34
6|2015
ENERGIE UND TECHNIK
Energieversorgung
Zweites BHKW in Orschel-Hagen eingeweiht
In der Trabantenstadt Orschel-Hagen im Norden von Reutlingen hat die
GWG Wohnungsgesellschaft Reutlingen mbH ein zweites Blockheizkraft-
werk (BHKW) in Betrieb genommen (zur Gartenstadt Orschel-Hagen siehe
DW 12/2012, S. 8).
Die seit 1961 bestehende Fernheizanlage in Orschel-Hagen wurde bereits
mehrfach modernisiert und erweitert. Die Anlage produzierte vor der
Erweiterung 14 Mio. kWh Strom pro Jahr. Durch die Erweiterung der
Anlage und die Inbetriebnahme des neuen Aggregats können künftig
insgesamt 68% der gesamten durch das Fernheizwerk gelieferten Jahres-
wärme (Heiz- und Warmwasser) aus Kraft-Wärme-Kopplung erzeugt und
mehr als 30 Mio. kWh Strom ins öffentliche Netz eingespeist werden. Die
kombinierte Wärme- und Stromerzeugung in Orschel-Hagen spart nach
Angaben der GWG über 9.000 t CO
2
-Emissionen.
Die BHKW in Orschel-Hagen werden vom Wohnungsunternehmen und
von der Heizwerkbetriebsgesellschaft (HBG), einer Tochtergesellschaft
der GWG, betrieben. Das Wohnungsunternehmen hatte die HBG 1984
gegründet, um die betriebswirtschaftliche Transparenz ihrer Energie-
Dienstleistungen zu gewährleisten. Die Tochtergesellschaft unterstützt
die GWG in allen Fragen zur Haustechnik und wickelt die Instandsetzung
und Bauleitung in diesen Gewerken ab. Neben den BHKW in Orschel-Ha-
gen betreibt die HBG 15 weitere Heizwerke, in sieben dieser Anlagen sind
Blockheizkraftwerke im Einsatz.
Immer mehr Wohnungsunternehmen beschäftigen sich mit der Frage,
ob sie in die Energieerzeugung und -verteilung einsteigen wollen (siehe
auch das 19. Brandenburger-Hof-Gespräch in DW 4/2015,
S. 32). Eine Übersicht interessanter Projekte zur Energie-
versorgung durch Wohnungsunternehmen finden Sie unter
dem Link
bit.ly/DW-BHKW
oder unter dem QR-Code.
Weitere Informationen:
Neubau und Sanierung
Energie und Technik
Rechtssprechung
Haufe Gruppe
Markt undManagement
auund Stadtentwicklung
Quelle: GWG Wohnungsgesellschaft Reutlingen mbH
Das BHKW in Orschel-Hagen von außen (oben) und innen
Märkische Scholle als Klimaschutzpartner 2015 ausgezeichnet
Für ihre sozialverträglich umgesetzte Sanierung der Gartenstadt Lich-
terfelde Süd wurde die Märkische Scholle Wohnungsunternehmen eG
auf den Berliner Energietagen als „Klimaschutzpartner des Jahres
2015“ ausgezeichnet.
Die Jury hob den ganzheitlichen Ansatz des Sanierungsprojekts hervor,
bei dem nicht nur innovative Energietechnologien berücksichtigt
wurden, sondern auch die Sozialverträglichkeit der Maßnahmen im
Fokus stand. „Es ist erfreulich, dass die Märkische Scholle den Beweis
führt, dass eine Sanierungsmaßnahme sowohl innovativ als auch sozi-
alverträglich umgesetzt werden kann. Ich finde es vorbildlich, dass die
Genossenschaft nur einen Bruchteil der gesetzlich möglichen Moderni-
sierungsumlage an ihre Mitglieder weitergibt“, sagte Laudator Tobias
Weber, Vizepräsident der IHK Berlin.
Das Energiekonzept, das die Genossenschaft gemeinsam mit dem Ber-
liner Büro eZeit Ingenieure entwickelt hat, setzt unter anderem auf ein
intelligentes unterirdisches Wärmespeichersystem („eTank“). Die mit
dem Projekt verbundenen Investitionen betragen über 70 Mio. €, den-
noch werden die Maßnahmen nahezu warmmietenneutral umgesetzt.
Das Bündnis Klimaschutzpartner Berlin vergibt den Preis einmal jähr-
lich in drei Kategorien. Zu den Partnern des Preises gehören u. a. der
BBU Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen e. V.,
der BFW Landesverband Berlin/Brandenburg e. V. sowie die Investiti-
onsbank Berlin.
SANIERUNGSKONZEPT
Weitere Informationen:
Neubau und Sanierung
Energie und Technik
Rechtssprechung
Haufe Gruppe
Markt undManagement
Stadtbauund Stadtentwicklung
