WOHNUNGSPOLITISCHE INFORMATIONEN 4/2019 - page 4

AUS DEN VERBÄNDEN
Jena und Umland sind Modellregion für Wohnbauprojekt
Dresden/Jena – Die Region Jena/Saale-Holzland-Kreis ist eine von bundesweit drei Modellregionen im Projekt „Regio-
nalen Ausgleich stärken – die Wohnungswirtschaft als Gestalter von Heimat“. Die anderen beiden Teilprojekte laufen in
Nordrhein-Westfalen und Sachsen-Anhalt. In Thüringen bringt sich dabei der Verband Thüringer Wohnungs- und Immo-
bilienwirtschaft (vtw) mit regionalen Partnern ein. Das Projekt läuft in Vorbereitung beziehungsweise Begleitung der Re-
gierungskommission „Gleichwertige Lebensverhältnisse“ in Berlin.
Im Teilprojekt für die Region Jena und
Umland sollen sich die Kommunen und die
Wohnungswirtschaft zusammenschließen,
um gemeinsam die Chancen zur Stärkung
von Entlastungsstandorten in der Region
auszuloten und Kooperationen anzubah-
nen. Das Ziel ist, die Metropolregionen
beziehungsweise Großstädte zu entlas-
ten, dem Leerstand und Schrumpfen im
Umland zu begegnen. In unserem Pro-
jekt wollen wir – aus der Perspektive der
Wohnungswirtschaft – möglichst konkrete
Ideen und Impulse zur positiven Beglei-
tung des Wachstums im Saale-Holzland-
Kreis und der Stadt Jena finden. Nach
einem ersten Gespräch dazu im November
in Jena fand im Dezember 2018 der Auf-
taktworkshop im Schloss Christiansburg,
dem Sitz der Kreisverwaltung, in Eisenberg
statt. Dazu waren Vertreter der Kommu-
nen und der Wohungswirtschaft aus Jena
und allen Teilen des Landkreises eingela-
den. Landrat Andreas Heller begrüßte die
zahlreichen Teilnehmer, darunter den Ober-
bürgermeister von Jena, die Bürgermeis-
ter von Eisenberg, Stadtroda, Dornburg-
Camburg und Bürgel sowie Vertreter von
Wohnungsgesellschaften und -genossen-
schaften auch aus Hermsdorf, Kahla und
weiteren Orten. Betreut wird das Projekt
von der Forschungs- und Beratungsge-
sellschaft Quaestio. Die Ausgangslage in
unserer Region: Jena wächst und platzt
fast aus allen Nähten. Dass das Umland
einen Teil dieses Wachstums aufnimmt und
dadurch selbst gestärkt wird, ist Aufgabe
und Chance zugleich. Was ist dafür nötig?
Wo gibt es Grundstücke und Areale, die
für Wohnen gut geeignet sind? Wo gibt
es noch Hemmnisse, und wie können diese
abgebaut werden? Diese Fragen standen
beim Auftaktworkshop im Fokus. Die Bür-
germeister und Vertreter der Wohnungs-
wirtschaft nannten konkrete Standorte in
ihren Gemeinden, die für das Projekt in
Frage kommen, und sie zählten auch auf,
welche Rahmenbedingungen für den Woh-
nungsbau hilfreiche und welche hinderlich
sind. So wurden zum Beispiel ehemalige
Fabrikgrundstücke in Eisenberg genannt,
das Tannecker Schloss, die Alte Lederfab-
rik in Camburg, die Pläne für neue Wohn-
gebiete in Bürgel und Dorndorf-Steudnitz.
Jenas Oberbürgermeister Dr. Thomas Nitz-
sche fasste das Anliegen des Projektes so
zusammen: „Wie können wir Druck aus
dem Kessel Jena lassen? Wo können wir
dabei selbst etwas bewegen? Wo brau-
chen wir Unterstützung von Dritten?“ Er
ist, ebenso wie Landrat Andres Heller, von
Kooperationen mit beiderseitigem Nut-
zen für Stadt und Region überzeugt, beim
Wohnen ebenso wie beim Gewerbe: „Da
geht ganz, ganz viel!“ Ende Februar ist der
nächste Workshop zum Projekt geplant,
dann wieder in Jena.
(jak/schi)
Sächsische Wohnungsgenossenschaften: Verbandsjustiziarin Mirjam Luserke
zum Vorstandsmitglied Interessenbereich bestellt
Dresden – Der Verbandsrat des Verbandes Sächsischer Wohnungsgenossenschaften (VSWG) hat auf seiner letzten Sit-
zung in 2018 beschlossen, Verbandsjustiziarin Mirjam Luserke im Rahmen einer geregelten Nachfolge zum Vorstandsmit-
glied Interessenbereich ab 1. Januar 2020 zu bestellen.
Mirjam Luserke wird die Nachfolge von Dr.
Axel Viehweger antreten, der seit 2002 als
Vorstandsmitglied Interessenbereich des
VSWG das Amt ausübt. Zusammen mit
Prof. Dr. Klaus-Peter Hillebrand, Vorstands-
mitglied für den Prüfungsbereich, wird sie
ab dem Jahr 2020 die Geschäfte des Ver-
bandes leiten. Nach Abschluss ihres Refe-
rendariats in Baden-Württemberg ist die
Volljuristin und Rechtsanwältin mit säch-
sischen Wurzeln seit 1996 beim Verband
tätig, zuletzt seit 2007 als Besondere Ver-
treterin des Vorstandes. Damit ist der Bezug
zur Mitgliedschaft in Sachsen über viele
Jahre hinweg nicht nur durch ihre Tätig-
keit als Justiziarin im Verband gewachsen,
sondern auch durch die Wahrnehmung von
Vorstandsaufgaben in punktueller Vertre-
tung von Dr. Axel Viehweger. „Von der
Genossenschaftsidee und natürlich schon
berufsbedingt vom Genossenschaftsrecht
muss man sie als Vertreterin eines reinen
Genossenschaftsverbandes somit nicht
mehr überzeugen. Ich freue mich, dass
Mirjam Luserke als engagierte und gestal-
tungsstarke Persönlichkeit meine Arbeit im
Verband fortsetzen wird“, so Dr. Axel Vieh-
weger, Vorstand des VSWG. Zum Ende des
Jahres 2019 wird der Staffelstab überge-
ben, wenn Dr. Axel Viehweger mit 67 Jah-
ren altersbedingt nach über 17 Jahren aus
dem Verband ausscheidet.
(jak/schi)
Mirjam Luserke
Foto: VSWG
tiere zu schaffen, mit einem Schlag zunichte
und führt dazu, dass wohlhabende und
weniger wohlhabende Menschen künf-
tig nicht mehr im gleichen Viertel wohnen
können.
Ein wertebasiertes Grundsteuermodell
sorgt dafür, dass sich künftig Haushalte mit
mittleren und geringen Einkommen attrak-
tive Wohnlagen nicht mehr leisten können.
Das kann aber nicht Sinn moderner Woh-
nungspolitik sein. Nur das sogenannte Flä-
chenmodell garantiert, dass es künftig auch
günstige Wohnungen in guten Wohnlagen
gibt. Abgesehen davon wäre das Flächen-
modell verfassungsfest und würde so auf
Dauer dafür sorgen, dass die Kommunen
ihr Geld erhalten."
(schir/bla/schi)
Fortsetzung von Seite 3
4
4/2019
1,2,3 5,6
Powered by FlippingBook