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EUROPAPOLITIK
AUS DEN VERBÄNDEN
Europäische Fördergelder für die Integration von Flüchtlingen
Brüssel/Bochum – Der Flüchtlingszustrom stellt die Wohnungswirtschaft vor große Herausforderungen. Neben der Unter-
bringung ist die Integration der neuen Mitbürger eine immense Aufgabe. Die Europäische Union (EU) stellt dafür pro-
jektbezogene Fördergelder zur Verfügung.
Laut dem aktuellen „Aktionsplan für die
Integration von Staatsbürgern aus Dritt-
staaten“ ist die Förderung der Integration
von Flüchtlingen der EU ein großes Anlie-
gen. Dafür werden Gelder aus den Förder-
programmen der Europäischen Kommis-
sion eingesetzt. Je nach Projektausrichtung
kommen unterschiedliche europäische
Fördergelder in Frage. Möglichkeiten und
Ansätze gibt es viele – eine Übersicht über
förderfähige Bereiche finden Sie im Kas-
ten rechts. Das Europäische Netzwerk
für Wohnen und Stadtentwicklung (ENH)
unterstützt interessierte Wohnungsunter-
nehmen bei der Entwicklung von Projekt-
ideen, bei der Suche nach passenden För-
dergeldern sowie bei der Antragsstellung.
Es greift dabei auf die Expertise der EBZ
Business School, der EBZ Akademie, des
• Integrationshemmnisse (Sprache/Kultur) überwinden
• Entwicklung und Umsetzung von Modellvorhaben für die Integration von
Flüchtlingen in das Quartier unter Beteiligung von Wohnungsunternehmen,
Kommunen, Sozialverbänden
• Entwicklung von Geschäftsszenarien, zum Beispiel Einsatz von Integrations­
lotsen im Unternehmen
• Austausch zu Best Practices mit Unternehmen aus anderen EU-Ländern
• Bereitstellung von Information für die neuen Bewohner auf einfache Art,
zum Beispiel Apps, Social Media et cetera
• Auswertung von Unterbringungskonzepten
Förderfähige Bereiche:
Forschungsinstituts InWIS, des Spitzenver-
bandes der Wohnungswirtschaft GdW, des
Verbandes der Wohnungs- und Immobili-
enwirtschaft Rheinland Westfalen sowie
der weiteren wohnungswirtschaftlichen
Verbände zurück.
(klei/schi)
Bei Fragen steht ENH-Koordinatorin
Janina Kleist unter
er
0234/9447585 zur Verfügung.
Studie „Kompetenzabgrenzung und Kompetenzkonflikte im Genossenschafts-
recht“ erschienen
Im Zusammenwirken der Genossenschafts-
organe treten in der Praxis nicht selten
Abstimmungskonflikte in der Kompetenz-
abgrenzung von Vorstand und Aufsichtsrat
auf. Diesem Thema hat sich Prof. Dr. Jür-
gen Keßler, renommierter Jurist und Lei-
ter des Genossenschaftslehrstuhls an der
EBZ Business School in Bochum, im Auftrag
des Vereins „Wohnen in Genossenschaf-
ten“ mit der Studie „Kompetenzabgren-
zung und Kompetenzkonflikte im Genos-
senschaftsrecht“ gewidmet. Ziel war es,
mögliche Konfliktfelder aufzuzeigen und
den Genossenschaftsorganen in der Praxis
Hilfestellung und Beratung für eine geset-
zeskonforme Kompetenzzuweisung an die
Hand zu geben.
(dor/schi)
Mitglieder des Vereins „Wohnen in
Genossenschaften“ erhalten zwei Exemplare
der Studie kostenlos. Weitere Exemplare können
unter
zu einem Preis von 10 Euro für Vereinsmitglieder,
15 Euro für Nicht-Mitglieder, bestellt werden.
PUBLIKATION
Sozialer Wohnungsbau in Bayern:
Kommunale Wohnungsunternehmen sichern bezahlbaren Wohnraum
Hohenkammer – Im sozialen Wohnungsbau engagieren sich in Bayern so gut wie keine privaten Investoren. Diese Aufga-
be wird vor allem durch kommunale Wohnungsunternehmen erfüllt. 89 sind beim Verband bayerischer Wohnungsunter-
nehmen (VdW Bayern) zusammengeschlossen. Die Unternehmen bewirtschaften in Bayern rund 196.000 Wohnungen zu
einem durchschnittlichen Mietpreis von 5,94 Euro pro Quadratmeter.
Über aktuelle Herausforderungen wie stei-
gende Grundstückspreise und Lösungs-
strategien wie den konzeptionellen Miet-
wohnungsbau diskutierten Vertreter der
bayerischen Wohnungswirtschaft beim
Forum kommunale Wohnungsunternehmen
am 26. Juli 2016 in Hohenkammer. Ange-
sichts der angespannten Situation auf vielen
bayerischen Wohnungsmärkten reagieren
die Städte mit ambitionierten Wohnungs-
bauprogrammen. Die Landeshauptstadt
München stellt den kommunalen Woh-
nungsbaugesellschaften im Rahmen eines
Sonderbauprogramms ab 2016 insgesamt
250 Millionen Euro für 10 Jahre zur Ver-
fügung. Damit sollen Sozialwohnungen
gebaut werden. Auch in Ingolstadt gibt es
ein „Sonderbauprogramm 2020“ mit dem
in den nächsten vier Jahren 800 zusätzliche
Wohnungen gebaut werden sollen. „Der
Druck ist gewaltig“, sagte VdW-Verbands-
direktor Xaver Kroner, denn der Zuzug in
die Ballungszentren werde anhalten und die
Wohnungsbestände mit Mietpreisbindung
würden immer weniger. Allein 2015 lief die
Sozialbindung bei 3.173 Wohnungen aus.
Derzeit prüfen vermehrt Kommunen die
Gründung von eigenen kommunalen Woh-
nungsunternehmen, beobachtet der VdW
Bayern. „Damit bekommen sie ein wichtiges
Instrument zur aktiven Stadtentwicklung“,
erläuterte Kroner. Sein Verband berät die
Städte bei den Neugründungen.
(stra/schi)
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