WOHNUNGSPOLITISCHE INFORMATIONEN 6/2018 - page 3

BUNDESPOLITIK
sie dafür, die Attraktivität dieser Räume zu
erhalten. Die Integration vor Ort erfordert
ebenfalls große Aufmerksamkeit.
Dazu gehört auch künftig ein star-
kes Programm Soziale Stadt.“, so
Gedaschko.
„Was der deutsche Wohnungsmarkt am
dringendsten braucht, lässt sich in weni-
gen Worten auf den Punkt bringen: mehr
und vor allem bezahlbare Grundstücke,
weniger Normen und Regulierung, eine
Abkehr von der Preisspirale bei der Grund-
und Grunderwerbsteuer sowie auch nach
2019 eine finanzielle Mitzuständigkeit des
Bundes für den sozialen Wohnungsbau.
Und wir müssen über Stadtgrenzen hinweg
zusammen planen, um die Herausforde-
rungen des Wohnungsmarktes zu lösen“,
fasste Gedaschko zusammen. Viele dieser
Punkte sind in den Koalitionsverhandlun-
Fortsetzung von Seite 2
100 Tausend Dächer Initiative möchte kostengünstigen und effizienten
Wohnungsbau in Wachstumsregionen ankurbeln
Berlin – In Deutschland mangelt es aufgrund der stark steigenden Wohnraum-Nachfrage besonders in Ballungsgebieten
an bezahlbarem Wohnraum. Die neue „100 Tausend Dächer Initiative“ möchte den Wohnungsbau durch Dachaufsto-
ckungen im angespannten deutschen Wohnungsmarkt unterstützen. Sie wurde vom Spitzenverband der Wohnungswirt-
schaft GdW, dem Bundesverband der Gipsindustrie (GIPS) und dem Fachverband Mineralwolleindustrie (FMI) initiiert.
Ziel der 100 Tausend Dächer Initiative ist
es, attraktiven neuen und bezahlbaren
Wohnraum in Ballungsräumen, Groß- und
Universitätsstädten zu schaffen. Hier sind
die rechnerischen Potenziale für Aufsto-
ckungen enorm, wie verschiedene wissen-
schaftliche Studien belegen. Mehr als eine
Million zusätzliche Wohnungen können
durch Dachaufstockung in dicht besiedel-
ten Gebieten entstehen.
Die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen
Vorteile liegen auf der Hand: Aufstockun-
gen bestehender Gebäude können einen
entscheidenden Beitrag zur Lösung der
Wohnungsnot vor allem im innerstädti-
schen Bereich leisten. Das Wohnangebot
im Quartier wird verbreitert, was die sozi-
ale und demografische Mischung begüns-
tigt. Energetisch optimierte Aufstockun-
gen verbessern zudem die Energieeffizienz
des gesamten Hauses – ein wesentlicher
Aspekt mit Blick auf die Erreichung der Kli-
maziele 2050. Auch fallen keine Grund-
stückskosten an, es wird kein zusätzliches
Bauland benötigt und Grünflächen bleiben
unversiegelt.
Um das große Potenzial von Gebäudeauf-
stockungen zu heben, gilt es, baurechtlich
und wirtschaftlich günstige Rahmenbe-
dingungen auf kommunaler, Landes- und
Bundesebene zu gestalten. So sollten bei-
spielsweise die derzeitigen Regelungen zu
Abstandsflächen und Ausgleichsmaßnah-
men, zu Stellplatzpflichten und zum Brand-
schutz flexibler gestaltet werden, damit
Bauherren nicht entmutigt, sondern dazu
ermuntert werden, Wohnraum durch Auf-
stockungen und Dachausbauten zu schaf-
fen. Es braucht wirtschaftliche Anreize,
damit der mit Dachaufstockungen verbun-
dene Mehraufwand bei der Planung und
Ausführung zumindest teilweise kompen-
siert werden kann.
Mit der 100 Tausend Dächer Initiative haben
GdW, GIPS und FMI eine politische Initiative
ins Leben gerufen, die eine beschleunigte
Aufstockung dafür geeigneter Gebäude auf
den Weg bringt.
(gil/ort/burk)
Das Positionspapier der zur Initiative finden
Sie hier:
Bundesbauministerium ruft Städte und Gemeinden zur Teilnahme am
„Tag der Städtebauförderung“ auf
Berlin – Am 5. Mai 2018 finden überall in Deutschland Veranstaltungen rund um die Städtebauförderung statt. Bundes-
bauministerin Barbara Hendricks ruft alle Städte und Gemeinden auf, sich am vierten „Tag der Städtebauförderung“
wieder so aktiv zu beteiligen wie in den vergangenen Jahren. An diesem bundesweiten Aktionstag kann sich Jede und
Jeder über Projekte, Strategien und Ziele der Städtebauförderung informieren, mitdiskutieren über die Stadtentwicklung
seines Lebensumfeldes und vor allem: mitwirken. Kommunen können ihre Teilnahme bis zum 31. März anmelden.
Neben den Programmkommunen sind
alle Einrichtungen und Organisationen,
Vereine, Fachverbände, Sanierungsträger,
Kulturschaffende, Eigentümer und Einzel-
händler eingeladen, sich mit eigenen Ver-
anstaltungen und Aktionen am Tag der
Städtebauförderung zu beteiligen und das
Anliegen einer nachhaltigen Stadtentwick-
lung zu unterstützen. Allein im vergange-
nen Jahr sind bundesweit mehr als 450
Kommunen dem Aufruf gefolgt.
In über 600 Veranstaltungen konnten Bür-
gerinnen und Bürger die Ergebnisse und
Erfolge der Städtebauförderung mit ihren
verschiedenen Programmen erleben.
Ob Stadtrundgang, Podiumsdiskussion
oder Straßenfest, ob Einweihung des Kiez-
treffs oder Durchführung einer Planwerk-
statt – alle kleinen und großen Veranstal-
tungen rund um die Städtebauförderung
sind willkommen, um die Vielfalt dieses
Programms abzubilden und die Menschen
zur Teilnahme zu motivieren.
Städte und Gemeinden aus dem gesam-
ten Bundesgebiet können sich bis zum 31.
März 2018 anmelden. Die Anmeldung ist
schnell und einfach online möglich.
(fich/schi)
Alle Infos finden Sie unter
gen intensiv behandelt worden. Es kommt
nun darauf an, zügig eine Regierung zu
bilden und die niedergeschriebenen Pläne
effektiv umzusetzen. „Deutschland braucht
jetzt umgehend eine Regierung mit einem
klaren Kurs für bezahlbaren Wohnraum.“
(burk/schi/koch)
Die ausführliche Strategie der Wohnungswirt-
schaft für die aktuelle Legislaturperiode finden
Sie hier:
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