DIE WOHNUNGSWIRTSCHAFT 4/2015 - page 3

Ulrike Silberberg
Chefredakteurin
EDITORIAL
Kluge Rezepte
für die Zukunft
Das Energieversorgungskonzept in Deutschland befindet sich im Umbruch. Die Energiewende
führt immer mehr zu dezentralen Strukturen, die zentralen Versorgungssysteme verlieren
zunehmend an Bedeutung. Es ist viel Bewegung im Markt, was dazu führt, dass sich die
bisherigen Fronten zwischen Energiewirtschaft und Wohnungswirtschaft verändern. Man geht
aufeinander zu.
Was bedeutet das für die Wohnungswirtschaft? Viele Wohnungsunternehmen beschäftigen
sich mit der strategischen Frage, ob sie selber in die Strom- und Wärmeerzeugung ein-
steigen sollen oder sich doch einen Partner ins Boot holen. Das war für uns der Anlass, im
19. Brandenburger-Hof-Gespräch mit dem Thema „Strategien der zukünftigen Strom- und
Wärmeversorgung der unternehmerischen Wohnungswirtschaft“, die damit verbundenen
Chancen und den Risiken zu thematisieren. Denn wir brauchen auch für die Zukunft kluge
Rezepte für die Energieversorgung der Mieter, da die Energiepreise auch künftig das Wohnen
verteuern werden (Seite 32).
Die Zukunftschancen von Wohnungsunternehmen hängen aber auch maßgeblich von der
Bevölkerungsentwicklung ab. Die Nettozuwanderung nach Deutschland betrug im Jahr 2013
etwa 437.000 Personen. Dies bedeutet einen Anstieg um 19% gegenüber dem Vorjahr. Erste
Schätzungen ergeben für 2014 einen Anstieg auf 470.000 Personen, was die negative natür-
liche Bevölkerungsentwicklung deutlich überkompensiert. Ohne diese Zuwanderung würde
Deutschland im Jahr 2060 nur noch rund 57,6 Mio. Einwohner haben. Was das allein für die
Wohnungswirtschaft bedeutet, mag man sich gar nicht ausmalen.
Schaut man einmal über die Nettozuwanderung hinaus und betrachtet die absoluten Zuzugs-
zahlen, erkennt man, dass allein 2014 rund 1,23 Mio. Menschen nach Deutschland gekommen
sind. Und diese müssen mit Wohnraum versorgt und gut integriert werden – unser zweiter
große Themenblock in dieser DW ab Seite 54.
Herzlichst
Ihre
Eine andere
Dimension
von Design-
Bodenbelägen
Mehr Raum für Gestaltung –
jenseits von Planken und Fliesen.
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