Wohnungspolitische Informationen 7/2018 - page 2

BUNDESPOLITIK
ENERGIE
GdW-Präsident Axel Gedaschko mit dem FDP-Bundesvorsitzenden
Christian Lindner und dem DGRV-Vorstandsvorsitzenden Dr. Eckhard Ott
(v. l.)
Innovationspartnerschaft sowie die Bau-
kostensenkungskommission fortgesetzt
werden. Der Spitzenverband GdW war
hier in der letzten Legislaturperiode einer
der maßgeblichen Akteure beim Einsatz
für mehr bezahlbaren Wohnraum. Positiv
ist zudem, dass zusätzlich eine Enquête-
Kommission „Nachhaltige Baulandmobili-
sierung und Bodenpolitik“ eingesetzt wer-
den soll. Sehr zu begrüßen sind die Pläne
von Union und SPD, statt auf noch mehr
Verschärfungen beispielsweise bei den
energetischen Anforderungen vielfach
auf Anreize zu setzen, auch für den Woh-
nungsbau. Einen Schatten auf die positiven
Punkte des Koalitionsvertrags werfen aller-
dings die mietrechtlichen Vorhaben. Ins-
besondere die geplante Absenkung und
Einführung einer Kappungsgrenze bei der
Modernisierungsumlage sowie die Auswei-
tung des Bindungszeitraums bei qualifizier-
ten Mietspiegeln auf drei Jahre schießen
über das Ziel hinaus. Statt für bezahlba-
ren Wohnraum zu sorgen, sind diese Maß-
nahmen in ihrer Kombination geeignet,
die Investitionstätigkeit in Klimaschutz und
moderne Wohnverhältnisse zu verringern.
„Der Worte sind jetzt genug gewechselt,
jetzt kommt es auf die Taten an. Wir wollen
mehr Spatenstiche für mehr bezahlbaren
Wohnraum. Heimat schaffen“, so GdW-
Chef Gedaschko.
(schi/burk)
Die ausführliche Bewertung des Koalitions-
vertrags durch die Wohnungswirtschaft finden
Sie hier:
n Pressetext
zum Abschluss der Koalitionsverhandlungen
hier:
Fortsetzung von Seite 1
Bundeskongress genossenschaftliche Energiewende: Zukunft von Energie­
genossenschaften, E-Mobilität und Bürgerenergie in Afrika
Berlin – Werden Energiegenossenschaften durch Ausschreibungen für Wind- und Solarenergie verdrängt? Das war eine
der bestimmenden Frage auf dem diesjährigen Bundeskongress genossenschaftliche Energiewende am 1. Februar 2018
in Berlin. Die 250 Teilnehmer diskutierten mit Vertretern aus Politik, Energie- und Wohnungswirtschaft kontrovers über
die weiteren Chancen von Energiegenossenschaften in den Ausschreibungsverfahren, die Zukunft der Elektromobilität
und „Grüne Bürgerenergie für Afrika“. Beim anschließenden Jahresempfang der Genossenschaften würdigte der FDP-
Bundesvorsitzende Christian Lindner die volkswirtschaftliche Bedeutung der Genossenschaften.
Die Umstellung auf Ausschreibungen im
Windenergiebereich wird von Bürgerener-
gie-Vertretern massiv kritisiert. Einig war
man sich in der Erkenntnis, dass die „Bür-
gerenergieregel“ im Erneuerbare-Energien-
Gesetz nicht bestehen bleiben könne.
„Wir alle müssen auch weiterhin jeden Tag
gemeinsam für Akzeptanz und Erfolg der
Energiewende kämpfen“, resümierte der
Bundestagsabgeordnete
Oliver Krischer
von Bündnis 90/Die Grünen.
Im zweiten Veranstaltungsblock stellten
Praktiker aus dem genossenschaftlichen
Verbund das Geschäftsfeld „Elektromo-
bilität“ näher vor. Bei der Umstellung auf
strombetriebene Fahrzeuge habe man ins-
besondere den Pendlerverkehr mit gerin-
gen Jahreskilometern im Blick. Energiege-
nossenschaften stellten Ihre Konzepte vor,
unter anderem wie Ladesäulen strategisch
in der Region platziert werden sollten.
Aus Sicht der Wohnungsgenossenschaf-
ten erläuterten Dr.
Ingrid Vogler
, Ener-
giereferentin des Spitzenverbandes der
Wohnungswirtschaft GdW, und
Guido
Schwarzendahl
von der Bauverein Halle
& Leuna eG, wie Mieter bei der Umstellung
auf E-Mobility unterstützt werden können.
„Bürgerenergie in Afrika“ war das Thema
auf dem dritten Podium. Nach dem erfolg-
reichen Auftaktkongress „Neue Energie
für Afrika“ am 27. Juni 2017, den der
Deutsche Genossenschafts- und Raiffei-
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Sprachen über Elektromobilität: Prof. Horst-Richard Jekel (EMA eMobi-
lität für alle eG), Guido Schwarzendahl (Bauverein Halle & Leuna eG),
Frank Haney (Inselwerke eG) und Dr. Ingrid Vogler (GdW) (v. l.)
Fotos: Peter Himsel
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