DIE WOHNUNGSWIRTSCHAFT 6/2015 - page 16

STÄDTEBAU UND STADTENTWICKLUNG
14
6|2015
28
Bevölkerungsbefragung
Frage2
Was ist Ihnen in IhremWohngebiet
besonderswichtigundwas ist Ihnen
wenigerwichtig?
DarstellungderAntwortkategorien „sehrwichtig“
und „wichtig“ fürdasTeilergebnis „Lebendigkeit
desStadtviertels“als zusammengefasstesErgebnis
inProzent,aufgeschlüsseltnachGemeindegröße.
Bevölkerungsbefragung
Frage3
UndwiezufriedensindSiemitden
folgendenAspekten in IhremWohn
gebiet:sehrzufrieden,zufrieden,
wenigerzufriedenoderunzufrieden?
DarstellungderAntwortkategorien „sehrzufrieden“
und „zufrieden“ fürdasTeilergebnis „Lebendigkeit
desStadtviertels“als zusammengefasstesErgebnis
inProzent,aufgeschlüsseltnachGemeindegröße
und regionalerLage.
G17.0
0
10
20
30
40
50
60
70
80
Zufriedenheitmitder
LebendigkeitdesStadtviertels
70%
PrioritätLebendigkeit
desStadtviertels
70%
63
68 70
75 75
76
61
68
72
77
%
500.000undmehrEW
100.000bis500.000EW
20.000bis100.000EW
5.000bis20.000EW
bis5.000EW
0
10
20
30
40
50
60
70
80
Zufriedenheitmitder
LebendigkeitdesStadtviertels
70%
PrioritätLebendigkeit
desStadtviertels
70%
63
68 70
75 75
76
61
68
72
77
%
500.000undmehrEW
100.000bis500.000EW
20.000bis100.000EW
5.000bis20.000EW
bis5.000EW
0
10
20
30
40
50
60
70
80
G17.1
Zufriedenheitmit
derLebendigkeit
desStadtviertels
70%
73
57
%
West
Ost
0
1
20
30
40
50
60
70
80
Zufriedenheitmit
derLebendigkeit
desStadtviertels
70%
73
57
%
West
Ost
mitderLebendigkeitderStadtviertelamgeringsten.Vorallemabersindesauchdie
Menschen indenöstlichenBundesländern,dieeine fehlendeDynamikundLebendig-
keit imUmfeldbemängeln.AmehestenwirdnochdenErwartungenandieLebendigkeit
vonStadtvierteln inderGroßstadtentsprochen–WunschundRealitäthaltensichhier
dieWaage. InsgesamtgenießtdieLebendigkeitdesWohnumfeldshohePriorität fürdie
Bevölkerung. ImDurchschnittwünschensichmehralszweiDrittelderBefragtenein
lebendigesStadtviertelbzw.einenOrtskernmitkleinenGeschäftenundGaststätten.
Soziale Mischung imQuartier
Zueinem lebendigenWohnumfeldgehörenaberauchdiesozialeMischung,unter-
schiedlicheMenschen,Alters-undBevölkerungsgruppen,diemit ihremkulturellenund
beruflichenHintergrunddasStraßenbildbereichern.MehralsdieHälftederBevölkerung
wünschtsicheinesolcheMischung imeigenenWohnumfeld.Amstärksten istdieser
Wunschunter jungenMenschen,MieternundMenschenmitgeringeremVerdienst. Im
VergleichderGemeindegrößenzeigensichnur leichteUnterschiede–amehesten
wirddiesozialeMischungnoch ingroßenStädtenundamwenigsten inmittlerenStädten
zwischen20.000und 100.000Einwohnerngewünscht.
29
Bevölkerungsbefragung
Frage5
WennSieessichaussuchenkönnten–
wowürdenSie lieberwohnenwollen:
ineinerWohngegend, inderdie
UnterschiedezwischendenBewoh­
nernnachHerkunftodersozialer
Lageehergeringsind,oder ineiner
Wohngegend, inderganzunter­
schiedlicheLeutewohnen?
DarstellungderErgebnisse inProzent,gesamt
undaufgeschlüsseltnachAltersgruppen,
Haushaltseinkommen,Eigentumsverhältnissen
undGemeindegröße.
WunschnachsozialerMischung
38%
55%
7%
weißnicht
ja,WohngegendmitunterschiedlichenLeuten
nein,Unterschiedeehergering
WunschnachsozialerMischung
weißnicht
ja,WohngegendmitunterschiedlichenLeuten
nein,Unterschiedeehergering
dieKommunen.
G18.1
0
10
20
30
40
50
60
70
66
56
53
49
%
60Jahreundälter
45-bis59 Jährige
30-bis44 Jährige
18-bis29 Jährige
G18.1
0
10
20
30
40
50
60
70
66
56
53
49
%
60Jahreundälter
45-bis59 Jährige
30-bis44 Jährige
18-bis29 Jährige
0
10
20
30
40
50
60
70
%
59
55
52
mehrals3.000
1.500bis3.000
bis1.500Euro
0
10
20
30
40
50
60
70
%
59
55
52
mehrals3.000Euro
1.500bis3.000Euro
bis1.500Euro
G18
0
10
20
30
40
50
60
70
%
58
53
G18.3
0
10
20
30
40
50
60
70
%
58
53
Eigentümer
Mieter
0
10
20
30
40
50
60
70
Wunschnach
sozialerMischung
%
51
58
50
57
61
500.000undmehrEW
100.000bis500.000EW
20.000bis100.000EW
5.000bis20.000EW
bis5.000EW
0
10
20
30
40
50
60
70
Wunschnach
sozialerMischung
%
51
58
50
57
61
500.000undmehrEW
100.000bis500.000EW
20.000bis100.000EW
5.000bis20.000EW
bis5.000EW
29
Bevölkerungsbefragung
Frage5
WennSieessichaussuchenkönnten–
wowürdenSie lieberwohnenwollen:
ineinerWohngegend, inderdie
UnterschiedezwischendenBewoh­
nernnachHerkunftodersozialer
Lageehergeringsind,oder ineiner
Wohngegend, inderganzunter­
schiedlicheLeutewohnen?
DarstellungderErgebnisse inProzent,gesamt
undaufgeschlüsseltnachAltersgruppen,
Haushaltseinkommen,Eigentumsverhältnissen
undGemeindegröße.
G18.0
WunschnachsozialerMischung
38%
55%
7%
weißnicht
ja,WohngegendmitunterschiedlichenLeuten
nein,Unterschiedeehergering
G18.0
WunschnachsozialerMischung
38%
55%
7%
weißnicht
ja,WohngegendmitunterschiedlichenLeuten
nein,Unterschiedeehergering
AllerdingsnimmtdasBedürfnis, „untersichzusein“,mitzunehmendemAlterder
Bevölkerungzu.Undnichtnurdas–auchmitzunehmendemGehaltmöchtensichdie
MenscheneherabgrenzenundvonfinanziellvergleichbargestelltenNachbarn
umgebensein.DaderWunschnachsozialerMischungzudemunterMieternstärker
verbreitet istalsbeiWohnungseigentümern,sinddieseindeutigeFaktoren,denen
sichKommunenbei ihrerStadtplanungundStadtentwicklungbewusstseinmüssen.
GentrifizierungundSegregationsindnichtnureineFolgevonsteigendenMieten,
auchdasAngebotvonEigentumswohnungenoderFlächen fürPrivateigentumerschwert
dasZiel,dieStadtgesellschaftübersozialgemischteStrukturen imQuartierzusam-
menzuhalten.DermitsteigendemAlterzunehmendeWunsch,sichabzugrenzen,wird
imZugedesdemografischenWandelszueinerwachsendenHerausforderung für
dieKommunen.
G18.1
0
10
20
30
40
50
60
70
66
56
53
49
%
60Jahreundälter
45-bis59 Jährige
30-bis44 Jährige
18-bis29 Jährige
G18.1
0
10
20
30
40
50
60
70
66
56
53
49
%
60Jahreundälter
45-bis59 Jährige
30-bis44 Jährige
18-bis29 Jährige
0
10
20
30
40
50
60
70
%
59
55
52
mehrals3.000Euro
1.500bis3.000Euro
bis1.500Euro
0
10
20
30
40
50
60
70
%
59
55
52
mehrals3.000Euro
1.500bis3.000Euro
bis1.500Euro
G18.3
0
10
20
30
40
50
60
70
%
58
53
Eigentümer
Mieter
G18.3
0
10
20
30
40
50
60
70
%
58
53
Eigentümer
Mieter
0
10
20
30
40
50
60
70
Wunschnach
sozialerMischung
%
51
58
50
57
61
500.000undmehrEW
100.000bis500.000EW
20.000bis100.000EW
5.000bis20.000EW
bis5.000EW
Wunschnach
sozialerMischung
%
51
58
50
57
61
500.000undmehrEW
100.000bis500.000EW
20.000bis100.000EW
5.000bis20.000EW
bis5.000EW
32
Bevölkerungsbefragung
Frage2
Was ist Ihnen in IhremWohngebiet
besonderswichtigundwas ist Ihnen
wenigerwichtig?
DarstellungderAntwortkategorien „sehrwichtig“
und „wichtig“ fürdasTeilergebnis „Gestaltung
derStraßen,PlätzeundGebäude“als zusammen-
gefasstesErgebnis inProzent,aufgeschlüsselt
nachGemeindegröße.
G20
0
10
20
30
40
50
60
70
80
ZufriedenheitmitderGestaltung
derStraßen,PlätzeundGebäude
77%
Priorität Gestaltungder
Straßen,PlätzeundGebäude
58%
%
46
57
53
68
61
79 79
76
73
75
500.000undmehrEW
100.000bis500.000EW
20.000bis100.000EW
5.000bis20.000EW
bis5.000EW
G20
0
10
20
30
40
50
60
70
80
ZufriedenheitmitderGestaltung
derStraßen,PlätzeundGebäude
77%
Priorität Gestaltungder
Straßen,PlätzeundGebäude
58%
%
46
57
53
68
61
79 79
76
73
75
500.000undmehrEW
100.000bis500.000EW
20.000bis100.000EW
5.000bis20.000EW
bis5.000EW
VondenKommunenwerdendagegendiegestalterischenQualitätenzumindest
aktuellerBauvorhabendeutlichkritischergesehen.Währendderbaukultur lleWertvon
öffentlichenGebäudenundBildungsbautenzwarausgesprochenpositivbeurt ilt
wird,erfahren realisierteProjektevonprivaten Investoren imgesamtenBundesgebiet
starkeAblehnungdurchdieKommunen.
Allerdingskommtesdabeizu regionalenAbweichungen,etwabeiderBeurteilung
vonGewerbebauten.UndauchunterdenverschiedenenGemeindegrößenwerden
unterschiedlicheEinschätzungenhinsichtlichderGestaltungsqualitätengegeben.
Währe dbeispielsweiseknappdieHälftederkleinenKommunendieQualitätenvon
Einfamilienhäusern imGemeindegebietdurchausschätzt, fälltderenBeurteilung
inmittler nundgroßenKommunenbereitsdeutlichschlechteraus.
OffensichtlichgibtesunterdenKommunenstarkeUnterschiedebeiderBeur-
teilung,welcheGebäudetypologie undauchwel eArtderGestaltungalspassend
fürdieeinzelnenGemeindegrößensind.WährenddasEinfamilienhaus in ländlichen
RegionenundkleinerenGemeindendiemeistverbreiteteWohnform repräsentiert
unddamitzumErscheinungsbilddesgesamtenSiedlungsgefügesdazugehört, trifft
dieWohnform ingrößerenStädteneheraufAblehnungundwirdgestalterischals
unpassendempfunden.
Bevölkerungsbefragung
Frage3
UndwiezufriedensindSiemit
denfolgendenAspekten in Ihrem
Wohngebiet:sehrzufrieden,zu­
frieden,wenigerzufriedenoder
unzufrieden?
DarstellungderAntwortkategorien „sehrzufrieden“
und „zufrieden“ fürdasTeilergebnis „Gestaltung
derStraßen,PlätzeundGebäude“als zusammen-
gefasstesErgebnis inProzent,aufgeschlüsselt
nachGemeindegröße.
Soziale Mischung, funktionale Mischung sowie attraktive Stadträume
sind den Menschen für ihre Städte wichtig. Ausschnitte aus dem
Baukulturbericht-Begleitband zur Bevölkerungsumfrage
Quelle: Bundesstiftung Baukultur, Design: Heimann und Schwantes
sammenhängen die entscheidenden Grundlagen
für die Qualität der gebauten Ergebnisse geschaf-
fen werden, spricht die Bundesstiftung hier, in
Anlehnung an die Leistungsphasen der Honorar-
ordnung für Architekten und Ingenieure (HOAI),
die den Planungs- und Bauprozess gliedern, von
der „Phase Null“ des Planungsvorlaufs und der
„Phase Zehn“ des Nutzungsbeginns.
In der Vorlaufphase Null, wenn Architekten und
Ingenieure in der Regel noch nicht beteiligt sind,
finden die entscheidenden Weichenstellungen
statt, werden Machbarkeitsstudien durchgeführt,
das Grundstück gesichert oder im Flächenbestand
„erfunden“, findet die Planerauswahl (möglichst
über ein qualifiziertes Wettbewerbsverfahren)
statt und werden für Betroffene und Interessier-
te Beteiligungsstrukturen geschaffen. Nur ein
kluger, guter und in der Kommunikation offe-
ner Prozess garantiert in der Regel ein ebenso
gutes Ergebnis. Ein verunglückter Start haftet
den Vorhaben dagegen häufig für ihre gesamte
Lebensdauer an.
Ähnlich verhält es sichmit der Inbetriebnahme des
Gebäudes, der Phase Zehn. Vieles lässt sich hier
noch nachjustieren, manchemNutzerwunsch kann
noch entsprochen werden. Auch kleinere Anpas-
sungsmaßnahmen sind imZweifel in dieser Anlauf-
phase der optimierenden Nachbesserungen und
der noch laufenden Mängelbeseitigung kosten-
günstiger machbar als die übliche baubegleitende
Planungsänderung. Hier sind gute Wohnungsun-
ternehmen mit kompetentem Sachverstand für
Bau und Unterhaltung gefragt.
Ebenso kann ein effektives Quartiersmanagement
in Verbindung mit der quartiersbezogenen Pla-
nungsebene Gemeinschaftsflächen und öffentli-
che Räume stärken.
Planungskultur
Nach längerer Betriebsdauer führen einige In-
standhaltungs- und Erneuerungserfordernisse
oder aktuell die gesetzlichen Anforderungen an
energetische Sanierungen, möglicherweise wieder
zu einer Vorlaufphase für eine Umbau- oder Neu-
bauplanung. Und wenn man dann die Abbildung
auf Seite 12
oben nicht wie eine Schlangenlinie
liest, sondern räumlich als Spirale sieht, dann
ergibt sich über die Zeitachse so etwas wie eine
sich aufwärts bewegende Entwicklung der Qua-
lität – eine baukulturelle Leitlinie in die Zukunft:
Jeder Um- oder Neubau muss eine Verbesserung
(im Auge des Betrachters eine Verschönerung)
bewirken, nicht nur für sich, sondern für die ge-
bauten Lebensräume im Umfeld.
Weitere Informationen:
Neubau und Sanierung
Energie und Technik
Rechtssprechung
Haufe Gruppe
Markt undManagement
Stadtbauund Stadtentwicklung
1...,6,7,8,9,10,11,12,13,14,15 17,18,19,20,21,22,23,24,25,26,...92
Powered by FlippingBook