WOHNUNGSPOLITISCHE INFORMATIONEN 1/2016 - page 4

ENERGIE
Anreizprogramm Energieeffizienz:
Modernisierungsoffensive im Heizungskeller
Berlin – Zum 1. Januar 2016 hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) das neue Anreizprogramm
Energieeffizienz (APEE) mit den Förderkomponenten „Heizungs- und Lüftungspaket“ gestartet. Ziel ist es, mit dem APEE
neue Innovations- und Investitionsimpulse für die Wärmewende im Heizungskeller zu setzen. Hierfür stehen im APEE
insgesamt 165 Millionen Euro pro Jahr über drei Jahre für Zinsverbilligungen und Zinszuschüsse zur Verfügung.
„Mit dem Heizungs- und Lüftungspaket
geben wir den Startschuss für eine umfas-
sende Modernisierungsoffensive im Hei-
zungskeller“, erklärte der Bundesminister
für Wirtschaft und Energie, Sigmar Gabriel.
„Wir wollen mit neuen Investitionsanrei-
zen umfassende Modernisierungen spür-
bar beschleunigen und so weitere Ener-
gie- und Kosteneinsparungen sowie eine
deutliche Reduktion von CO
2
-Emissionen
erreichen.“
Mit dem Anreizprogramm Energieeffizienz
wird die bestehende Förderlandschaft sinn-
voll erweitert und verstärkt. Bauherren, die
ihre Heizung austauschen möchten oder
eine Lüftungsanlage einbauen wollen, kön-
nen eine zusätzliche Förderung erhalten. Im
Fokus steht erstmalig auch die Förderung
von sogenannten effizienten Kombinati-
onslösungen.
Mit dem Heizungspaket wird der Einbau
besonders effizienter Heizungen samt
Maßnahmen zur Optimierung des gesam-
ten Heizsystems inklusive Heizkörpern und
Rohrleitungen gefördert. Dadurch wird ein
Umstieg zu effizienteren Gasheizungen
oder erneuerbare Energien-Heizungen
gefördert.
Durch die Förderung des Einbaus von Lüf-
tungsanlagen in Kombination mit einer
Sanierungsmaßnahme an der Gebäude-
hülle werden zusätzlich die Weichen zur
Vermeidung von Bauschäden, wie unter
anderem Schimmelbefall, gestellt und das
Raumklima verbessert.
Die Beantragung der Förderung für das
Lüftungs- und Heizungspaket erfolgt bei
Heizungssystemen, die fossile Energien
nutzen, über die bewährte Antragstellung
im Rahmen der KfW-Programme „Energie-
effizient Sanieren“ als Zuschuss oder Kre-
dit. So wird beispielsweise der Zuschuss
bei Inanspruchnahme des Heizungs- oder
Lüftungspakets von 10 auf 15 Prozent der
Investitionskosten aufgestockt.
Die Beantragung der Förderung des Hei-
zungspaketes bei Heizungssystemen auf
Basis erneuerbarer Energien erfolgt im
Rahmen der erprobten Antragsverfahren
des Marktanreizprogramms zur Nutzung
erneuerbarer Energien im Wärmemarkt
(MAP). Antragsteller können im Rahmen
des Heizungspakets einen Zusatzbonus von
20 Prozent des bisherigen MAP-Förderbe-
trags für den Heizungsaustausch und einen
Zuschuss von 600 Euro für die Heizungsop-
timierung erhalten. Zur Unterstützung der
investiven Förderung wird das Anreizpro-
gramm Energieeffizienz durch eine Qua-
litäts-, Beratungs- und Bildungsoffensive
begleitet.
Der Spitzenverband der Wohnungswirt-
schaft GdW begrüßt die Auflage des neuen
Anreizprogramms Energieeffizienz. Durch
das Programm wird das Thema Heizung
stärker fokussiert und so hoffentlich die
Wärmewende besser befördert als bisher.
Der GdW bewertet insbesondere als posi-
tiv, dass auch Optimierungsmaßnahmen in
bestehenden Anlagen gefördert werden,
bei denen auf Grund der wohnungswirt-
schaftlichen Investitionsstrategien kurzfris-
tig noch kein Austausch der gesamten Hei-
zungsanlage vorgesehen ist.
(aud/kön/vie)
Weitere Infos finden Sie unter
er direkt unter
diesem Kurz-Link: goo.gl/MPZRtk
Zukunft großer Wohnsiedlungen: Ausstellung macht Station in Rostock
Rostock – Die Ausstellung „Zukunft großer Wohnsiedlungen in Deutschland“, die gemeinsam vom Spitzenverband
der Wohnungswirtschaft GdW mit dem Kompetenzzentrum Großwohnsiedlungen erarbeitet wurde, macht Station
in Rostock. In Kooperation von Stadtverwaltung und dem Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen wird sie
am 13. Januar 2016 ab 17 Uhr in der Halle des Rostocker Rathauses präsentiert.
AUS DEN REGIONEN
Die Ausstellung zeigt den umfangreichen
Prozess der städtebaulichen Weiterent-
wicklung, der erforderlichen technischen
Erneuerung, der Gemeinwesenentwick-
lung, des notwendigen Stadtumbaus bis
zu den neuen Herausforderungen der inte-
grierten europäischen Stadt- und Gemein-
wesensentwicklungspolitik. Die Exposition
kann bis zum 20. Januar 2016 montags bis
freitags zwischen 8 und 19 Uhr besichtigt
werden, der Eintritt ist frei.
Auch Rostock ist durch Großwohnsiedlun-
gen geprägt. Zwischen den Entwicklungs-
erfordernissen in der Hansestadt und den
Botschaften der Ausstellung gibt es zahlrei-
che Schnittstellen. Daher soll die Ausstel-
lung auch die Diskussion um die Zukunft
der Großwohnsiedlungen in Rostock bele-
ben.
Die Entwicklung der großen Wohnsied-
lungen in Deutschland kann als Erfolgsge-
schichte bezeichnet werden. Die Bewoh-
nerstrukturen sind geprägt durch einen
höheren Anteil von Haushalten, die auf
preiswerten Wohnraum angewiesen sind;
spezifische Wohnmilieus haben sich entwi-
ckelt. Die großen Wohnsiedlungen erbrin-
gen damit besondere Integrationsleistun-
gen, welche allen anderen Stadtquartieren
und ländlichen Siedlungen indirekt zu Gute
kommen.
Die Erneuerung und Weiterentwicklung
dieser Bestände ist eine Bau- und Gemein-
wesensentwicklungsaufgabe mit immen-
sem Investitionsbedarf in harte und weiche
Infrastrukturen. Besonders bauliche Stan-
dards, Alter und Qualität der Bestände
führen zu lokal spezifischem, in der Regel
erheblichem Erneuerungsbedarf. Auch in
Zukunft können die Großwohnsiedlungen
nur im Zusammenwirken von Wohnungs-
wirtschaft Kommunen und Zivilgesell-
schaft attraktive Wohnorte bleiben.
(schu/schi)
Die Ausstellung „Zukunft großer
Wohnsiedlungen in Deutschland“
kann ausgeliehen werden, alle Infos dazu
finden Sie unter
oder direkt unter diesem Kurz-Link:
goo.gl/B1UNjk
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