Wohnungspolitische Informationen 13/2019 - page 4

AUS DEN VERBÄNDEN
Aktueller Zahlenspiegel 3/2019
Rahmendaten zur Wohnungswirtschaft in Deutschland
Bevölkerungsstand
3. Vierteljahr
Veränderung
(Ergebnisse auf Grundlage des Zensus 2011)
2017
2018
gegen Vorjahr
Bevölkerungsstand
(1.000 Einwohner)
82.741
82.979
+0,3%
Bruttoinlandsprodukt
in jeweiligen Preisen
3. Vierteljahr
Veränderung
Veränderung gegen Vorjahr
2017
2018
gegen Vorjahr
auf Basis der Preise von 2010
Mrd. Eur; in jeweiligen Preisen
preisbereinigt
Bruttoinlandsprodukt
(Mrd. EUR)
833,2
858,4
+1,1%
dar.: Bauinvestitionen
(Anlageinvestitionen Bauten)
88,2
95,9
+3,3%
dar.: Wohnbauten
53,5
58,4
+4,1%
Verbraucherpreisindex
Februar
Veränderung
(2010 = 100)
2018
2019
gegen Vorjahr
Verbraucherpreisindex aller privaten Haushalte
102,3
103,8
+1,5%
Mietpreisindex
Februar
Veränderung
(2010 = 100)
2018
2019
gegen Vorjahr
Wohnungsmiete (einschl. Nebenkosten) insgesamt
102,2
104,3
+2,1%
Wohnungsmiete (inkl. Miete von Eigentumswohnungen)
103,5
104,9
+1,4%
Altbauwohnungen
103,4
105,0
+1,5%
Neubauwohnungen
103,6
105,0
+1,4%
Index der Mietnebenkosten
Februar
Veränderung
(2010 = 100)
2018
2019
gegen Vorjahr
Wasserversorgung
104,0
106,2
+2,1%
Müllabfuhr
100,7
101,6
+0,9%
Abwasser
100,0
100,6
+0,6%
Andere Nebenkosten
104,6
106,1
+1,4%
Index der Energiekosten
Februar
Veränderung
(2010 = 100)
2018
2019
gegen Vorjahr
Strom
103,1
106,0
+2,8%
Gas
94,0
94,8
+0,9%
Flüssige Brennstoffe
93,3
107,6
+15,3%
Feste Brennstoffe
103,2
107,4
+4,1%
Zentralheizung/Fernwärme
93,0
97,3
+4,6%
Baupreisindex
(2010 = 100)
4. Vierteljahr
Veränderung
(ohne Umsatzsteuer)
2017
2018
gegen Vorjahr
Bauleistungen (Neubau) am Wohngebäude
106,4
111,5
+4,8%
Rohbauarbeiten
106,4
112,5
+5,7%
Ausbauarbeiten
106,4
110,7
+4,0%
Baulandpreise
3. Vierteljahr
Veränderung
(in EUR je qm)
2017
2018
gegen Vorjahr
Kaufwerte für baureifes Bauland (EUR je qm)
176,05
178,87
+1,6%
Geschäftsgebiet
232,57
180,11
-22,6%
Geschäftsgebiet mit Wohngebiet gemischt
158,75
191,71
+20,8%
Wohngebiet
205,23
212,93
+3,8%
Industriegebiet
47,73
39,40
-17,5%
Dorfgebiet
52,65
53,23
+1,1%
Index des Auftragseinganges im Baugewerbe
Dezember
Veränderung
(Wertindex 2010 = 100)
2017
2018
gegen Vorjahr
Hoch- und Tiefbau
133,6
147,3
+10,3%
Wohnungsbau
148,6
166,6
+12,1%
Wohnungsbaugenehmigungen
Januar bis Dezember
Veränderung
2017
2018
gegen Vorjahr
Genehmigungen insgesamt (einschl. Bestandsmaßnahmen)
348.128 347.292
-0,2%
dar.: Wohnungen (Neubau) in Einfamilienhäusern
90.779
89.851
-1,0%
Wohnungen (Neubau) in Zweifamilienhäusern
22.240
20.796
-6,5%
Wohnungen (Neubau) in Mehrfamilienhäusern
172.630 180.667
+4,7%
davon: Eigentumswohnungen
78.589
83.699
+6,5%
Mietwohnungen
94.041
96.968
+3,1%
Quelle: Statistisches Bundesamt
©
GdW Beckmann
Datenerhebung sowie in der verbalen Ein-
schätzung, dass wegen der vorhandenen
niedrigen beziehungsweise bezahlbaren
Mieten auch in den Städten Mietpreisbrem-
sen oder Kappungsgrenzen keine Wirkung
entfalten können, da sie schlicht nicht not-
wendig sind.
Nachfragesituation überall in Thürin-
gen
Die Höhe von Mietpreisen spiegelt aus-
nahmslos eine bestehende Nachfrage-
situation. Sie kann nur über zusätzliches
Wohnungsangebot oder Nachfragesteue-
rung – zum Beispiel stärkere Attraktivität
des ländlichen Raumes – gesteuert werden.
Mietpreisbremsen oder Kappungsgrenzen
scheitern, weil sie die Nachfrage eher ver-
stärken und keine einzige Wohnung neu
entstehen lassen. Positiv wertet der Woh-
nungsverband deshalb den Hinweis auf die
kommunalen Stellschrauben zur Eindäm-
mung von Wohnungsbaukosten, die die
Mieten verteuern.
Gesamtstrategie für ländlichen Raum
notwendig
„Der Marktbericht dokumentiert vor
allem die anhaltende Abwanderung aus
dem ländlichen Raum und macht deut-
lich, dass die bisherigen Strategien für die
Stärkung des Thüringer Landes nicht grei-
fen. Wir halten die empfohlenen Maßnah-
men deshalb nicht für ausreichend. Eine
Gesamtstrategie für die Stärkung des länd-
lichen Raumes ist erforderlicher denn je“,
unterstrich Frank Emrich. Natürlich bedarf
es dabei einer Heterogenität der Strate-
gien. So benötigen Jena und Umland einen
anderen Zugang als Suhl oder kleinere
Gemeinden. „Vor allem in Jena, Weimar
und Erfurt sollte deshalb auch Neubau nur
mit Augenmaß geschehen, um den Sog
in die Städte nicht weiter zu erhöhen“,
betonte Emrich.
Der vtw begrüßt die Empfehlung für ver-
stärkten Dialog. Die intensive Abstim-
mung zwischen Wohnungswirtschaft und
Landesregierung hat bereits jetzt zu guten
Ergebnissen bei Förderung von barriere­
reduziertem Wohnraum oder sozialem
Wohnungsbau geführt. Die Komplexi-
tät der anstehenden Aufgaben kann nur
durch Zusammenwirken aller Akteure
gelöst werden. „Wir erhoffen uns von den
klaren Daten ein Ende von Regulierungs-
diskussionen, die vielleicht nach Berlin und
München gehören. Wir bauen auf eine
gemeinsame Anstrengung zur Stärkung
des Thüringer Wohnungsmarktes“, fasste
der vtw-Verbandsdirektor zusammen.
(klö/schi) )
Den Thüringer Wohnungsmarktbericht finden
Sie hier:
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