SOFTWAREGUIDE_REAL_ESTATE 2017 - page 12

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SOFTWAREGUIDE
REAL ESTATE
2017
Die Integration von Standards zum Daten-aus-
tausch in bestehende Systeme wird für die mittel-
ständischen IT-Firmen für die Immobilienwirt-
schaft unter strengen Kosten- und Nutzenaspekten
und weniger unter strategischen Gesichtspunkten
erfolgen.
EFFEKTE VON DATENSTANDARDS AUF DER KOSTEN-
SEITE
Kostenseitig reduzieren Datenstandards den
Aufwand, neue Schnittstellen zu programmieren,
deutlich. Der Einsatz von Datenstandards ermög-
licht Kostenreduzierung in der Programmierungs-
und Implementierungsphase. Softwarehersteller
werden durch solche Standards zukünftig leichter
austauschbar. Darüber hinaus entfällt weiterer
Prüfaufwand bei dem Empfänger, da der Sender
und der Validator innerhalb IC-RED bereits Qua-
litätsprüfungen vornehmen. Der schnellere Aus-
tausch eines IT-Produktes bedingt wiederum ei-
nen verstärkten Wettbewerb der Softwarehersteller
untereinander. Die Austauschbarkeit der Software
führt wiederum zu besseren Funktionalitäten und
niedrigeren Preisen.
EFFEKTE VON DATENSTANDARDS AUF DER ER-
TRAGSSEITE
Auch auf der Ertragsseite können mit
Standards Potenziale gehoben werden. Maßgeblich
lässt sich dies an vier Punkten ableiten:
Bessere Selektion der Datenlieferanten
Höhere Marktattraktivität von Dienstleistungen
Gesteigerter Fokus auf die Kernaufgaben
Schnellere Kapitalmarktfähigkeit von Immobilien
BESSERE SELEKTION DER DATENLIEFERANTEN
Als
Beispiel für die Selektion der Datenlieferanten wird
ein Eigentümer herangezogen, der die Property-
Management-Leistungen ausgelagert hat. Die Au-
tomatisierung einer wenn auch nur rudimentär
automatisierten Datenübermittlung ist aufwändig.
IT-Projekte stehen heute zwar nicht mehr unter
dem Motto „Schweiß, Blut, Tränen, Geld“. Den-
noch ist die Investition in Form von Zeit, Geld und
auch Aufmerksamkeit bei Schnittstellenprojekten
nicht zu unterschätzen. Naheliegend ist, Implemen-
tierungskosten auf möglichst viele Objekte eines
gegebenen Portfolios umzulegen, um die Kosten
pro Objekt gering zu halten. So wird die Wahl von
großen „Allround-Talenten“ als Property Manager
bevorzugt, um auch wirklich alle Objekte mit mög-
lichst wenigen Schnittstellen zu bedienen. Bei di-
versifizierten Beständen nimmt man den „größten
gemeinsamen Nenner“, also den Property Manager.
Den gleichen Property Manager für das Shopping
Center in Stockholm zu wählen wie für das Bü-
rogebäude in Freiburg ist angesichts der Schnitt-
stellenthematik effizient. Jedoch lassen sich große
Wertschöpfungspotenziale insbesondere bei lokal
diversifizierten Portfolien oder Spezialimmobilien
oft nur von Spezialisten realisieren.
Ein standardisierter Datenaustausch erleichtert
den diversifizierteren Auswahlprozess eines spezia-
lisierten Property Managers. Gleichzeitig wird der
Wettbewerb der Datenlieferanten, in diesem Falle
der Property Manager, beflügelt. Für den Property
Manager besteht dabei natürlich die Gefahr, dass
er leichter ausgetauscht werden kann. Für neue
Dienstleister ist es auf der anderen Seite wesentlich
leichter, (Neu-)Aufträge zu erhalten.
HÖHERE MARKTATTRAKTIVITÄT VON IMMOBILIEN-
DIENSTLEISTUNGEN
Die Effekte auf der Ertragsseite
werden bei der Marktattraktivität am Beispiel Inves-
tor – Asset Manager erläutert. Der Asset Manager
bildet die Schnittstelle zwischen Kapital und Im-
mobilie. Kunde ist und bleibt der Investor. Nur der
Investor gibt das Mandat und den Zugriff auf das
Kapital und kann diesen auch wieder entziehen.
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Euro wurden laut einer Marktstudie
von CB Insights 2015 weltweit in
Proptech-Start-ups investiert.
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