossigen Bauten
bestehenden, zwischen 1974 und 1979 errichte-
ten Quartiers. DieWGR saniert das innerstädtische
Quartier Klötzerstraße/Karl-Marx-Ring seit 2013
aufwendig, aber unter wirtschaftlich vertretbaren
Bedingungen. Bis 2017 soll das Rückbaukonzept
in dem innerstädtischenWohngebiet abgeschlos-
sen sein.
Auch wenn „Aufwertung statt Abriss“ das An-
liegen der Stadt ist, sieht WGR-Geschäftsführer
Roland Ledwa es dennoch etwas pragmatischer:
Ganz ohne Abriss ginge (und geht) es dann doch
nicht.
Schrumpfung als Chance
„Wir haben nach der Wende über 20.000 Ein-
wohner verloren, der Markt hat sich dramatisch
gewandelt. In den vergangenen 13 Jahren haben
wir knapp 1.500 Wohnungen vom Markt genom-
men. Hätten wir das nicht gemacht, würden wir
heute kaum hier stehen und uns über Glasbalus-
traden und die Farbe von Schiebeelementen als
Gebäude-Accessoire Gedanken machen“, betont
Roland Ledwa. Umsomehr ist er stolz darauf, dass
ein Großteil des DDR-Neubaubestandes bereits sa-
niert ist und einen gutenWohnstandard aufweist.
Wer die sanierten Wohnungen einmal gesehen
hat, kann diesen Eindruck nur bestätigen. Helle
Zimmer mit ansprechenden Bodenbelägen,
Mit einer Bruttogrundfläche von 9,5 m
2
wird der Balkon im Sommer schnell zum vierten Zimmer. Sollte es zu hell und warm werden,
lassen sich die farbigen und leicht beweglichen Schiebeelemente einfach in ihrer Position anpassen
1...,19,20,21,22,23,24,25,26,27,28 30,31,32,33,34,35,36,37,38,39,...92
Powered by FlippingBook