AUS DEN VERBÄNDEN
Im Rahmen einer Podiumsdiskussion mit
den Fraktionen des Sächsischen Landta
ges wurden zu den Themen höherer Leer
stand und niedrige Mieten im ländlichen
Raum im Gegensatz zu Wohnungsknapp
heit und höhere Mieten in Ballungszentren,
Digitalisierung in der Wohnungs-, Gesund
heits- und Sozialwirtschaft sowie Schaffung
nachhaltiger Strukturen in den Quartieren
bei einer vielfältigen Gesellschaft die jewei
ligen Positionen abgefragt.
Einig waren sich alle Fraktionen dahinge
hend, dass die Aufgaben in Ballungszen
tren und ländlichen Regionen gegensätz
lich sind, aber der Anspruch sein soll, dass
attraktives und bezahlbares Wohnen über
all im Freistaat möglich sei.
Bei Digitalisierung noch am Anfang
Beim Themenbereich Digitalisierung wurde
deutlich, dass zwar schon lange über die
Digitalisierung gesprochen wird, der Frei
staat Sachsen aber noch ziemlich am Anfang
stehe. Die CDU sieht als Grundlage dafür
eine flächendeckende Breitbandversorgung,
die Standard für die Daseinsvorsorge ist. Ent
scheidend sei hier auch schnelles Internet bis
in die Wohnung sowie für kleine und mit
telständische Unternehmen im ländlichen
Raum. Die SPD sieht die technische Entwick
lung schon sehr weit, aber es fehlen die ent
sprechenden Konzepte für den Einsatz. Ein
erster Schritt in die richtige Richtung ist die
Förderrichtlinie für E-Health, für die neben
Bundesmitteln 10 Millionen Euro Landesgeld
im Haushalt eingesetzt werden.
Der letzte Diskussionsblock drehte sich um
die vielfältige Gesellschaft in den Quartie
ren und damit verbundene Herausforde
rungen.
Dr. Viehweger setzte hier an und betonte:
„Wir haben die Kümmerer in unseren
Quartieren. Es ist wichtig, eine Vertrauens
person zu haben, die das Netzwerk im Hin
tergrund hat. Es gibt für alles in Deutsch
land eine Behörde oder Stelle, aber in den
Quartieren leider nicht. Bereits im sechs
ten Jahr gibt es für die Kümmerer in den
Wohnungsgenossenschaften Geld aus dem
Landeshaushalt, aber es läuft immer noch
unter dem Projektstatus und ist damit nicht
langfristig zu finanzieren.“ Die CDU for
derte, dass für die Finanzierung auch die
Kassen mit einsteigen sollen.
Im Schlusswort des Fachkongresses resü
mierte Dr. Viehweger: „Wir halten die
Wohnung nicht für ein normales Handels
gut, sondern für ein soziales Gut. Es braucht
dafür die Gemeinschaft von Wohnungs- und
Sozialwirtschaft, denn was würde passieren,
wenn es im Zuge der Digitalisierung heißt:
Alexa wechsle die Windel.“
(jak/koch)
Fortsetzung von Seite 3
Aktueller Zahlenspiegel 11/2018
Rahmendaten zur Wohnungswirtschaft in Deutschland
Bevölkerungsstand
1. Vierteljahr
Veränderung
(Ergebnisse auf Grundlage des Zensus 2011)
2017
2018
gegen Vorjahr
Bevölkerungsstand
(1.000 Einwohner)
82.522
82.794
+0,3%
Bruttoinlandsprodukt
in jeweiligen Preisen
2. Vierteljahr
Veränderung
Veränderung gegen Vorjahr
2017
2018
gegen Vorjahr
auf Basis der Preise von 2010
Mrd. Eur; in jeweiligen Preisen
preisbereinigt
Bruttoinlandsprodukt
(Mrd. EUR)
808,7
842,9
+2,3%
dar.: Bauinvestitionen
(Anlageinvestitionen Bauten)
85,3
91,9
+3,2%
dar.: Wohnbauten
51,7
55,8
+3,6%
Verbraucherpreisindex
Oktober
Veränderung
(2010 = 100)
2017
2018
gegen Vorjahr
Verbraucherpreisindex aller privaten Haushalte
109,6
112,3
+2,5%
Mietpreisindex
Oktober
Veränderung
(2010 = 100)
2017
2018
gegen Vorjahr
Wohnungsmiete (einschl. Nebenkosten) insgesamt
109,8
111,5
+1,5%
Wohnungsmiete (inkl. Miete von Eigentumswohnungen)
110,2
112,0
+1,6%
Altbauwohnungen
110,6
112,4
+1,6%
Neubauwohnungen
110,1
111,9
+1,6%
Index der Mietnebenkosten
Oktober
Veränderung
(2010 = 100)
2017
2018
gegen Vorjahr
Wasserversorgung
111,0
112,7
+1,5%
Müllabfuhr
99,8
100,0
+0,2%
Abwasser
104,4
104,4
+0,0%
Andere Nebenkosten
115,1
116,5
+1,2%
Index der Energiekosten
Oktober
Veränderung
(2010 = 100)
2017
2018
gegen Vorjahr
Strom
128,1
129,3
+0,9%
Gas
103,5
101,9
-1,5%
Flüssige Brennstoffe
87,8
116,5
+32,7%
Feste Brennstoffe
111,8
112,9
+1,0%
Zentralheizung/Fernwärme
100,7
103,0
+2,3%
Baupreisindex
(2010 = 100)
3. Vierteljahr
Veränderung
(ohne Umsatzsteuer)
2017
2018
gegen Vorjahr
Bauleistungen (Neubau) am Wohngebäude
105,7
110,6
+4,6%
Rohbauarbeiten
105,4
111,5
+5,8%
Ausbauarbeiten
105,8
109,9
+3,9%
Baulandpreise
1. Vierteljahr
Veränderung
(in EUR je qm)
2017
2018
gegen Vorjahr
Kaufwerte für baureifes Bauland (EUR je qm)
147,38
184,09
+24,9%
Geschäftsgebiet
118,18
452,29
+282,7%
Geschäftsgebiet mit Wohngebiet gemischt
150,25
142,78
-5,0%
Wohngebiet
176,75
205,25
+16,1%
Industriegebiet
27,78
47,56
+71,2%
Dorfgebiet
54,73
66,15
+20,9%
Index des Auftragseinganges im Baugewerbe
August
Veränderung
(Wertindex 2010 = 100)
2017
2018
gegen Vorjahr
Hoch- und Tiefbau
160,0
176,1
+10,1%
Wohnungsbau
199,9
234,8
+17,5%
Wohnungsbaugenehmigungen
Januar bis Juli
Veränderung
2017
2018
gegen Vorjahr
Genehmigungen insgesamt (einschl. Bestandsmaßnahmen)
199.426 203.282
+1,9%
dar.: Wohnungen (Neubau) in Einfamilienhäusern
53.507
53.396
-0,2%
Wohnungen (Neubau) in Zweifamilienhäusern
13.220
12.854
-2,8%
Wohnungen (Neubau) in Mehrfamilienhäusern
96.275 103.599
+7,6%
davon: Eigentumswohnungen
44.373
48.265
+8,8%
Mietwohnungen
51.902
55.334
+6,6%
Quelle: Statistisches Bundesamt
©
GdW Beckmann
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