WOHNUNGSPOLITISCHE INFORMATIONEN 17/2017 - page 1

Der starke Wettbewerb um Baugrund-
stücke behindert nach Einschätzung
der befragten Experten den bezahlba-
ren Wohnungsneubau erheblich. Dane-
ben verhindern komplexe Planungs- und
Genehmigungsverfahren sowie knappe
Personalressourcen in den Verwaltun-
gen eine rasche Reaktion auf die wach-
sende Nachfrage. Bürgerschaftliche und
nachbarschaftliche Widerstände bei Neu-
bauprojekten sorgen ebenfalls für Ver-
zögerungen. Zudem verlängern Kapa-
zitätsengpässe in Planungsbüros und
Bauunternehmen die Planungs- und Bau-
zeiten.
Verwaltungen brauchen mehr Res-
sourcen
„Die Bereitstellung von Bauland ist der
Schlüssel für den Bau neuer bezahlbarer
Wohnungen. Hier brauchen wir dringend
Inhalt
2 Digitalisierung:
82 Prozent der
deutschen Privathaushalte haben
Zugang zu schnellem Internet.
Beim EU-Digitalisierungsindex landet
Deutschland insgesamt auf Platz 11.
3 Neue Stadtteile:
Das Kompetenz-
zentrum Großsiedlungen hat im
Rahmen einer Studie städtebauliche
Prinzipien für den Bau neuer Wohn-
siedlungen erarbeitet.
4 Zahlenspiegel:
Mietpreisindex,
Wohnungsbaugenehmigungen
und mehr – die wichtigsten
Rahmendaten zur Wohnungs­
wirtschaft für den Monat April.
Weiter auf Seite 2
Aktuelle Meldungen
Bundeskabinett beschließt
Mieterstromgesetz
Das Bundeskabinett hat am 26. April
2017 den vom Bundeswirtschaftsminis-
terium vorgelegten Gesetzentwurf zur
Förderung von Mieterstrom beschlos-
sen. Mieterstrom aus Photovoltaik-
Anlagen soll damit noch in diesem Jahr
förderfähig werden. Die Wohnungswirt-
schaft und der Mieterbund sehen bei
dem Gesetz noch Nachbesserungsbe-
darf.
Mehr dazu in der nächsten Aus-
gabe der wi
(wi)
Migrationsforscher: Wohnsitzauf-
lage nutzen
Mit einem dringenden Appell an die
Europäische Union (EU) hat der Sach-
verständigenrat für Migration und Inte-
gration deutscher Stiftungen (SVR) dazu
aufgerufen, bei der Flüchtlingspolitik
künftig an einem Strang zu ziehen, wie
DIE WELT
am 26. April 2017 berichtete.
Um eine noch stärkere Konzentration
der Flüchtlinge auf die großen Städte
abzumildern, rät der SVR den Bundes-
ländern, die neue Wohnsitzauflage auch
zu nutzen.
(wi)
Mehr Bauaufträge
Der Auftragseingang im Bauhauptge-
werbe war nach Angaben des Statisti-
schen Bundesamtes im Februar 2017
um zwei Prozent höher als im Januar
2017. Im weniger schwankungsanfälli-
gen Dreimonatsvergleich stieg das Volu-
men der Auftragseingänge von Dezem-
ber 2016 bis Februar 2017 gegenüber
September bis November 2016 um drei
Prozent.
(wi)
Ausgabe 27. April 2017
17
Was den Bau bezahlbarer Wohnungen in wachsen-
den Städten hemmt
Berlin/Bonn – Der Wettbewerb um knappes Bauland und die damit verbunde-
nen Preissteigerungen von Grundstücken bremsen den Bau bezahlbarer Woh-
nungen in wachsenden Städten. Zu diesem Ergebnis kommt eine vom Bundes-
bauministerium (BMUB) und vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumfor-
schung (BBSR) beauftragte Studie des Instituts Quaestio Forschung & Beratung.
Das Bonner Beratungsinstitut untersuchte die Neubautätigkeit in den fünf
Großstädten Aachen, Dresden, Düsseldorf, Freiburg und Nürnberg und befrag-
te Experten aus Wohnungsunternehmen und kommunalen Verwaltungen.
Die Bereitstellung von Bauland ist der Schlüssel für den Bau neuer bezahlbarer Wohnungen,
betonte Bundesbauministerin Barbara Hendricks.
Foto: Rainer Sturm / pixelio.de
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