Wohnungspolitische InformationenI 47/2017 - page 2

TAG DER WOHNUNGSWIRTSCHAFT
derung eine gemeinsame Lösung geben
werde. Sein abschließender Appell richtete
sich an die Anwesenden, auch zukünftig
als geschlossener Verbund aufzutreten, um
die wichtigen Themen der Wohnungswirt-
schaft sichtbar zu machen. Auch
Florian
Pronold
, Parlamentarischer Staatssekretär
im Bundesministerium für Umwelt, Natur-
schutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB),
ging auf die politische Übergangssituation
ein. Er äußerte Bedenken, dass künftig
die Themen Wohnen und Städtebau und
insbesondere die Errungenschaften der
letzten Jahre in diesen Bereichen je nach
Zusammensetzung der Regierung unter
den Tisch fallen könnten.
Ungleichgewicht in Stadt und Land
In seiner Rede rief GdW-Präsident Axel
Gedaschko dazu auf, in der Diskussion um
die wachsenden Unterschiede zwischen
Ballungszentren und Regionen das große
Ganze zu betrachten. Er verwies darauf,
dass das Thema der „abgehängten Regi-
onen“ auch jenseits des Wahlerfolgs der
AfD diskutiert werden müsse. In dieser Dis-
kussion „geht es nicht um einen Wettbe-
werb zwischen Städten und Regionen“, so
Gedaschko. Vielmehr müsse man in diesem
Zusammenhang fragen, ob eine politische
Schwerpunktsetzung auf wenige Städte gut
sei und die Missachtung der Situation stark
schrumpfender Gegenden fair. Die Proble-
matik des wachsenden Ungleichgewichtes
zwischen Städten und Regionen lasse sich
nur durch ein ganzheitliches Denken und
Handeln lösen. „Wir brauchen nicht weni-
ger als eine Art nationalen Plan: Raumord-
nung, Steuer- und Förderpolitik, Infrastruk-
turentwicklung, digitale Anwendungen auf
Basis eines schnellen Internets gepaart mit
viel Mut zur Veränderung. Das Thema Land
muss immer in Wechselwirkung zur Stadt
gedacht werden, nur so können künftig
Probleme wie Wohnraummangel zeitnah
gelöst werden“, so Gedaschko.
Ankerstädte stärken
Um die Gleichwertigkeit der Lebensver-
hältnisse wiederherzustellen, müssen auf
Bundes- und Landesebene neue Wege
eröffnet und konkret Öffnungsklauseln
geschaffen werden. Die gezielte Förderung
sogenannter Ankerstädte könne ein zent-
raler Ansatzpunkt sein, um ein „Ausblu-
ten“ der Regionen zu verhindern. Die Frage
des bezahlbaren Wohnens und Bauens sei
dabei von Konsens getragen, betonte
Gun-
ther Adler
, Staatssekretär im Bundesbau-
ministerium. Die Politik müsse verantwor-
tungsvoll die Rahmenbedingungen dafür
schaffen. „Ich hoffe, dass die Politik, wie
sie über die letzten Jahre in diesem Bereich
gewachsen ist, fortgeführt wird“, sagte
Adler.
Smart Home 3.0
Einen höchst interessanten Ein- und Aus-
blick auf die Zukunft des Wohnens prä-
sentierte der Digital-Pionier
Lars Hinrichs
,
Xing-Gründer und CEO der Cinco Capital
GmbH. Mit seinem Neubauprojekt Apar-
timentum in Hamburg widmet er sich als
Bauherr der Entwicklung des intelligen-
ten Hauses von Morgen. „In meiner Welt
muss das Haus reagieren. Am Ende soll
ein intelligentes, selbstlernendes Haus das
Leben einfacher machen“, so Hinrichs.
Die Antwort für viele dieser Entwicklun-
gen rund um Smart Home sei die Cloud.
Über eine intelligente Software werde
sich die Wohnung weiterentwickeln und
so auch auf die Bedürfnisse und Gewohn-
heiten der Bewohner eingehen. „All das
geht, wenn Dinge miteinander sprechen
und das tun sie über die Cloud“, erklärte
Hinrichs seine Vision. Was nach Science
Fiction klingt, ist im Apartimentum zumin-
dest teilweise bereits Realität.
Fortsetzung von Seite 1
Fotos: Tina Merkau
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Gunther Adler, Staatssekretär im Bundesbau-
ministerium
GdW-Präsident Axel Gedaschko (links) und Franz-Bernd Große-Wilde (rechts), Vorsitzender des
Verbandsrates des GdW, disktuierten mit dem FDP-Bundestagsabgeordneten Frank Sitta die
künftige politische Weichenstellung.
GdW-Geschäftsführer Dr. Christian Lieber-
knecht, Hauptgeschäftsführerin Ingeborg Esser
und Präsident Axel Gedaschko
Der Digital-Pionier Lars Hinrichs beschrieb den Anwesenden seine Vision vom Wohnen der Zukunft
in einem Smart Home.
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