Wohnungspolitische Informationen 28/2018 - page 6

ENERGIE
AUS DEN VERBÄNDEN
Konzepte werden nach wie vor durch
einen für den Gebäudesektor ungünstigen
Gesetzesdschungel be- und verhindert.
Um der Energiewende ihre soziale Unwucht
zu nehmen und sie erfolgreich zu machen,
wird der BBU die Ergebnisse der Studie
intensiv mit Vertretern der Landespolitik in
Berlin und Brandenburg diskutieren – auch,
um Handlungs-
alternativen zum
immer noch gras-
sierenden „Dämm-
wahn“ aufzuzei-
gen.
(thi/vog/schi)
Die Studie
finden Sie hier:
Die Studie des BBU auf Basis
der Erfahrungen der Märki-
schen Scholle legt den Finger
in die richtige Wunde: Die
Energiewende braucht bessere Regeln.
Der Koalitionsvertrag hat wichtige Punkte
zwar bereits aufgegriffen und setzt posi-
tive Zeichen für eine bezahlbare Energie-
wende. Die Umsetzung hat aber noch
nicht begonnen. Aktuell hat der GdW
gemeinsam mit der Deutschen Gesell-
schaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB)
und der Bundesarchitektenkammer (BAK)
einen Vorschlag für eine Öffnungsklausel
im geplanten Gebäudeenergiegesetz vor-
gelegt, der auf freiwilliger Basis bereits
ANALYSE
von Dr. Ingrid Vogler
Energiereferentin des GdW
die Orientierung an der Vermeidung von
Treibhausgasen erlauben würde, speziell
in Quartieren. Damit könnte eine neue
Klimaschutzeffizienz entstehen, die
sich auch an der Höhe der Investition
pro eingesparter Tonne CO
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misst. Völ-
lig ungelöst sind allerdings derzeit noch
die Fragen, wie das Energiewirtschafts-
recht diese Quartierslösungen stromsei-
tig ermöglichen kann. Derzeit formieren
sich Bündnisse für eine unkomplizierte
Vor-Ort-Nutzung dezentral erzeugten
Stromes – für Mieterstrom, Wärme und
Elektromobilität. Steuerliche Hemmnisse
für Wohnungsunternehmen müssen
endlich beseitigt werden.
Die Energiewende braucht bessere Regeln
Foto: GdW, Urban Ruths
Fortsetzung von Seite 5
Von Fouls und gesellschaftlichem Zusammenhalt –
Parlamentarischer Abend des BBU
Berlin – „Sotchi oder Kasan – Hauptsache das Einstein“: Mit diesem Bezug auf die Spiele der deutschen Nationalelf eröff-
nete Maren Kern, Vorstand beim BBU Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen e.V., am 26. Juni 2018
den traditionsreichen Parlamentarischen Abend. Bei bestem Wetter konnte der BBU wieder über 300 Gäste zu angereg-
ten Gesprächen und sommerlichem Grillbüffet im stimmungsvollen Garten der Gründerzeitvilla des Café Einstein will-
kommen heißen.
Die Konjunkturen der laufenden Fußball-
WM – das entscheidende Deutschland-
spiel fand am nächsten Tag statt – zogen
sich ebenso durch die Gespräche der Gäste
und die Begrüßungsrede von Maren Kern
wie aktuelle politische Ent-
wicklungen auf Landes- und
Bundesebene.
Politik, Verwaltung und
Kultur zu Gast beim BBU
Begrüßt werden konnten
unter anderem der Berlins
Regierender Bürgermeis-
ter Michael Müller, Bran-
denburgs Infrastrukturmi-
nisterin Kathrin Schneider,
Berlins Senatorin für Bauen
und Wohnen Katrin Lomp-
scher, der bekannte Modera-
tor Holger Wieprecht sowie
zahlreiche Staatssekretäre,
Fraktionsvorsitzende und
Mitglieder der Parlamente,
Vertreter aus Berliner Bezir-
ken und Brandenburger
Kommunen sowie hochran-
gige Gäste aus Partnerunter-
nehmen, Kammern und Ver-
bandswesen.
Wertewandel in Politik und Gesell-
schaft
Bei einem erfrischenden Gin Tonic unter
sternenklarem Sommerhimmel viel disku-
tiert: die aktuellen politischen Entwicklun-
gen. BBU-Vorstand Maren Kern in ihrer
kurzen, mit zahlreichen legendären Fuß-
baller-Zitaten versehenen Eröffnungsrede:
„Wir haben das zweifelhafte Privileg, in
Zeiten eines tiefgreifenden Wertewan-
dels zu leben.“ Obwohl es dem Land so
gut gehe wie noch nie und die Ressourcen
vorhanden wären, die großen Zukunftsauf-
gaben – wie Digitalisierung, Infrastruktur-
ausbau, ausgewogene Stadtentwicklung
oder bezahlbares Wohnen – erfolgreich
anzugehen, würden Konflikte zunehmend
polarisiert und unversöhnlich ausgetragen.
Als Beispiele für solche „unfairen Fouls“
nannte sie die von heftigen Kontroversen
begleiteten Pfingstwochenend-Hausbeset-
zungen in Berlin oder Enteignungsforde-
rungen gegen private Wohnungsunterneh-
men, aber auch die Migrationspolitik im
Bund und weltweit.
Umso wichtiger sei es, miteinander im
Gespräch zu bleiben und lösungsorien-
tiert im Sinne des Gemeinwohls zusam-
menzuarbeiten. Die Anstrengungen, dem
Wachstum in der Hauptstadtregion Berlin-
Brandenburg ein Zuhause zu geben, wür-
den nur in Kooperation und einem kon-
struktiven Austausch mit den Akteuren
aus Politik, Verwaltung und Gesellschaft
erfolgreich sein.
(sche/schi)
Mit Berlins Regierendem Bürgermeister Michael Müller (2. v. r.):
der Vorsitzende des BBU-Verbandsausschusses Thomas Klein-
dienst und die Vorstände Maren Kern und Prof. Dr. Klaus-Peter
Hillebrand (v. l.)
Fotos: BBU/Ines Meier
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