DIE WOHNUNGSWIRTSCHAFT 8/2016 - page 10

STÄDTEBAU UND STADTENTWICKLUNG
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8|2016
Preis Soziale Stadt 2016
Projekte, die den Gedanken der
sozialen Stadtentwicklung vorbildlich umsetzen
Am 22. Juni 2016 wurde auf dem GdW-Wohnzukunftstag der renommierte Preis Soziale Stadt verliehen.
Seit dem Jahr 2000 ehrt der Wettbewerb herausragende Beispiele sozialen Engagements in den Städten und
Stadtquartieren. 18 vorbildliche Projekte in sechs Kategorien hatten es auf die Nominierungsliste geschafft.
OB – Der Wettbewerb zum Preis Soziale Stadt ist
eine Gemeinschaftsinitiative von AWO Arbeiter-
wohlfahrt Bundesverband, Deutscher Städtetag,
des GdWBundesverband deutscherWohnungs- und
Immobilienunternehmen, Deutscher Mieterbund
und vhwBundesverband fürWohnen und Stadtent-
wicklung. Erwird durch das Bundesbauministerium
(BMUB) unterstützt.
Politische Relevanz
Bereits zumneuntenMal zeichnete der Preis Soziale
Stadt überragende Projekte aus, die soziale Aktivi-
täten in den StadtquartierenDeutschlands fördern.
Die 11-köpfige Fachjury wählte aus einem großen
Feld qualitätsvoller Bewerbungen die besten Pro-
jekte aus. Bei der Preisverleihung unter Teilnahme
von Florian Pronold, Parlamentarischer Staats-
sekretär bei der Bundesministerin für Umwelt,
Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit, wurden
dieGewinner bekannt gegeben. „Wir ehren heraus-
ragende Projekte, die den Gedanken der Sozialen
Stadt vorbildlich umgesetzt haben. Ihr Engagement
in ihren Nachbarschaften ist uns wichtig. Dafür
brauchen sie verlässlicheUnterstützung“, sagte er.
Deshalb seien dieMittel für die Soziale Stadtwieder
erhöht worden. „Angesichts der zunehmenden so-
zialen Integrationsaufgaben wollen wir die soziale
Stadtentwicklung ab 2017 mit zusätzlichen 300
Mio. € fördern.Wir schlagen einen Investitionspakt
vor: für Schulen, die sich in den Stadtteil öffnen,
Kitas, in denen Integration stattfindet, und Stadt-
teilzentren, in denenMenschen sich begegnen und
sich über kulturelle Unterschiede hinweg kennen
lernen“, erklärte er.
DemZusammenhalt der Stadtgesellschaft und der
Nachbarschaften die gebührende politische Auf-
merksamkeit zuwidmen, auch das ist Ziel des Prei-
ses. Erstmals wurde er in sechs Kategorien verge-
ben, umdie Vielfalt der auf die Situationen vor Ort
angepassten Projekte besser abbilden zu können
und die Relevanz des strategischen Ansatzes des
Programms Soziale Stadt zu unterstützen, baulich-
investive mit nicht-investiven, aktivierenden und
stabilisierenden Maßnahmen zu verknüpfen.
Herausragende Beispiele
In den sechs Kategorien des Preises waren imFrüh-
jahr 2016 bereits die jeweils drei vorbildlichsten
Projekte aus dem Kreis der Bewerbungen auf die
Nominierungsliste für den Preis Soziale Stadt
2016 gesetzt worden.
Integration und inklusives Zusammenleben
Der Preisträger in der Kategorie „Integration
und inklusives Zusammenleben“ ist das Projekt
„Flüchtlinge als Bereicherung der Nachbarschaft“.
In Mülheim/Ruhr arbeiten das kommunale Woh-
nungsunternehmen SWB Service-Wohnungsver-
mietungs- und -baugesellschaft mbH, die Stadt
und bürgerschaftliche Initiativen bei der Unter-
bringung und Integration von AsylsuchendenHand
in Hand. Gleichzeitig wird das Gespräch mit den
Nachbarn gesucht. Dazu beschäftigt das Woh-
nungsunternehmen Integrationslotsen als Mittler
zwischen den Asylsuchenden und den Bewohnern.
Haben sich die Neuankömmlinge eingelebt, wer-
den normale Mietverträge abgeschlossen. Davon
In Mülheim beweist die SWB, dass
Flüchtlinge eine Bereicherung der
Nachbarschaft sein können
Das Projekt JUWEL verknüpft wohnumfeldverbessernde mit
berufsvorbereitenden Maßnahmen von Jugendlichen
Quelle: GdW
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