STÄDTEBAU UND STADTENTWICKLUNG
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6|2015
Bewohnerbeteiligung
Nachbarschaftliche Aktivitäten an historischem Ort
Die degewo AG
will die denk-
malgeschützte
„Wiesenburg“ in
Berlin-Wedding
erhalten und als
Ort für soziale Ak-
tivität und nach-
barschaftliche
Begegnung im
Quartier öffnen.
Da ein baustati-
sches Gutachten ergeben hat, dass Teile der „Burg“ einsturzgefährdet
seien, mussten einzelne Grundstücksflächen übergangsweise gesperrt
werden. Langfristig sollen die entsprechenden Flächen weiterhin ge-
nutzt werden können. „Niemand muss seine Wohnung verlassen, auch
die Ateliers bleiben“, sagte Cordula Fay, Referentin für Quartiersent-
wicklung bei degewo. Seit dem November 2014 ist die degewo im
Besitz des Grundstücks und verwaltet die darauf befindlichen Gebäude,
zu denen ein Wohnhaus und mehrere Gewerbeflächen gehören.
Das 12.500 m
2
große Areal liegt im Weddinger Ortsteil Gesundbrunnen.
Erbaut wurde die „Wiesenburg“ im Jahr 1896, bis 1914 wurde sie als
Unterkunft für Obdachlose genutzt. Bis 1933 diente sie der jüdi-
schen Gemeinde als Heim. Im Zweiten Weltkrieg wurden die Gebäude
teilweise zerstört. In den letzten Jahrzehnten wurden sie sich selbst
überlassen, Künstler und Stadtteilinitiativen siedelten sich an. Nach
der Übernahme durch die degewo hatten sich die Nutzer verschiedenen
Medien gegenüber besorgt über die Zukunft der „Burg“ geäußert.
Weitere Informationen:
Neubau und Sanierung
Energie und Technik
Rechtssprechung
Haufe Gruppe
Markt undManagement
Stadtbauund Stadtentwicklung
Die denkmalgeschützte „Wiesenburg“
Quelle: degewo
Umweltfreundliche Mobilität
„Fahrradfreundliche Wohnungswirtschaft“ ausgezeichnet
Beim bundesweiten Wettbewerb „Fahrradfreundliche Wohnungswirt-
schaft“ hat die LebensRäume Hoyerswerda eG den ersten Preis für ihr
Programm zur umweltfreundlichen Nahverkehrsgestaltung bekommen.
Die Wohnungsgenossenschaft sieht bei Neubauten grundsätzlich pro
Bewohner einen Fahrradstellplatz im Keller und einen Abstellplatz vor
dem Haus vor. In den letzten Jahren ließ die Genossenschaft außerdem
zusätzliche Fahrradgaragen und eine Selbsthilfe-Fahrradwerkstatt ein-
richten. Eine Radgemeinschaft wurde gebildet, außerdem organisiert die
Genossenschaft jährliche Radtouren.
Den zweiten Platz belegte die Gartenstadt Farmsen Mieter- und Woh-
nungsbaugenossenschaft eG (mgf) aus Hamburg. Sie fördert das Radfah-
ren durch fahrradfreundlich gestaltete Wege, den barrierearmen Umbau
von Treppen, die Bereitstellung von Fahrradkellern, den Aufbau von
Fahrradbügeln und einen kostenlosen E-Bike-Verleih. Außerdem wird ein
jährlicher kostenloser Fahrradcheck angeboten.
Den vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI)
unterstützten Wettbewerb lobte der Bundesdeutsche Arbeitskreis für
Umweltbewusstes Management e. V. (B. A. U. M.) in Kooperation mit
dem Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie aus. Er macht darauf
aufmerksam, wie Wohnungsunternehmen umweltfreundliche Mobilität
fördern können.
Unter allen Bewerbungen wurden die vier besten Unternehmen ermittelt;
diese erhielten eine kostenlose wissenschaftliche Fallstudie, bei der die
Wirksamkeit der Maßnahmen analysiert wurde. Auf der Messe „Zukunft
Lebensräume“ am 29. April 2015 (siehe DW 5/2015, S. 22) wurden die
Auszeichnungen überreicht.
Weitere Informationen:
d
Stadtbauund Stadtentwicklung
Überdachte Fahrradständer in der Gartenstadt Farmsen (2. Preisträger)
Quelle: mgf