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ist klar steigend.“ Auch Mitarbeitern mit
Bachelor-Abschluss und Berufserfahrung
empfehle man ein berufsbegleitendes
Masterstudium. Denn für die hohen An-
forderungen in den Bereichen Strategie,
Analyse und Projektmanagement sei ein
Master-Studiengang fast unverzichtbar.
Ausnahmen müssten durch den für das
Personalmanagement zuständigen Ge-
schäftsführer genehmigt werden. Dabei
wählt der Mitarbeiter das Master-Pro-
gramm aus und stimmt sich mit seinem
personalverantwortlichen Partner und
der Personalabteilung ab. „Wir arbeiten
nur mit Hochschulen zusammen, die
eine Master-Ausbildung auf hohem Ni-
veau gewährleisten“, betont Wächter.
Das Programm werde sehr positiv ange-
nommen. „Sicherlich erfordert eine Be-
ratertätigkeit mit paralleler akademischer
Ausbildung ein hohes zeitliches Engage-
ment“, gesteht der Geschäftsführer. Die
Kombination aus Berufstätigkeit und
Weiterbildung biete allerdings auch die
Möglichkeit, ohne Gehaltseinbußen seine
Karrierechancen zu steigern. Michael
Donat, der vor seinem Wechsel zu Sopra
Steria Consulting bei Bearingpoint tätig
war, sieht bereits einen anderen Trend:
die Renaissance der Vollzeit-Master-Studi-
engänge. „Gut im Vollzeit-Job zu sein und
gleichzeitig noch erfolgreich ein Master-
Studium zu absolvieren, bekommt man
kaum hin“, behauptet der Personalchef.
„Aus Unternehmenssicht ist der berufsbe-
gleitende Master natürlich das Optimale,
aber ich glaube, da macht man die Rech-
nung ohne den Wirt.“ So lehnten immer
mehr Mitarbeiter ein berufsbegleitendes
Studium ab, weil es ihnen zu stressig
ist. „Die wollen stattdessen lieber für ein
Vollzeit-Studium freigestellt werden“,
so Donat. Unternehmen müssten daher
beide Möglichkeiten anbieten. Gerade in
seinem Bereich an der Schnittstelle von
IT und Beratung ließen sich Mitarbeiter
mit Master-Abschluss eben besser in Pro-
jekte einsetzen.
Eine andere Lösung hat man bei Bosch
gefunden. Im Pre-Master-Programm be-
kommen Bachelor-Absolventen einen auf
ein Jahr befristeten Arbeitsvertrag und
können so Berufserfahrung sammeln,
bevor sie ein Master-Studium beginnen.
Während der Zeit haben sie einen Be-
treuer, der sie auch bei der Auswahl des
Master-Programms berät. Dann beginnen
sie das Vollzeit-Studium ihrer Wahl, be-
kommen dafür von Bosch einen vergüns-
tigten Studienkredit, den sie ohne Zinsen
wieder zurückzahlen müssen. Während
des Master-Studiums haben sie die Mög-
lichkeit, ein Praktikum – auch im Ausland
– bei Bosch zu machen oder als Werk-
student tätig zu sein. Und sie bekommen
einen Mentor, der sie bei Karrierefragen
und bei der Masterarbeit unterstützt. Das
Angebot ist zwar nicht an einen späteren
Einstieg bei Bosch gebunden, aber so
manchen Master-Absolventen dürfte das
Unternehmen trotzdem damit gewinnen.
Bärbel Schwertfeger