WOHNUNGSPOLITISCHE INFORMATIONEN 1/2016 - page 1

Die in den 1920er bis 1980er Jahren des
20. Jahrhunderts erbauten großen Wohn-
siedlungen machen 20 Prozent des gesam-
ten Mietwohnungsbestandes aus. Hier
leben acht Millionen Menschen in vier
Millionen Wohnungen. Rund 3,5 Millio-
nen Wohnungen der vom GdW vertre-
tenen Wohnungsunternehmen befinden
sich in diesen großen Wohngebieten und
Stadtteilen, die für die Versorgung vie-
ler Bevölkerungsgruppen mit bezahlba-
rem Wohnraum unverzichtbar sind. „Mit
Recht stehen die Fragen der Unterkunft
für Flüchtlinge an erster Stelle der politi-
schen Agenda. Der Blick muss aber bereits
heute weitergehen, auf die großen Integ-
rationsaufgaben, die uns ungleich länger
beschäftigen werden“, erklärte GdW-Prä-
sident
Axel Gedaschko
.
Inhalt
3 Neubau:
Die Bau- und Immobilien-
branche fordert Bund und Länder
auf, 2016 zum „Wohnungsbau-Jahr“
zu machen und hat dazu ein Positi-
onspapier veröffentlicht.
4 Wärmewende:
Zum Jahresbeginn
hat das Bundeswirtschaftsministerium
das Anreizprogramm Energieeffizienz
mit den Förderkomponenten „Hei-
zungs- und Lüftungspaket“ gestartet.
6 Veranstaltungen:
Am 17. Februar
dreht sich in Berlin alles um das
Thema Neubau. Neben einem Sym-
posium findet die Verleihung des
Deutschen Bauherrenpreises statt.
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Aktuelle Meldungen
Flüchtlingszuwanderung über-
schreitet Millionengrenze
Im Jahr 2015 sind fast 1,1 Millionen
Flüchtlinge in Deutschland angekommen
und erfasst worden. Die
Süddeutsche
Zeitung
bezieht sich in ihrer Ausgabe
vom 5. Januar 2016 auf eine Aufstellung
des Erstverteilungssystems Easy. Das Bun-
desinnenministerium ließ diese Zahlen
unkommentiert und kündigte an, selbst
konsolidierte Zahlen vorzulegen.
(wi)
Städtetag fordert bessere Steu-
erung und Reduzierung des
Flüchtlingsstroms
Der Deutsche Städtetag und die Kom-
munen drängen auf eine wirkungsvol-
lere Steuerung und Reduzierung des
Flüchtlingsstroms, wie die
Frankfurter
Allgemeine Zeitung
in ihrer Ausgabe
vom 6. Januar 2016 berichtete. Um wei-
tere Zuwanderung bewältigen zu kön-
nen, für Integrations- und Sprachkurse
zu garantieren sowie die öffentliche Inf-
rastruktur entsprechend zu erweitern,
wird ein Maßnahmenpaket von Bund
und Ländern gefordert.
Mehr dazu
nächste Woche in der wi
(wi)
Mehr Wohngeld
Seit dem 1. Januar 2016 gibt es einen
höheren Wohngeldsatz. Mit Inkrafttre-
ten des Gesetzes zur Reform des Wohn-
geldrechts wird ein Zwei-Personen-Haus-
halt, der bisher durchschnittlich 113 Euro
Wohngeld monatlich erhielt, künftig
etwa 186 Euro monatlich bekommen.
Auch die Zahl der Empfänger wächst.
In diesem Jahr sind rund 870.000 Haus-
halte wohngeldberechtigt.
(wi)
Ausgabe 7. Januar 2016
01
Großsiedlungen: Integrationsaufgaben müssen
im Mittelpunkt der Zuwanderungsdebatte stehen
Berlin – Die großen Integrationsaufgaben müssen im Mittelpunkt der Debatte
um die Unterbringung von Zuwanderern stehen – und das insbesondere in den
großen Wohnsiedlungen, die ohnehin schon von einem hohen Anteil an Be-
wohnern mit Migrationshintergrund geprägt sind. Darauf weisen der Spitzen-
verband der Wohnungswirtschaft GdW und das Kompetenzzentrum Großsied-
lungen in einem gemeinsamen Positionspapier hin. Um die enormen Herausfor-
derungen finanziell und personell erfolgreich angehen zu können, fordert die
Wohnungswirtschaft unter anderem ein langfristiges Sonderprogramm „Integ-
ration“ in Milliardenhöhe.
Um die Betreuung von Zuwanderern in den Nachbarschaften zu unterstützen, ist ein für Woh-
nungsunternehmen zugängliches Sonderprogramm „Integration“ notwendig.
Foto: Archiv Kompetenzzentrum Großsiedlungen
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