Wohnungspolitische Informationen 23/2018 - page 5

Der vtw begrüßt die wichtigen und drin-
genden Überarbeitung der Förderrichtli-
nie zumWohnungsbau. „Die verkündeten
Veränderungen stellen einen deutlichen
Fortschritt und eine Verbesserung für
den Wohnungsbau dar. Sie erlauben den
Unternehmen wesentlich mehr Flexibili-
tät.“ Entsprechend der Ankündigung von
Ministerin Birgit Keller soll es künftig mög-
lich sein, die Miete in belegungsgebunde-
nen Wohnungen nach fünf Jahren an die
Kostenentwicklung anzupassen. Außer-
dem kann die Verteilung belegungsgebun-
denen Wohnraums praxisnäher geregelt
werden. Die Belegungsbindung soll nicht
mehr unmittelbar an die geförderte Woh-
nung gebunden sein, sondern kann vom
Wohnungsunternehmen mit einer anderen
Wohnung innerhalb seines Wohnungsbe-
standes realisiert werden. Eine flexiblere
Handhabung sollen auch die Vergabericht-
linien erfahren.
FINANZIERUNG
AUS DEN VERBÄNDEN
KfW-Programme für energieeffizientes Bauen und Sanieren wirken positiv
auf Klima, Konjunktur und öffentliche Kassen
Frankfurt – Die KfW-Förderprogramme für energieeffizientes Bauen und Sanieren führen zu Netto-Mehreinnahmen in
den öffentlichen Kassen von Bund, Ländern, Kommunen und bei den Sozialversicherungen von bis zu 10,6 Milliarden
Euro. Zu diesem Ergebnis gelangt ein Gutachten des Forschungszentrums Jülich im Auftrag der KfW. Jeder investierte Eu­
ro wirkt dabei wie ein Multiplikator und führt zu einer Netto-Entlastung der öffentlichen Kassen um 3,8 bis zu 5,4 Euro.
Die KfW-Förderprogramme tragen zur Ent-
lastung des Staatshaushalts bei, indem sie
Erhöhungen der staatlichen Einnahmen
oder Reduzierungen der staatlichen Aus-
gaben bewirken, die die Programmkosten
übersteigen.
„Die KfW-Förderprogramme wirken – und
das gleich doppelt. Die geförderten Investi-
tionen sparen nicht nur Energie, sie geben
außerdem positive Impulse für die lokale
Wirtschaft. Durch niedrigere Transferleis-
tungen und höhere Einnahmen aus Steu-
ern und Abgaben profitiert davon immer
auch der Staat“, sagte Dr. Jörg Zeuner,
Chefvolkswirt der KfW Bankengruppe.
Die im Auftrag des Bundesministeriums
für Wirtschaft und Energie durchgeführ-
ten KfW-Programme für energieeffizien-
tes Bauen und Sanieren ermöglichen die
zinsgünstige langfristige Finanzierung von
Investitionen in die Sanierung und den
Neubau energieeffizienter wohnlicher,
gewerblicher und kommunaler Gebäude.
Allein bei Privathaushalten wurden im Jahr
2016 mehr als 400.000 Wohneinheiten
gefördert. Die Programme tragen dazu
bei, die energiepolitischen Ziele der Bun-
desregierung zu erreichen. Die Bundesre-
gierung strebt einen nahezu klimaneutra-
len Gebäudebestand bis zum Jahr 2050 an.
Der Bund stellte der KfW für das Förderjahr
2016 Mittel in Höhe von 1,95 Milliarden
Euro für Zinsverbilligungen und Zuschüsse
zur Verfügung. Mit den Programmen wur-
den im betrachteten Zeitraum Investitionen
in Höhe von insgesamt 45 Milliarden Euro
gefördert. Im Gutachten werden hiervon
rund 21 Milliarden Euro der Erfüllung höhe-
rer Effizienzstandards zugeordnet und als
induzierte Investitionen angesetzt.
Das Ziel der Untersuchung war es, die Wir-
kungen der KfW-Programme für energie-
effizientes Bauen und Sanieren auf öffent-
liche Haushalte für das Förderjahr 2016 zu
analysieren. Die Untersuchung umfasste
die Programme „Energieeffizient Bauen“,
„Energieeffizient Sanieren“, „IKK – Ener-
gieeffizient Bauen und Sanieren“, „IKU
– Energieeffizient Bauen und Sanieren"
sowie „KfW Energieeffizienzprogramm –
Energieeffizient Bauen und Sanieren“ für
Gewerbegebäude.
(bau/koch)
Das Gutachten zu den Budgetwirkungen fin-
den Sie unter:
Tage der Thüringer Wohnungswirtschaft:
Augenmerk muss auf die Entwicklung der ländlichen Räume gelegt werden
Suhl/Erfurt – Zum Auftakt der Tage der Thüringer Wohnungswirtschaft beschrieb Thüringens Ministerin für Infrastruktur und
Landwirtschaft, Birgit Keller, die Eckpunkte der überarbeiteten Förderrichtlinie Wohnungsbau. Sowohl der Verband der Thü­
ringer Wohnungs- und Immobilienwirtschaft (vtw) als auch die Ministerin lobten die produktive und offene Atmosphäre der
Zusammenarbeit. Den Themenschwerpunkt während der Tage der Thüringer Wohnungswirtschaft am 30. und 31. Mai 2018
in Suhl bildete die Entwicklung des ländlichen Raumes. „Wir müssen in Thüringen die wirklich wichtigen Themen angehen –
in der Wohnungspolitik wie in der Landesentwicklung“, betonte vtw-Verbandsdirektor Frank Emrich.
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Frank Emrich (links), Verbandsdirektor des vtw, mit Gästen bei den Tagen der Thüringer Woh­
nungswirtschaft
Foto: Michael Reichel / arifoto.de
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