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Was haben Sie heute auf Facebook gepostet?
Tatsächlich habe ich schon ganz lange nichts
mehr gepostet. Facebook ist wahrscheinlich
nicht mehr so ganz das Medium der Wahl in
meiner Generation.
Wann haben Sie zuletzt die Beherrschung
verloren?
Das passiert auch nicht täglich. Aber wenn ich
ganz scharf nachdenke, müsste es am 7. Mai
2016 gewesen sein. An diesem Tag hat es mein
Verein, der VfB Stuttgart, tatsächlich geschafft,
aus der Bundesliga abzusteigen.
Wo ist die Lücke in Ihrem Lebenslauf?
Da gibt es glaube ich mehrere. Eine ganz groß-
artige Lücke findet sich zum Beispiel zwischen
der Promotion und dem Start bei Flixbus. Das
war ein wunderbarer Sommer mit buddhisti-
schem Neujahr in Myanmar, meiner Hochzeit,
der Fußball-WM 2014, Flitterwochen und ein-
maligen Tagen in den Bergen.
Zu welcher Partei bekennen Sie sich?
In welcher Gewerkschaft sind Sie Mitglied?
Ach, das ist ganz unspektakulär bei mir. Ich bin
Mitglied bei Green City e. V. und dem Deut-
schen Alpenverein (DAV), weil ich glaube, dass
Umwelt- und Naturschutz auch in modernen
Städten zentrales Element sein müssen. Von
politischen Parteien und Gewerkschaften fühle
ich mich trotz allen Interesses an ihren Themen
und der gesellschaftlichen Relevanz nicht so
ganz angesprochen.
Warum haben Sie nicht den Beruf
Ihrer Eltern gewählt?
Ich komme aus dem Schwarzwald. Dort ist vieles
noch etwas traditioneller. Das Handwerk ist in
vielen Familien noch der einzig wahre Karriere-
pfad. Das war bei uns auch sehr lange der eine
Vorstellungsgespräch
Fragen, die Sie natürlich niemals
stellen würden … die aber trotzdem
brennend interessieren.
MATTHIAS HOFMUTH
(33) ist seit Mai 2014 als
Director of Human Re-
sources bei Flixmobility
tätig und verantwortet
in seiner Funktion den
gesamten Personalbe-
reich. In den vier Jahren,
die er bei Flixbus ist, hat
sich das Unternehmen
von einem 100-Mit-
arbeiter-Start-up mit der
Mission, einen Fernbus-
markt in Deutschland
zu etablieren, zu einem
weltweit operierenden
Mobilitätsunternehmen
entwickelt, das über
1.200 Mitarbeiter in 14
Ländern hat.
Weg, der sogar noch meinen Eltern vorgelebt
wurde. Bei uns in der Familie war ich dann
der Erste, der überhaupt Abitur gemacht hat
und dem dadurch die Türen zu einem Studium
offenstanden. Ich glaube, meine Eltern sind
ganz happy, dass ich die Chance genutzt habe
und Wirtschaftspädagogik studiert sowie einen
Master in BWL erworben habe. Die anschließen-
de Promotion im Bereich Entrepreneurship/Ent-
repreneurial HR hat mich dann auf meinen Weg
geführt. Schon während des Studiums habe ich
bei Telefónica Germany, der Landwärme GmbH
sowie in Forschung und Lehre an der LMU Mün-
chen in unterschiedlichen Kontexten gearbeitet.
Das zusammengenommen hat mich schon früh
auf Berufsbilder gebracht, die bei uns in der Fa-
milie noch nicht so häufig vorkamen, und mich
meinen Weg finden lassen.
Wie viele Stunden pro Woche verbringen Sie
mit Ihrer Familie/Ihrem Kind?
Schwierige Frage. Unser Nachwuchs ist jetzt
einen Monat alt und ich komme gerade aus der
ersten Elternzeit zurück. Daher ist der Saldo ak-
tuell ganz O. K., denke ich. Ich habe mir für die
Zukunft natürlich so einiges vorgenommen. Mal
schauen, ob diese Vorsätze den Reality Check
überstehen.
Wie sähe bei Ihnen ein Tag ohne Internet aus?
Bergstiefel schnüren, Wanderrucksack packen,
im Morgengrauen losgehen und einen herrli-
chen Tag in den Bergen genießen.
Konsumieren Sie regelmäßig Suchtmittel?
Klar, alles Handelsübliche.
Wie viele Sit-ups schaffen Sie?
Mindestens drei! Ich bin aber ganz zuversicht-
lich, mit angemessenem Trainingsaufwand noch
einmal 30 Prozent nachlegen zu können.
Jetzt mal ehrlich ...
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personalmagazin 10.18