Immobilienwirtschaft 12-1/2016 - page 8

8 SZENE
Markt & Politik
320.000
HAUSHALTE
davon erhalten durch die Reform
neu oder wieder Wohngeld
870.000
EINKOMMENSSCHWACHE HAUSHALTE
werden ab 2016 von der Wohngeldreform profitieren
Grafik: Immobilienwirtschaft; Quelle: Pressemitteilung 272/15 des Bundesbauministeriums
Wohngeldreform 2016
In deutschen Groß- und Universitätsstädten kam es im letzten Jahr zu deutlichen Mietsteigerungen. 2014 konnten
zwar mehr neue Wohnungen fertiggestellt werden. Trotzdem lag die Anzahl noch immer unter dem Bedarf. Das Bundes-
bauministerium strebt deshalb eine stärkere Förderung für den Wohnungsneubau an.
90.000
HAUSHALTE
davon wechseln von der Grund-
sicherung ins Wohngeld
= 10.000 Haushalte
ERSTER ZIA HERBSTDISKURS IN BERLIN
Städte der Zukunft brauchen ausgewogene Mischung
Stadtquartiere erreichen nur dann eine
hohe urbane Lebensqualität, wenn sie
über eine ausgewogene Mischung der
Nutzungsarten Wohnen, Büro und Ein-
zelhandel verfügen, so ein Ergebnis des
aktuellen Herbstdiskurses des Zentralen
Immobilienausschusses ZIA, der am 17.
November in Berlin stattfand.
Der ZIA fordert eine Änderung der Bau-
nutzungsverordnung, des Bundes-Immis-
sionsschutzgesetzes und der TA Lärm. Die
Immissionsrichtwerte für Immissionsorte
außerhalb von Gebäuden seien eine zu
starke Einschränkung, so ZIA-Präsident
Mattner. Auch sei die bisherige Einord-
nung etwa in reine Wohn- oder Misch-
gebiete mit eingeschränkter Verwendung
der Nutzungsarten nicht mehr zeitgemäß.
Städte müssten die Möglichkeit haben,
bezahlbares Wohnen, Arbeiten und Ein-
kaufen in einem Quartier anzubieten, so
Mattner.
Empirica-Vorstand Simons betrachtet
den politisch einseitig forcierten Woh-
nungsneubau in den besonders gefragten
Schwarmstädten mit Skepsis: Gesucht
werde nicht nur eine Wohnung, sondern
eineWohnung in einem lebendigen Stadt-
viertel mit einer Mischung aus Schulen,
Kindergärten und kleinteiligen Gewer-
beeinheiten, die etwa aus Büros, Einzel-
handel und Gesundheitsdienstleistungen
bestehen.
Andreas Schulten, Vorstand von bulwien-
gesa, warnt vor Engpässen im Gewerbe-
segment. Zurzeit sei innerstädtisch eine
deutliche Verdrängung von gewerblichen
Nutzungenwie etwa Büro und Produktion
zu beobachten.
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