WOHNUNGSPOLITISCHE INFORMATIONEN 2/2017 - page 3

EUROPAPOLITIK
EU-Städteagenda: 50 Millionen Euro für Projekte zur Bewältigung urbaner
Herausforderungen
Brüssel – Die Europäische Kommission hat am 16. Dezember 2016 im Rahmen der Initiative für innovative Maßnahmen
für eine nachhaltige Stadtentwicklung eine zweite Aufforderung zum Einreichen von Vorschlägen veröffentlicht. Die Fi-
nanzmittel betragen 50 Millionen Euro und ausschließlich Städte können sich bis Mitte April 2017 direkt um Fördermittel
der Europäischen Union (EU) für innovative städtische Projekte bewerben.
Im Rahmen der thematischen Schwer-
punkte der EU-Städteagenda werden
Städte für innovative Maßnahmen für eine
nachhaltige Stadtentwicklung im Zeitraum
zwischen 2014 und 2020 Mittel in Höhe
von 372 Millionen Euro zur Finanzierung
innovativer Projekte erhalten. 18 Projekte
von 378 Bewerbungen haben vergangenes
Jahr aus dem ersten Aufruf für innovative
Maßnahmen für eine nachhaltige Stadtent-
wicklung den Zuschlag erhalten.
Die Mittel stammen aus dem Europäischen
Fonds für regionale Entwicklung (EFRE). Die
innovativsten Projekte aus drei Kategorien,
entsprechend der wichtigsten Ziele der Städ-
teagenda für die EU, werden im neuen Auf-
ruf begünstigt: Integration von Migranten,
städtische Mobilität und Kreislaufwirtschaft.
Mit dem Pakt von Amsterdam und den
Schlussfolgerungen des Rates wurden die
Städteagenda für die EU ins Leben gerufen
und ihre wichtigsten Grundsätze festge-
legt. Im Zentrum der Städteagenda stehen
12 Partnerschaften, die Städten, Mitglied-
staaten, EU-Institutionen, Nichtregierungs-
organisationen und Geschäftspartnern eine
gleichberechtigte Zusammenarbeit ermög-
lichen, um die Lebensqualität in städti-
schen Gebieten zu verbessern. Vier Pilot-
Partnerschaften sind bereits angelaufen.
Sie behandeln die Themen Inklusion von
Migrantinnen und Migranten, Luftquali-
tät, Wohnraum und Armut im städtischen
Raum.
(öne/kön)
Weitere Infos in englischer Sprache finden Sie
unter diesem Kurz-Link:
sowie unter
18 Städte haben den Zuschlag in vier Kategorien erhalten:
• Energiewende: Göteborg (Fernwärme), Paris (Governance bei Fernwärme, Vilade-
cans (tiefe Sanierung von Wohngebäuden);
• Integration von Migranten und Flüchtlingen: München (Geteilte Apartments), Ant-
werpen (Mentorenprogramm), Bologna, Utrecht (Fortbildung im Wohnbereich),
Wien (zentrale Anlaufstelle)
• Jobs und Fähigkeiten in der lokalen Wirtschaft: Bilbao, Madrid, Mailand, Rotterdam
• Städtische Armut: Barcelona, Birmingham, Lille, Nantes, Pozzuoli, Turin
Europäisches Gebäudeobservatorium zur Beobachtung von Energieeffizienz
bei Gebäuden online
Brüssel – Auf der Webseite der Europäischen Kommission ist das sogenannte EU Building Stock Observatory eingerichtet
worden. Die Aufgabe des Gebäudeobservatoriums ist es, die Entwicklung der Energieeffizienz von Gebäuden in der EU
zu beobachten. Es soll außerdem die Verbesserung der Energieeffizienz von Gebäuden und deren Auswirkungen auf den
tatsächlichen Energieverbrauch des Gebäudesektors insgesamt bewerten.
Das Observatorium verfolgt viele verschie-
dene Aspekte, darunter die Energieeffizi-
enz in Gebäuden in einzelnen EU-Ländern
und der EU insgesamt, verschiedene Zerti-
fizierungssysteme und deren Umsetzung,
die Finanzierung für die Renovierung von
Gebäuden sowie Energiearmut in der
gesamten EU. Das Observatorium enthält
eine Datenbank, eine Kartografierung der
Daten, einen sogenannten „Datamapper“,
und verschiedene Factsheets. Die Seiten
stehen derzeit noch ausschließlich in eng-
lischer Sprache zur Verfügung.
(öne/kön)
Das Europäische Gebäudeobservatorium
finden Sie unter
ec.europa.eu/energy/en/eubuildings
Wie Stadtgrün Lebensqualität und Zusammenhalt stärken kann
Berlin – Die vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) herausgegebene Fachzeitschrift „Informa­
tionen zur Raumentwicklung“ (IzR) greift in ihrer neuen Ausgabe das Thema Stadtgrün auf. Das Heft mit dem Titel „Grün
in der Stadt“ zeigt: In Zeiten wachsender Städte und dichterer Siedlungen werden urbane Grünflächen und grüne Infra-
struktur noch wichtiger.
PUBLIKATION
„Inzwischen lebt fast ein Drittel der Men-
schen in Deutschland in Großstädten.
Grünflächen schützen das Klima und bie-
ten Raum für Erholung, Bewegung und
Naturerfahrung“, so BBSR-Direktor Harald
Herrmann. „Sie bringen Menschen zusam-
men, sind aber nicht immer gerecht in der
Stadt verteilt. Vor allem in sozial benach-
teiligten und hochverdichteten Quartieren
gibt es oft zu wenige Parks und Grünla-
gen. Stadtgrün ist kein ‚nice to have‘. Es
ist ein Muss, um Lebensqualität und sozia-
len Zusammenhalt der Stadtgesellschaft zu
stärken“, so Herrmann.
Doch wie werden unsere Städte grüner?
Wie lassen sich Grünräume aufwerten und
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