WOHNUNGSPOLITISCHE INFORMATIONEN 14/2017 - page 3

EUROPAPOLITIK
Informations-Toolkit zur Nutzung des Europäischen Fonds für strategische
Investitionen erschienen
Brüssel – Housing Europe, der Europäische Verband der öffentlichen, genossenschaftlichen und sozialen Wohnungs-
wirtschaft, hat für seine Mitglieder ein Informations-Toolkit für den „Europäischen Fonds für strategische Investitionen“
(EFSI) zusammengestellt. Ziel ist es, die Mitglieder von Housing Europe dabei zu unterstützen, den von der Europäischen
Investitionsbank Bank (EIB) gemanagten Fonds für bezahlbaren Wohnungsbau zu nutzen.
Das Toolkit enthält Schritt-für-Schritt
Anweisungen, wie Interessierte sich mit
kleinen oder großen Projekten bewerben
können, und wer die jeweiligen Ansprech-
partner sind. Außerdem stellt es Informati-
onen zum weiteren Verlauf des Auswahl-
verfahrens zur Verfügung.
630 Milliarden Euro bis 2022
Zweck des EFSI ist es, die aktuelle Investi-
tionslücke in der Europäischen Union (EU)
durch die Privatfinanzierung der strategi-
schen Investitionen zu schließen, die der
Markt nicht allein finanzieren kann. Der
EFSI hat ein Zielvolumen von 315 Milliar-
den Euro, das ab 2017 auf 630 Milliarden
Euro bis zum Jahr 2022 erhöht wurde.
Durch die europapolitische Arbeit des deut-
schen Spitzenverbandes der Wohnungs-
wirtschaft GdW ist es gelungen, die ener-
getische Sanierung des Gebäudebestands
durch den EFSI zu ermöglichen.
(bue/kön)
Weitere Informationen für Mitglieder
gibt es hier:
– alle weiteren Infos
zu Housing Europe
unter
diesem QR-Code:
„Saubere Energie für alle Europäer“:
Wohnungswirtschaft legt Stellungnahme zum EU-Maßnahmenpaket vor
Brüssel – Das EU-Maßnahmenpaket „Saubere Energie für alle Europäer“, auch Winterpaket genannt, hat das Ziel, die Ver-
braucher in der Europäischen Union (EU) verlässlich mit sauberer Energie zu versorgen. Dazu hat die Europäische Kom-
mission umfangreiche Vorschläge vorgelegt, unter anderem für Novellen der Gebäuderichtlinie, der Energieeffizienz-
richtlinie und der Richtlinie über erneuerbare Energien.
Die Europäische Kommission legt in ihrem
Paket den Fokus erneut auf die Vermin-
derung von Energiekosten. Fragen der
Wohn- und Investitionskosten und damit
das bezahlbare Bauen und Wohnen wer-
den vernachlässigt.
Die Kommission begründet ihre Vorschläge
damit, dass bei Energieeinsparungen und
Energieeffizienzverbesserungen im Woh-
nungsbestand viele Haushalte die Chance
erhielten, der Energiearmut zu entkom-
men. Es würden die sozialen Aspekte der
Energieeffizienz gestärkt. Von der Senkung
der Energiekosten profitierten zudem ins-
besondere die wirtschaftlich schwächsten
Verbraucher.
Wohnungswirtschaftlich gesehen ist die
Sichtweise der Kommission sehr einsei-
tig, da jede Investition finanziert werden
muss. Höhere Bau- oder Sanierungskosten
führen zu einer höheren Miete. Zusätz-
liche Maßnahmen verringern zwar eine
eventuelle Energiearmut, die Wohnkosten
steigen aber. Damit entstehen Schwierig-
keiten für die Bezahlbarkeit des Wohnens
insgesamt.
Der Spitzenverband der Wohnungswirt-
schaft GdW hat zu den genannten Richt-
linien Stellungnahmen vorgelegt. Die
Richtlinien sollen nach den Vorstellungen
der Kommission noch in diesem Jahr mit
dem Rat und dem Parlament beraten und
beschlossen werden und dann 2018 in
Kraft treten.
(öne/kön)
Die Stellungnah-
men finden Sie auf der
GdW-Homepage unter
diesem Kurz-Link:
oder indem Sie diesen
QR-Code einscannen:
AUS DEN VERBÄNDEN
Baugenehmigungen: Super-Ergebnis für Berlin
Berlin – Am 27. März 2017 wurden die neuesten Baugenehmigungszahlen für Berlin vom Amt für Statistik Berlin-Bran-
denburg veröffentlicht. Demnach wurden im Jahr 2016 in Berlin 25.063 neue Wohnungen genehmigt, 12,1 Prozent mehr
als im Vorjahr. Bei den genehmigten Neubauwohnungen in Mehrfamilienhäusern lag das Plus sogar bei rund 21 Prozent.
„Das sind sehr schöne Zahlen. Sie machen
Mut, dass der Neubau in Berlin jetzt immer
besser mit dem Wachstum Schritt halten
kann, sagte hierzu Maren Kern, Vorstand
beim Verband Berlin-Brandenburgischer
Wohnungsunternehmen (BBU). „Wir sehen
zwei große Herausforderungen: Dass diese
Baugenehmigungszahlen jetzt verstetigt
werden, und dass auch möglichst viele die-
ser genehmigten Wohnungen tatsächlich
gebaut werden.“
Die Zahlen zeigen auch, dass Wachstum
und Baugenehmigungsgeschehen über die
Bezirke ungleich verteilt sind.
„Es wäre wichtig, dass alle Bezirke sich um
einen ihren jeweiligen Baulandreserven
angemessenen Beitrag zur Unterstützung
der wachsenden Stadt bemühen“, forderte
Kern abschließend.
(ebe/kön)
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